Warum trauen die Menschen in Deutschland den Politikern immer weniger zu?

Wahlversprechen gab es immer. Einen Sündenfall sehe ich aber bei Kohl, der den Leuten gegen besseres Wissen blühende Landschaften versprochen hatte.

Sein Gegenkandidat war damals Lafontaine, der mir seit dieser Zeit irgendwie traumatisiert vorkommt.

Aber möglicherweise trauen wir uns einfach selbst nichts mehr zu und verlangen zu viel von den Politikern.

Weil die Politiker sich alle Mühe geben nicht vertrauensvoll zu wirken. Und auch oft beweisen nicht vertrauensvoll zu sein.

sie haben Angst davor einen Fehler zu machen oder etwas "falsches" zu sagen.

Dadurch kommt von ihnen meist nur heisse Luft an die Öffentlichkeit. Selbst wenn sie kompetent sind, vertuschen sie es gut.

...weil sie wie seit JAHRHUNDERTEN zuallererst auf ihren eigenen Vorteil bedacht, nicht an dem Wohlergehen des Volkes interessiert sind.

Ich schäme mich nicht, diese Behauptung zu generalisieren - habe ab der gesamten Adenauer-Ära ALLES live miterlebt.

Kurzes brainstorming zu ehrenwerten Politikern - fernab jeglicher Partei-Couleur:

Willy Brandt, Egon Bahr, Helmut Schmidt (SPD),

Hildegard Hamm-Brücher (einzige (!!!) sehr gute Bundesbildungs-Ministerin), Baum, Hirsch (FDP). Danach konnte ich (!!) die Partei vergessen, besonders nach Genschers VERRAT an der sozialliberalen Koalition. Der "Rest" der FDP bis heute gehört in die Wüste geschickt oder in Ketten gelegt in den London Tower.

Lafontaine, Gysi (WASG/PDS/LINKE)...

Mehr gute Politiker/innen fallen mir momentan nicht ein.

1. Zum einen bleiben negative Beispiele immer viel mehr im Gedächtnis als positive Beispiele.
2. Dann wird unsere Gesellschaft immer komplexer und schwerer zu managen, was zunehmend eben auch die Menschen überfordert, die uns regieren sollen. --> es passieren Fehler.
3. Der berühmte Dunning-Kruger-Effekt: Viele Menschen überschätzen sich selbst maßlos und glauben, sie könnten und wüssten alles besser. IMMER.