Warum stehen Südländer auch im Sommer nicht früh auf?
Die derzeitige Hitzewelle in den europäischen Südländern zeigt deutlich, wie sinnvoll am Nachmittag eine mehrstündige Siesta ist, die das Arbeitsleben aus guten Gründen für längere Zeit unterbricht. Merkwürdig finde ich hingegen, dass auch die frühen Morgenstunden, wo es noch deutlich weniger warm ist, nicht zum Arbeiten genutzt werden. Im Süden wird nach meiner Beobachtung im Vergleich zu Deutschland allgemein später aufgestanden und spürbar später mit der Arbeit begonnen. Im Vergleich zu Asien sowieso, wo es Ultra-Frühaufsteher-Länder gibt. Wenn hierzulande bereits um 6 Uhr die Rushhour beginnt und um 7 Uhr der Bär von der Kette ist, kann man im Süden auch an Werktagen noch gemütlich auf der Straße spazieren gehen. Nun könnte man vermuten, sie arbeiten halt bis spät in die Nacht. Aber ehrlich gesagt, habe ich nicht festgestellt, dass es üblich ist, dass ein Italiener, Spanier oder Grieche um 21 oder 22 Uhr noch im Büro sitzt. Woran liegt´s?
5 Antworten
Also in Portugal ist die Müllabfuhr um 5 Uhr unterwegs und die Café sind um 6 Uhr schon gut besucht für das schnelle Frühstück.
Hallo!
Überlege Dir doch mal, was das bei uns immer für ein "Trara" auslöst, wenn wieder eine Zeitumstellung ansteht. Dabei handelt es sich bei uns nur um eine einzige Stunde.
Dennoch macht sich diese "kleine" Umstellung in sehr vielen Bereichen durchaus (mal mehr, mal weniger) bemerkbar.
Und nicht nur wir Menschen reagieren darauf. Nein, die Tiere haben auch ein hervorragendes Zeitgefühl und wissen, wann sie "an der Reihe sind", was deren tägliche Routine angeht.
Auch gibt es sehr viele Arbeitsbereiche, bei denen ausreichend Licht von Nöten ist.
Und wenn es dabei um Tiere geht, haben die ihren eigenen Schlaf-Rhythmus, den es ebenfalls zu beachten gilt. Da ist das richtige "Timing" eine wichtige Sache.
Und es gibt auch mehrschichtige Arbeits-Modelle, da einiges quasi "rund um die Uhr" Laufen muss.
In vielen Geschäften gehören auch gewisse Vor- und Nacharbeiten noch mit zum "Arbeitstag" hinzu und nicht nur die "geschäftlichen Öffnungszeiten". Es geschieht auch noch sehr viel im Hintergrund.
Diese notwendigen Aufgaben, bzw. Arbeiten, kann nicht einfach so weggelassen, oder könnten schlicht verschoben werden.
Z.B.: Gastronomie, Bäcker, Fleischer, Post, Hotel- und Gast-Gewerbe, uvm. Aber auch Polizei, Krankenhäuser und -Pflege, Reinigungs-Dienste, Bauarbeiten (in vielen Bereichen), Fracht- und Liefer-Dienste, usw.
Und (z.B.) in gewissen "Büro"-Jobs ist es nötig, sich auch mit anderen Menschen, teils auch in anderen Ländern, auszutauschen. Das wäre dann recht problematisch, wenn der eine, oder andere Gesprächs-, bzw. Handels-Partner nicht erreichbar wäre.
Aber das sind zunächst nur recht oberflächliche Begründungen, über die man sich natürlich noch sehr viel streiten kann.
Es gibt aber sicherlich noch weitergehende Probleme, wenn man über weiterführende Verknüpfungen und Zusammenhänge nachdenkt.
Und dies alles auch nur teilweise aufeinander abzustimmen ist eine gewaltige Aufgabe, die man nicht so nebenbei lösen kann.
Natürlich gibt es auch Notsituationen. Und diese Hitze ist definitiv eine solche!
Aber darauf kann man aktuell nur in kleineren Bereichen und Gruppen reagieren. Und selbst dann ist die Abstimmung bereits schwierig, da die resultierenden Probleme äußerst komplex sind und auch vielfach (nach "außen") verknüpft sind.
Gruß
Martin
Im Radio kam erst gestern oder vorgestern, dass Ärzte auch in Deutschland eine Siesta empfehlen und die Leute einfach früher aufstehen sollen. Wann genau denn? Um 2 oder 3 Uhr nachts, damit man bis zur Mittagshitze um 12 Uhr seine 8 Stunden voll hat?
