Warum werden die Gutmütigen immer ausgenutzt, statt fair behandelt zu werden?

12 Antworten

Dazu fällt mir eine Geschichte ein:

Ein Sohn bittet den Vater, weil er einfach zu viel zu tun hat, das er doch bitte alle seine Freunde anruft um sie zur seiner Geburtstagsparty am Samstag einzuladen Der Vater entspricht der bitte seines Sohnes und der Sohn dankt und gibt ihm eine Liste mit Namen und Telefonnummern!

Am Samstag kommt der Sohn heim und freut sich auf seine Freunde als er aber sieht wie wenige da sich ist er enttäuscht! Er geht zu seinem Vater und fragt ihn: "Hast du nicht alle Anrufen können die auf der Liste standen"? Der Vater antwortet: "Doch mein Sohn, ich habe gesagt das du in großen Schwierigkeiten bist, du dringend ihre Hilfe benötigst und sie doch am Samstag kommen sollen"!

"Das mein Sohn sind alle deine Freunde"

Ein seltsames Geburtstagsgeschenk was der Vater seinem Sohn da gemacht hat aber ich finde kein schlechtes!


Thirteeen  04.06.2017, 17:36

Find ich gut! In der Not erkennt man seine Freunde, das ist wahr. Schöner Beitrag ;) .

Weil manche Menschen unglaublich egoistisch und gewissenlos sein können und nicht kapieren, dass auch Fairness, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft glücklich machen kann

Es heisst ja nicht ,dass der Gutmütige sich ausgenutzt vorkommt, sondern das was er tut gerne macht. Man kann durchaus im Geben auch sehr viel Nehmen.

Stimmt diese Balance nicht, dann ist jemand nicht wirklich gutmütig, sondern setzt sich nicht zur Wehr, wenn es ihm zuviel wird und das erachte ich als Heuchelei.


Dxmklvw  04.06.2017, 08:41

"... sondern setzt sich nicht zur Wehr, wenn es ihm zuviel wird und das erachte ich als Heuchelei"

So pauschal sehe ich es nicht. Wer Opfer eines Raubüberfalls wird, ist auch nicht dadurch ein Heuchler, daß er sich nicht zur Wehr setzt. Anders mag es aussehen, wenn er hinterher behauptet, er hätte sein Geld aus Gutmütigkeit hergebeben.

Eidolon150  04.06.2017, 09:10
@Dxmklvw

Das sind doch zwei Paar Stiefel: unverschämt ausgenutzt zu werden oder Opfer eines Raubüberfalls zu sein. Ob man ausgenutzt wird, sagt einem der Menschenverstand entweder schon beim Versuch oder eben später (viel zu spät). Denn hinterher ist man immer klüger. Dass man sich in jedem Fall wehren muss, sehe ich genauso wie Prinzessle. Das kann man nicht nur, sondern das sollte man einfach lernen, sonst ist man ewig unzufrieden mit sich selbst. Und das verdient niemand.

Dxmklvw  04.06.2017, 09:28
@Eidolon150

Meine Antwort etwas milder ausgedrückt: Ausnutzen geht oftmals mit arglistigem Täuschen einher. Auch "eine geschickte Täuschung" nicht rechtzeitig erkannt zu haben, rechne ich nicht einem "selbst schuld" zu.

Prinzessle  04.06.2017, 12:00
@Dxmklvw

Darum muss man ja auch lernen zu gucken....das was du beschreibst sind kriminelle Machenschaften, die man leider nicht immer zur Anzeige bringen kann...

Aber sie zielen nicht auf die Gutmütigkeit ab, sondern auf die Naivität oder die Gier von Menschen...das eine hat nichts mit dem Anderen zu tun.

Genau darum muss man ja auch selbst lernen autark zu handeln und wenn du das kannst, dann kannst du gutmütig hilfsbereit sein.....eine Versicherung dass dir nichts Arglistiges passiert, die gibt es nicht...

Ich erachte es nur als ziemlich unvorteilhaft sich ständig auf der gleichen Herdplatte die Finger zu verbrennen ohne daraus seine Lehren gezogen zu haben und der Platte die Schuld zu geben.

