Warum verbrennt ein Motor häufig Öl bei einem Motorschaden?

5 Antworten

Das sind nicht selten entsprechende Lagerschäden, wo die Lager entweder über die Zeit aufweiten oder aber sich kurz festfressen und dann halt sich losreißen.

In jedem Fall ist dann jedenfalls das Lagerspiele jenseits der Toleranz und entsprechend tritt das Öl dort dann aus und gelangt in den Motor.

Das Öl braucht nicht in den Motor zu gelangen, da wird es gewöhnlich bereits eingefüllt. Die Lager befinden sich innerhalb des Ölkreislaufs, egal wie aufgeweitet die sind ist es völlig Normal dass aus denen Öl austritt und wieder in den Ölkreislauf zurückfliesst.

Höchstens beim Turbo gibt es damit ein Problem, aber auch nur weil dann eine Abdichtung vom Lager nicht mehr das Öl im Ölkreislauf hält.

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Beim Turbolader wird die Flügelradwelle mit Motoröl geschmiert, entsteht dort eine Undichtigkeit kann Motoröl sowohl in Brennraum und Auspuff gelangen und es entsteht der blaue Rauch. Bricht dann noch der Öldruck zusammen, hast du den Motorschaden.

Bei deiner 2. Frage Motor mit 210tkm waren wohl die Kolbenringe  verschlissen, da gelangt Öl in den Brennraum wird zu Ölkohle  die dann zu einer ungewollten Verbrennung führt, der restliche Schmierfilm reißt und der Motor ist gestorben.

Beim Turboschaden ist es klar, da ist eine Öldruckleitung dran und wenn die Turbinenräder auseinanderfliegen fehlt die Abdichtung zum Ansaug-/Auspufftrakt wodurch das Öl in die Ansaugung und/oder Auspuff gespritzt wird.

Bei dem zweiten Fall beginnt ein Motorschaden gern damit dass die Kolbenringe nicht mehr die Zündungen abdichten. Die Zündungen blasen dann zu einem grossen Teil an den Zylinderwänden (oder auch nur bei einem Zylinder) in die Ölwanne und blasen das Öl durch die Motorentlüftung in die Motoransaugung.

Auch gerne funktionieren die Ölabstreifringe nicht mehr und das an die Zylinderwände gespritzte Öl verbleibt da, es kommt also zwischen Kolben und Zylinder in den Brennraum.

Auch denkbar ist durchlaufendes Öl aus dem Zylinderkopf an den Ventilschäften.

Zu 1. Das Gleitlager des Turbolader wird durch Motoröl geschmiert und gekühlt. Durch das Lager fließen pro Minute zwischen 0,5 und 1 Liter Motorenöl. Sind nun die Dichtungen defekt dringt das Öl ansaugseitig und abgasseitig aus. Trümmer gibt es erst, wenn die Welle so weit ausgeschlagen ist, dass das Verdichterrad am Gehäuse reibt. 

Bei dieseln ist das Problem besonders Heikel, da es sich um selbstzünder handelt. Fängt der Motor an das Öl zu verbrennen hat man verloren. Der Motor läuft bis zum Motorschaden weiter. Das Phänomen nennt man runaway. Den Motor zu ersticken ist praktisch unmöglich bei der Leistung wo freigesetzt wird.

Zu 2. Mit der Zeit verschleißen unterschiedliche Dichtungen. Darunter nicht nur Kolbenringe. Der VW meiner Schwester ist an einer defekten Ventilschaftdichtung erlegen. Innerhalb von 300 km hat der Motor auf diese weise 3 Liter Öl verbrannt. Irgendwie traurig bei nur 100.000 km und regelmäßiger Wartung. 


,,bei der Leistung wo freigesetzt wird."

Boa, Klaudrian. Muss das sein?

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@Vando

Ja muss sein. Mir ist schon mal ein Diesel nach dem Turbowechsel hoch gegangen. Einziges Mittel um ihn aus zu bekommen war ein co² feuerlöscher. 

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Das war bestimmt ein aussengeölter Nähmaschinenmotor aus dem VAG Regal.

Also, wenn der Turbo undicht ist, bläst der das Motoröl von seiner Schmierung mit in den Ansaugkrümmer und von da in den Brennraum. Da das Motoröl ja nicht weit entfernt vom Dieselöl ist, brennt das Zeug als Kraftstoff auch wunderbar.

Voila! Der Motor geht durch.

Bei dem 2. Problem vermute ich ehr eine Überbefüllung mit Motoröl, so dass es über die Kurbelgehäuseentlüftung zum Ansaugtrakt gefördert wurde.