Zum Glück wurde auch gesagt, dass man eher wahrscheinlich das Arbeitsmodell in Deutschland ändern muss. Denn steh mal jede Woche durchgehend morgens um 3 oder 4 Uhr auf, da bist du komplett fertig.
Aber gehen wir das ganze mal an einem einfachen, realistischeren Beispiel durch:
Jeden Tag um 4 Uhr aufstehen, damit Zeit für Frühstück bleibt, man duschen und zur Arbeit gehen kann. Ich denke ein Arbeitsweg von 30 Minuten ist eine akzeptable Zeit. Also arbeitet man von 6 bis 11 Uhr, fährt dann nach Hause und macht dort: nichts, weil es zu heiß ist. Die Siesta geht dann von 12 bis 15 Uhr, danach fährt man wieder zur Arbeit und leistet die restlichen 3 Stunden. Wir sind dann beim Feierabend schon bei etwa 17:30 / 18 Uhr. Bis man zuhause ist, ist es 18 / 18:30 Uhr.
Dann ist der Tag quasi schon vorbei, man hat sicherlich Hunger, der Haushalt wurde auch noch nicht gemacht und um 21/22 Uhr geht es auch schon wieder ins Bett, da man um 4 Uhr schon wieder aufstehen muss. Da bleiben dann natürlich auch nur 6-7 Stunden Schlaf, da ist man am nächsten Tag natürlich schön müde. Das einen ganzen Monat lang und man bleibt wahrscheinlich erst einmal mit Burn Out zuhause.
Und genau deswegen steht man in den südlichen Ländern nicht viel früher auf. Die Leute dort sind viel gelassener, nicht so gestresst und nicht so versessen auf Arbeit wie der Durchschnittsdeutsche.
Ich war in Apulien. Dort haben die Bauern um 6.00 zum Arbeiten angefangen bis mittags. Und dann wieder ab 16.00 oder 17.00. Oft arbeitet man dort nur bis Mittag (Mezzogiorno)
Das will die Fragestellerin aber nicht hören! Sie will, dass wir ihren ríen subjektiven Eindruck als Allgemeingültigkeit anerkennen.
Was ist eigentlich ein Südländer? Ein Spanier, Grieche, Sizilianer....?
Und dann ist noch die Frage, welchen Job er macht. Büroarbeit in klimatisierten Räumen oder körperliche Arbeit bzw. Außendienst? Usw. Alles sehr unpräzise. Die Fragestellerin möchte einfcah nur ihr Weltbild bestätigt sehen.
Ich denke nicht, dass die Fragestellerin Süddeutsche meint. Vermutlich eher Südeuropäer.
Eben. Das ist ein weiterer Grund, warum sich diese Frage nicht beantworten lässt.
Vermutlich dient sie aber eh ausschließlich der Provokation.
Deine Frage ist nicht zu beantworten, weil sie von einer falschen bzw. verallgemeinerten Behauptung ausgeht, die so gar nicht stimmt.
In vielen südlichen Ländern gibt es die Siesta. Das bedeutet, dass die Menschen eben doch früher aufstehen und bestimmte Arbeiten am Morgen und Vormittag erledigen. Über Mittag bis zum Nachmittag macht man Siesta, ruht also in Innenräumen aus bzw. beschäftigt sich ruhig oder schläft, weil es dann zu heiß ist, irgendwas zu machen.
Am Abend geht man dann wieder seinen alltäglichen Tätigkeiten nach.
Verallgemeinerungen zeigen zumindest eine Tendenz auf und beinhalten natürlich immer einige Ausnahmen. In der Tendenz ist meine Aussage richtig. Gehe an einem Montag um 7 h durch die Straßen von Athen und vergleiche die Verkehrsdichte mit einer deutschen Großstadt, dann wirst du sehen, dass ich recht habe.
Ich bin öfter im Süden. Dein Eindruck ist rein subjektiv und bedeutet NICHT, dass du recht hast. Es bedeutet nur, dass Athener im 7 Uhr morgens weniger mit dem Auto unterwegs sind. Mehr nicht.
Da skan beispielsweise auch bedeuten, dass man in Athen einfach generell eher andere Verkehrsmittel nutzt oder um diese Zeit eher den Haushalt macht etc.
Tatsächlich bist du 7 Uhr schon eher spät dran. Man erledigt seine Dinge dort üblicherweise nicht erst ab 7 Uhr, sondern früher. Je nachdem, was man so zu erledigen hat, damit man über Mittag Siesta halten kann.
Bauern ja - 6 h. Fischer noch früher. Aber schaue dir die Städte an.