Sirias 
Beitragsersteller
 04.06.2017, 07:27

Heuchelei,wenn sich jemand nicht wehren kann. Das ist eine Unverschämtheit

Prinzessle  04.06.2017, 07:34
@Sirias

Ich erlebte es schon, dass jemand jammerte und ich anbot, ihm die Arbeit abzunehmen und das war dann auch nicht recht. Also war doch das Jammern geheuchelt.

Jeder kann lernen sich zur Wehr zu setzen, wenn es ihm zuviel wird. Einfach zu sagen, nein diese Aufgabe kann ich nicht auch noch erledigen. Oder an der Kasse zu sagen, nein ich habe es auch eilig, wenn jemand vordrängen will.

Man muss das lernen, ich musste das auch, denn selber gehöre ich auch zu der Kategorie der Gutmütigen, nur eben so lange es mich nicht stört ist das ok. für mich.

Stört es mich aber, liegt es doch an mir auch einmal NEIN zu etwas sagen zu können. Sonst lebe ich doch in einer Doppelmoral.

Sirias 
Beitragsersteller
 04.06.2017, 07:52
@Prinzessle

Man erkennt es aber oftmals erst viel zu spät, dass man ausgenutzt wurde

Prinzessle  04.06.2017, 08:01
@Sirias

Da gebe ich dir vollkommen Recht aber statt sich zu sehr zu ärgern, sollte man es als Lehrstück nehmen, um das nächste mal, welches mit Garantie kommt....schneller die Bremse anzuziehen, wenn man merkt der Zug fährt auf der gleichen Schiene.

Man muss das wirklich lernen aber es geht....denn man erkennt mit der Zeit sehr schnell ob jemand einem nur ausnutzen will oder im Gegenzug das gleiche für dich auch tun würde.

Es ist ein Selbstschutz den du dir aufbauen musst ohne gleich in jedem nur das Schlechte zu sehen, nur so verbitterst du nicht. Sondern lebst deinen eigenen Stil, der dir am Ende kein Magengeschwür oder Gallensteine als Dank hinterlässt. 

Wie du anhand der vier Antworten vor mir feststellen kannst, wird den Gutmütigen unterstellt, dass sie das wollten, und dass sie selbst schuld daran seien.

Was haben die vier Antworten gemeinsam? Jeweils einen Antworter, der so ist wie der große Rest der Menschheit, nämlich egoistisch und auf den eigenen Vorteil bedacht.

Und deshalb sind gutmütige Menschen regelrechte Opfer für solche Ausnutzer. Aber es gibt gottseidank auch Andere, die Gutmütigkeit nicht ausnutzen, wenn sie sie erleben, sondern unterstützen und manchmal auch belohnen.

Und jetzt steinigt mich schon.


Sirias 
Beitragsersteller
 04.06.2017, 07:30

Oder eben irgendwann etwas zurück geben

Die Frage ist ja nicht was sondern warum man bestimmte Dinge tu. Tust du diese Dinge weil Du nun einmal so bist und es eine Selbstverständlichkeit für dich ist oder tust du es weil Du dir insgeheim Anerkennung erhoffst?

Nur weil Du anderen gefallen tust etc. Sind sie dir noch lange nichts schuldig und du kannst dir dann auch nichts von anderen erwarten. Einige sagen hier sogar: "wenn der jenige so doof ist, ist er eben selber schuld." hart aber wahr.

Ich sage nicht das du nicht gutmütig und nett sein sollst ich bin selber nettund gutmütig zu anderen aber ich Tu es eben nicht weil ichit etwas zurück erwarte und das ist der springende Punkt.


Sirias 
Beitragsersteller
 04.06.2017, 20:07

Also gibst du in der Partnerschaft etc nur und erhältst nie etwas zurück. Das glaub ich dir nicht. Geben und Nehmen hält gesund. Einseitigkeit macht immer krank

einmensch23  05.06.2017, 11:09
@Sirias

Das ist richtig aber wer hat dann Schuld? Immerhin bist du doch derjenige der gibt. Wenn der andere nicht will will er nicht, daran kannst du nichts ändern, da kannst du noch so sehr geben.

Lass mich dir ein Beispiel geben: Stell dir vor, du sitzt in einem Restaurant und bestellst dir eine Portion Nudeln. Plötzlich kommt der Kellner mit Fisch.

