Warum steht hier ein bestimmter Artikel vor und nach dem Substantiv und warum fehlt in manchen Grundtexten der Artikel vor Christus?
τῆς ἁγνότητος τῆς εἰς Χριστόν
τῆς ἁγνότητος τῆς εἰς τὸν χριστόν
2 . Korintherbrief 11,3
3 Antworten
Sprachliche Kernregel
Im Griechischen markiert der Artikel (ὁ, ἡ, τό) oft Eigennamen oder betonte Referenzen. Fehlt er, wird der Begriff eher als Titel/Kategorie behandelt.
Spezifisch zu 2. Kor 11,3
- χριστόν (ohne Artikel):
- Betont die Rolle ("den Messias"), nicht die Person.
- τὸν χριστόν (mit Artikel):
- Verweist auf Jesus als konkreten Christus.
Beleg:
- Griechische Grammatik (Blass-Debrunner §260)
- Exegetische Studien zum Korintherbrief (z.B. Fee, 1-2 Corinthians)
Der Wechsel spiegelt bewusste semantische Nuancen – keine Zufälligkeit.
? Hast du meine Antwort nicht verstanden.
!Grammatikalische Funktion des Artikels!
Im Altgriechischen dient der bestimmte Artikel (ὁ, ἡ, τό) nicht nur dazu, Substantive oder Eigennamen zu begleiten, sondern auch zur Präzisierung und Strukturierung von Phrasen. In 2. Korinther 11,3 („τῆς ἁγνότητος τῆς εἰς Χριστόν“) wird der Artikel zweimal verwendet:
- Vor dem Substantiv „ἁγνότης“: Der Artikel „τῆς“ markiert die Reinheit als spezifisches Konzept.
- Vor der Präpositionalphrase „εἰς Χριστόν“: Die Wiederholung des Artikels „τῆς“ zeigt an, dass die Präpositionalphrase eine nähere Bestimmung des Substantivs ist.
Warum die Wiederholung?
- Semantische Klarheit: Die Wiederholung des Artikels betont die Beziehung zwischen dem Substantiv und seiner näheren Bestimmung. Es wird deutlich gemacht, dass die Reinheit sich auf die Verbindung „zu Christus“ bezieht.
- Grammatikalische Regel: Im Altgriechischen ist es üblich, den Artikel vor jedem Bestandteil einer erweiterten Phrase zu setzen, um diese klar voneinander abzugrenzen und die grammatische Einheit zu verdeutlichen.
Die doppelte Verwendung des bestimmten Artikels ist keine zufällige Erscheinung, sondern ein stilistisches und grammatikalisches Mittel im Altgriechischen. Sie dient dazu, die semantische und syntaktische Beziehung zwischen dem Substantiv („ἁγνότης“) und seiner näheren Bestimmung („εἰς Χριστόν“) eindeutig zu machen.
Danke.
Ich habe dich auch vollständig verstanden, doch du hast noch nichts gesagt gehabt zu den doppelten Artikeln beim Substantiv/Präpositionalphrase , Nun ists klar.
Erlaube mir, dass Altgriechisch eine absolute Fremdsprache ist für mich.
Was mir nun noch nicht klar ist, das ist die fehlende Kongruenz des zweiten Artikels mit der Präpositionalphrase .
Im Altgriechischen dient der bestimmte Artikel (ὁ, ἡ, τό) dazu, Substantive zu begleiten und ihre Funktion innerhalb eines Satzes zu präzisieren.
In 2. Korinther 11,3 („τῆς ἁγνότητος τῆς εἰς Χριστόν“) wird der Artikel doppelt verwendet:
- Vor dem Substantiv „ἁγνότης“: Der Artikel „τῆς“ markiert die Reinheit als spezifisches Konzept.
- Vor der Präpositionalphrase „εἰς Χριστόν“: Die Wiederholung des Artikels „τῆς“ zeigt, dass die Präpositionalphrase eine nähere Bestimmung des Substantivs ist.
Gründe für die doppelte Verwendung:
- Semantische Klarheit: Die Wiederholung betont die Verbindung zwischen dem Substantiv und seiner näheren Bestimmung.
- Grammatikalische Regel: Im Altgriechischen ist es üblich, den Artikel vor jedem Bestandteil einer erweiterten Phrase zu setzen.
Fehlende Kongruenz des zweiten Artikels: Der Artikel „τῆς“ steht im Genitiv, während die Präpositionalphrase „εἰς Χριστόν“ den Akkusativ verwendet. Dies ist grammatikalisch korrekt, da der Artikel sich auf das Substantiv „ἁγνότης“ bezieht und nicht auf die Präpositionalphrase selbst. Die Präpositionalphrase ist lediglich eine Ergänzung und folgt ihrer eigenen Kasusregel.
Dies wird an der Übermüdung oder abnehmenden Konzentration des Kopisten liegen. Denn es ist keine einfache Sache, Texte Wort für Wort abzuschreiben. Irgendwann lässt die Konzentration nach. Da passieren schnell solche Fehler.
In der Bibel nicht, in einer Abschrift, in der anderen wieder nicht.
Haben wir denn "DIE Bibel", also die Urschrift?
Die erste Niederschrift, die noch keine Kopie war.
Die gibt es nicht mehr, weil die Papyri nach kurzer Zeit in der Regel zerfallen. Daher immer wieder Abschriften seither.
Da drauf will ich hinaus - wir haben keine Urschrift der Bibel.
Das ist nichts Neues. Das liegt an den Naturgesetzen, die Gott nicht anders geschaffen hat als so, wie sie ist.
In der Wendung τῆς ἁγνότητος τῆς εἰς τὸν Χριστόν steht der Artikel zweimal, weil das Griechische damit zeigt, dass die Reinheit sich auf Christus bezieht. Der zweite Artikel macht deutlich, dass die Präposition εἰς τὸν Χριστόν zur Reinheit gehört. In manchen Texten fehlt der Artikel vor Χριστός, weil dieser Name manchmal wie ein Eigenname ohne Artikel gebraucht wird. Außerdem gibt es verschiedene alte Handschriften mit kleinen Unterschieden.Mit Artikel wird stärker betont, dass ὁ Χριστός „der Gesalbte“ ist. Ohne Artikel klingt es eher wie ein Eigenname, also einfach Χριστός.
Und warum steht hier, 2K11,3, ein bestimmter Artikel vor und nach dem Substantiv ?