Warum werden Fahranfänger oftmals zu aggressivem Fehlverhalten genötigt?
Liebe Community,
Da ich mich nahezu täglich mit diesem Thema konfrontiert sehe, habe ich mich dazu entschlossen, diesbezüglich einen Thread zu eröffnen, um eventuell andere Sichtweisen nachvollziehen zu können. Ich bin seit knapp einem Jahr Besitzer des Klasse-B-Führerscheins und daher regelmäßig auf den Straßen unterwegs.
Es soll nicht übertrieben wirken, aber leider begegnet man im Straßenverkehr (besonders während des Berufsverkehrs) selten jemandem, der die StVO strikt befolgt (so wie es auch gelehrt wurde) und Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nimmt. Ich werde beispielsweise andauernd angehupt oder bekomme die Lichthupe inklusive aggressiver Gesten, wenn ich an Kreisverkehren warte, bis die Fahrbahn komplett frei ist, an einem Stoppschild wirklich anhalte oder Fußgänger am Zebrastreifen vorbeilasse. Was die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit betrifft, ist es teilweise sogar noch intensiver.
Wenn andere Verkehrsteilnehmer nicht viel Wert auf den Erhalt ihres Führerscheins legen, steht es ihnen ja frei, nach ihren eigenen Vorstellungen zu fahren. Dennoch leuchtet mir nicht ein, wieso man seine riskante, gesetzeswidrige und generell stark von Emotionen beeinflusste Fahrweise unbedingt dem Vordermann aufzuzwingen versucht und dabei potenzielle Unfallgefahren billigend in Kauf nimmt. Meines Erachtens werden besonders Menschen, die erst kürzlich ihren Führerschein erworben haben und sich anschließend in den Straßenverkehr begeben, dazu genötigt, alles Gelernte wieder zu vergessen.
Demnach würde mich mal sehr interessieren, wie die anderen Meinungen dazu lauten.
Vielen Dank im Voraus!
MfG
7 Antworten
War bei mir auch so, dass ich am Anfang immer geflucht habe wenn ich angehupt wurde und die anderen Autofahrer immer automatisch davon ausgehen, man macht das aus purer Boshaftigkeit (und nicht weil man Fahranfänger ist).
Oft wird man als Fahranfänger gerade deshalb aggressiv, weil man eben noch unsicher fährt und auch unsicher ist im Straßenverkehr. Aber das vergeht nach weiteren ein- bis zwei Jahren.
Bei mir ist es auch heute noch so, dass ich auf bekannten Strecken ganz gemütlich fahre, aber auf unbekannten Strecken fühle ich mich immer noch wie ein Fahranfänger (vor allem in einer größeren Stadt, wo sowieso immer Chaos herrscht).
... wenn ich an Kreisverkehren warte, bis die Fahrbahn komplett frei ist...
Ich weiß nicht, wie du fährst, aber wenn ich das lese, drängt sich mir der Verdacht auf, dass du zu zögerlich und verkehrsbehindernd fährst. Du musst bei der Einfahrt in einen Kreisverkehr nicht anhalten, um zu warten, bis sich Niemand mehr darin befindet.
Bei den anderen genannten Beispielen übertreibst du es anscheinend genauso.
Ich habe noch nie erlebt, dass Jemand andauernd angehupt wird, wenn er sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung hält oder bei der Einfahrt in einen Kreisverkehr Vorfahrt beachtet.
Vorfahrt kann nur Jemand haben, den du zum Abbremsen zwingen würdest. Wenn das nicht der Fall ist, was man in den meisten Fällen bereits bei der Annäherung an den Kreisverkehr sehen kann, kannst du ohne Anzuhalten mit einer dem Straßenverlauf angemessenen Geschwindigkeit in den Kreisverkehr einfahren.
Wo du 50km/h fahren darfst, hupt auch Niemand, wenn du dich daran hälst. Wie schnell fährst du da nach Tacho, wenn die Straße frei ist?
Ich halte bei einem Stopschild grundsätzlich an. Mich hat ein Hintermann noch nie deswegen angehupt.
Habe schon in der Fahrschule gelernt das defensives Fahren und die Beachtung des
& 1 der STVO die beste Option ist am Strassenverkehr teilzunehmen! Und das war 1962!
Tja...So ist halt die Realität.
Muss dir nicht gefallen, ist aber (leider) so, kannst du nicht ändern.
Gibt immer mal wieder ungeduldige und aggresive Autofshrer, musst halt lernen damit umzugehen.
Am Besten einfach ignorieren.
Einem Fahranfänger fehlt meist die nötige Erfahrung und Reife, um angemessen gelassen auf solche Provokationen von Ungeduldigen oder Prolos zu reagieren.