Warum war Ludwig XIV. so mächtig?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich weiß was Absolutismus ist

"Absolutismus" war eine Theorie unbeschränkter monarchischer Alleinherrschaft eines einzelnen Menschen, der angeblich "von Gottes Gnaden" regieren, alles selbst bestimmen würde und auch nur Gott, aber nicht den Menschen für seine Regierung verantwortlich sei. Kein einziger Monarch hat diese Theorie in der Realität wirklich umsetzen können, auch Ludwig XIV. nicht!

und das er deswegen so mächtig ist weil er alles zu sagen hat.

Eben nicht, auch wenn Ludwig, der über die Grenzen seiner Versailler Phantasiewelt nicht hinausblicken konnte, geglaubt hat, dass es so sei. Er brauchte Ratgeber, "Minister", die ihm rieten, Beschlüsse vorbereiteten und die Alltagsgeschäfte der Regierung erledigten. Seinen Hof und die Hofgesellschaft konnte er nach Belieben kommandieren. Aber seine Anordnungen wurden in den Provinzen und den Gebieten, die weit weg von Paris und Versailles waren, oft nicht oder nur zögerlich und unter Widerstand befolgt. "Mächtig" war er gewiss, aber vorallem, weil er über das Militär gebot.

aber warum hat er all das gemacht

Ludwig wuchs auf in der Vorstellung, der "Sonnenkönig", die "Sonne" selbst zu sein, die vorallem den Versailler Hof beschien, deren Angehörige ihn ergebenst umschmeichelten und ihm für alles, was er tat, lobhudelten. In einer solchen Atmosphäre musste ein eitler Mensch wie Ludwig glauben, er sei der Mittelpunkt der Welt. Daher meinte er, dass er alles durchsetzen könne, was er wolle.

Aber das war schon in Frankreich nicht der Fall (s.o.), und noch viel weniger bei den Nachbarn, die er mit einer Reihe von gewissenlosen Raubzügen und Kriegen überzog. Aber die Nachbarn wehrten sich, mit der Folge, dass Ludwigs überhebliche kriegerische Außenpolitik gescheitert ist. Sein Land hat er mit seinen Kriegen finanziell zugrunde gerichtet, und wenn auch er persönlich von seinen Untertanen nicht zur Rechenschaft gezogen wurde, so doch sein Nachfahre Ludwig XVI., dem die Franzosen, Absolutismus hin oder "von Gottes Gnaden" her, einen Kopf kürzer machten.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Niconasbeznas  11.07.2018, 20:00

...gewissenlosen Raubzügen und Kriegen?

Wer nicht damals?

Im übrigen schlecht informiert. Schon was von Jean-Baptiste Colbert gehört? Der Begründer des Merkantilismus (Colbertismus). Er sanierte den Staatshaushalt.

Das Ergebnis:

Beim Tode Ludwig XIV. war Frankreich das reichste Königreich Europas mit überdurchschnittlichen Staatseinnahmen, welche die Finanzen anderer Staaten bei weitem übertraf. Allerdings betrugen die Staatsschulden durch die harten Anforderungen des Spanischen Erbfolgekrieges 3,5 Milliarden Livres; als Ludwig im Jahr 1715 starb betrugen die Steuereinnahmen 69 Millionen und die Staatsausgaben 132 Millionen Livres.Dies änderte aber nichts an der enormen Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Frankreich verfügte über das zweitgrößte Handelsvolumen und eine deutlich positive Handelsbilanz; nur die Holländer vermochten höhere Gewinne mit ihren internationalen Handelskompanien zu erzielen. Frankreich war ein strukturell stabiles und ressourcenstarkes Land, das mit über 20 Millionen Einwohnern das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Europas war. https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_XIV.#Die_letzten_Jahre

0
ArnoldBentheim  11.07.2018, 20:20
"Die drückendste Hypothek, die Ludwig XVI. bei seinem Regierungsantritt vorfand, war die ungeheure Staatsschuld, die auf Frankreich lastete. In ersten Ansätzen schon in den späteren Jahren Ludwigs XIV. entstanden und verursacht durch die kriegerische Außenpolitik dieses Herrschers, hatte sie sich während der Regierung Ludwigs XV. und als Folge seiner verlustreichen Kriege sowie einer luxuriösen Hofhaltung und großzügigen Bautätigkeit stetig vermehrt. Auch unter Ludwig XVI. wuchs sie noch weiter an ..."

Quelle: http://www.deuframat.de/rueckblicke/revolutionaerer-umbruch/franzoesische-revolution-und-napoleonische-zeit/staatsschulden-und-steuerprivilegien.html

0

Er war nicht Beratungsresistent.Er hatte gute Berater. z.B.

Sébastien de Vauban Er besaß die Eigenschaft, Gesichtspunkte immer von beiden Seiten zu betrachten. Dies brachte ihm später auch die Bezeichnung „der Mann, der die Kunst der Belagerung und des Festungsbaus am besten beherrschte“. Er kannte also die Not der Bedrängten ebenso wie die der Angreifer. Bevor er Festungsbauer wurde, leitete er rund 48 Belagerungen. Erfahrung genug, um beurteilen zu können, welche Voraussetzungen für einen guten Festungsbau gegeben sein müssen. Er errichtete über 170 Befestigungsanlagen in Frankreich und den Nachbarländern. Für sie alle galt: „Eine von Vauban befestigte Stadt ist eine unbezwingbare Stadt, eine von Vauban belagerte Stadt, ist eine bezwungene Stadt.“ Durch seinen Festungsbau und seine Vorschläge zur Begradigung der Französischen Grenzen, hatte Frankreich keinen Krieg auf eigenem Boden zu fürchten. Wenn er sich mit diesem Vorschlag durchgesetzt hätte, hätte es die Revolution nicht gegeben. Nämlich eine Reform der Steuern, welche besonders die Landbevölkerung drückten, einer gleichmäßigen Besteuerung aller Abgaben in Höhe eines Zehntels, auch den bis dahin weitgehend steuerfreien Adel.

Jean-Baptiste Colbert der Begründer des Merkantilismus (Colbertismus). Er war Finanzminister und sanierte den Staatshaushalt, um die sehr hohen Aufwendungen vor allem für den König selbst, das Militär und dessen Kriegszüge zu finanzieren. Colbert schuf die Basis der französischen Wirtschafts- und Kolonialpolitik.

Ludwig der XIV war sehr jung als er sein Amt übernahm. Eigentlich zu jung. Dann war er ein junger verwöhnter Prinz, der von klein auf gewohnt war alles zu bekommen was er wollte. Er hat sein Volk nie gesehen, hat sich nur in seinem Palast oder Palästen aufgehalten.

Er war eben zu verwöhnt und hat immer alles bekommen was er wollte.