Du sagst dem Kellner höflich dass du keinen Fisch wolltest sondern Nudeln wolltest. Doch der Kellner versteht dich nicht und bringt dir noch eine 2. Portion Fisch als Entschädigung dafür, dass du ihn nicht verstehst, weil er glaubt, dass dich mehr glücklicher machen würde.

Langsam wirst du unangenehm und weißt mit erhobener Stimme wieder darauf hin dass du kein Fisch magst und Nudeln bestellt hast, doch der Kellner versteht dich wieder nicht und bringt dir noch eine 3. Portion Fisch. 

Verärgert verlässt du den Laden. Der Kellner wiederum versteht das überhaupt nicht, immerhin meinte er es doch nur gut.

Merkst du es? Mehr von dem was wir wollen macht uns nicht glücklicher.

Die meisten Menschen verhalten sich exakt wie dieser Kellner. Sie geben eine Menge von dem, von dem sie glauben, dass es den Partner glücklich machen würde und wenn es nicht funktioniert, geben sie einfach mehr. 

Der Partner Bedankt sich zwar und findet es nett aber es bringt ihn kein Stück mehr dazu einen zu mögen oder selbst mehr zu geben, wozu auch. Wieso für etwas arbeiten was du schon hast? 

Was wir dabei oft nicht realisieren, ist dass er zwar diese Dinge will aber tief in sich drinnen das Bedürfnis verspürt etwas dafür tun zu müssen. Der Grund dafür ist der, dass wir Menschen einfach schätzen wofür wir arbeiten. Je mehr er für dich tun muss um von dir zu bekommen, des do mehr fängt er auch an die Dinge zu schätzen die er bekommt, denn immerhin hat er hart dafür gearbeitet. Es ist genauso wie als würdest du Jahre lang auf dein Traumauto hinsparen. An Ende bist du stolz und denkst dir: "Ja endlich ich habe 10 Jahre meines Lebens investiert und jetzt habe ich mein Traumauto!" 

Das bedeutet, je mehr du tust, des do uninteressanter wirst du für den Partner und des do wichtiger wird dieser dir selbst. Im Grunde machst du dich damit also nur selbst verliebt aber nicht den Partner in dich :D

Es ist so als würdest du versuchen einen Fisch im Meer zu fangen, indem du damit beginnst diesen hinterher zu springen und anfängst ihm hinterher zu schwimmen. Es zerrt unnötig an deinen Kräften, bis du völlig schlapp bist und selbst wenn du ihn bekommen solltest, dann nur durch Zufall oder durch Glück. 

Aber wie fängt man einen Fisch? Du überlegst dir, was der Fisch will, präsentierst diesen den ultimativen Köder und wartest bis dieser einfach von selbst zu dir kommt. Dieser Köder BIST DU!

Im Idealfall ist sowas ausgeglichen. Kommt nichts von dir, kommt auch nichts vom Partner und umgekehrt. Einige Dinge tust du dann Trotzdem weil es eine Selbstverständlichkeit ist und dazu dienen, dass du dich selbst besser in deiner Haut fühlst, wenn du es tust.

Angenommen z.b. deine Prinzipien als Mann ist es, eine Frau nicht alleine nach hause gehen zu lassen auch wenn sie sich mal total daneben benimmt. Denn wenn du es nicht tun würdest, würdest du dich selbst als Mann nicht mögen, mit ihr hat das dann nichts zu tun. 

Was tun aber die meisten, die so viel geben aber nichts zurück bekommen? Die sehen nicht die Schuld, die sie selbst tragen und ändern einfach nichts daran. Stattdessen schieben sie die Schuld an den Partner ab und erwarten, dass DER PARTNER etwas ändert und auch mal "mehr gibt." und oder fragen sich: "man ich tu alles für ihn/sie und trotzdem liebt sie mich nicht!" ja es deshalb weil du dich selbst verliebt machst! :D wir schätzen wofür wir arbeiten so einfach ist das.

Du musst immer die Schuld bei dir selbst Suchen, denn nur da kannst du etwas ändern. Den Partner kannst du nicht ändern dabei ist es völlig egal was du tust, du kannst dich wenn du magst auf den Kopf stellen, wenn er nichts tun will, will er nichts tun, da kannst du dich noch so sehr ansträngen. ABER DICH kannst du ändern. Die einzige Konstante in dem System das du ändern kannst, bist du selbst!