Tagesablauf in Spanien?

3 Antworten

Also das mit der Siesta kommt auf den Beruf drauf an. Viele Bürojobs haben eine durchgehende Schicht, meist ab 9:00 Uhr oder auf Wunsch früher, mit einer Pause zwischen 30 Minuten bis 2 Stunden je nach Firma. Oft kann man sich das aussuchen.

Eine lange Siesta haben vor allem Läden (solange sie nicht durchgehend geöffnet sind). Also bei Läden wäre es typisch, z. B. von 10 bis 14 Uhr und später von 17 bis 21 Uhr offen zu haben. Die genaue Zeit hängt von der Jahreszeit und von der Art ab. Das kann irgendwo zwischen 9 und 23 Uhr liegen. Dann hast du 3 bis 4 Stunden Siesta. Bei durchgehenden Öffnungszeiten gibt es 2 Schichten, also zwei verschiedene Mitarbeiter.

Die Schule geht in Spanien bis 14 Uhr (Kinderstufe und Grundschule) bzw. 15 Uhr (Sekundarstufe). Deshalb ist die typischste Mittagsessenszeit um ca. 15 Uhr, eine halbe Stunde früher oder später je nach Familie.

Frühstück fällt normalerweise zuhause aus. Manche trinken einen Kaffee, Kakao oder Saft. Gefrühstückt wird dann um etwa 10 Uhr und das meist in einer Bar. Die sind auf Frühstück eingerichtet und recht günstig. Je nach Firma hat man dafür zwischen 15 und 30 Minuten frei auf Arbeitszeit. Auch in der Schule wird später erst mal gefrühstückt.

Abendessen ist normalerweise um ca. 22 Uhr. Vor allem im Sommer auch später oder wenn jemand eben bis 22 Uhr arbeitet und erst noch heim muss. Und im Sommer kann ein ausgedehntes Abendessen sich auch bis nach Mitternacht hinziehen. Inkl. mit Babys etc.

Ich finde die spanischen Essenszeiten ideal. Im Gegensatz zu den Deutschen hat man dort Zeit für die Verdauung, der Tag ist nicht so komprimiert. Das späte Abendessen wird durch das Auslassen des Frühstücks vor der Arbeit ausgeglichen und das Frühstück geht auf Arbeitszeit...

Normal ist es, dass man insbesondere an den Wochenenden dann irgendwann spätabends loszieht, z. B. ins Stadtzentrum, wo sich dann spätnachts lange Schlangen vor den Clubs bilden. Meist bis zum Morgengrauen.

Spanier essen sehr viel draußen, also in Restaurants und Kneipen. Spanien hat die höchste Kneipendichte Europas und die Preise sind recht passabel, wenn man einheimisch unterwegs ist, also keine Sonderwünsche braucht, sondern das isst und trinkt, was Spanier sich i. d. R. so reinziehen. Das ist regional unterschiedlich.

bailandoxaqui  31.05.2023, 21:13

Was man in der Siesta macht? Mit der Familie Essen, an den Strand gehen, schlafen. Wer über 3 Stunden Siesta hat, kann auch alles drei in eine Siesta packen. Die meisten Spanier meiden aber die Sonne zur Mittagszeit. Aber im Süden kannst du auch weit außerhalb des Sommers an den Strand. Es geht aber auch das Gerücht um, dass die meisten Kinder in der Siesta gezeugt werden...

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Ich habe für meine Firma häufig in Spanien gearbeitet, - und der dortige Tagesablauf ist doch etwas gewöhungsbedürftig. - Arbeitsbeginn ist meistens gegen 9:00h, - und je nachdem, ob man nun im Sommer Siesta macht - oder nicht (kann man sich inzwischen aussuchen!) ist das Arbeitsende dementspechend. - Die meisten Probleme hatte ich allerdings mit dem extrem späten Abendessen, daß dort die eigentliche tägliche Hauptmahlzeit darstellt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich lebte sieben Jahre in Spanien.

Entre las 14:00 y las 17:00 solo hay perros y turistas en la calle.

Zwischen 2-5 pm sind nur Hunde und Touristen auf der Straße.

Spanisches Leben beginnt in den Sommermonaten erst nach 20 Uhr, Kinder spielen im August bist tief in die Nacht draußen.

Der August ist Urlaubsmonat in Spanien.

Die Trinkwasserversorgung und Elektrizität wird da oft an ihre Grenzen gebracht und überbelastet. Momentan wurde schon im Feb. der Trinkwasser-Notstand ausgerufen, was in Folge zu gesetzlichen Verboten wie private Pool-Befüllung oder gar Autowaschen führt. Grünanlagen werden nur noch an "relevanten" Touristen Bereichen bewässert.

Hotelgäste sind von diesen Beschränkungen ( noch) nicht betroffen. Man appeliert aber an Wasser-sparen.

Fußball ist dem Spanier noch wichtiger als man das von Deutschen sagt.

Die Küche ist mediterran, Olivenöl ein MUSS.

Gewohnt wird überwiegend in Urbanisationen, das sind kleine Wohnsiedlungen , oft mit Gemeinschafts-Pool und eigener Gesetzgebung innerhalb der Urbanisation.

Hier gilt das die kleine Gemeinschaft, der unmittelbare Lebensraum/Umfeld Regeln erlassen kann, die Gesetzen entsprechen. So wird zB die Fahrgeschwindigkeit, die Zeit der Pool-Öffnung oder die Farbe der Sonnen-Markisen evtl. vorgeschrieben, weil es die Gemeinschaft so möchte.

Die Urbanisation wird durch den Präsidenten der gewählt wird geleitet. Ihm stehen ein Kassenprüfer und weiter beigeordnete Posten hilfreich zur Seite.

Urbanisation-Wahlen gleichen einem Kriegsgebiet, da fliegen gerne mal die Fäuste, Tische, Stühle, bis man sich zusammengerauft hat.

Was ich noch bedeutsam fand war, das selbst Kleinkinder alkoholfreies Bier mit Null-Kalorien-Zitronen-Limonade 50-50 gemischt trinken, weil das ein sehr wirksames isotonisches Getränk ist.

In Deutschland würde das sicher nicht so sein.

Noch ein Wort zu den Supermärkten, die 7 Tage die Woche zT bis 22 Uhr geöffnet sind. Man geht auf dem Weg zum Strand ins zB Mercadona, kauft ein, bezahlt und lässt sich die Waren zu einer festgelegten Uhrzeit anliefert.

Auto fahren in Spanien, rote Ampeln haben eher einen symbolischen Charakter, die Hupe ist wichtiger als die Bremsen.

Falschparken führt zur Reifenkralle, das wird dann mal wie alle Verkehrsverstöße in Spanien richtig teuer.

Residenten müssen ihren Führerschein registrieren lassen und wie Spanier ab dem 40 Lebensjahr regelmäßig zu ärztlichen Kontrollen, wo die Fahrtauglichkeit überprüft wird.

Küchentischmakler, die sich als Rentner etwas dazu verdienen wollen, hängen dir ständig an den Fersen, die Einbruchkriminalität in Ferien-Touristen-Urbanisationen ist hoch, weshalb viele Urbanisationen eingezäunt und mit Wachschutz gesichert sind.

Ohne Bestätigung kommt da niemand rein, man ist sicher, wie in einem Gefängnis.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
bailandoxaqui  31.05.2023, 21:07

Alle 10 Jahre (LKW oder Rentner alle 5) muss man zur Kontrolle (Reaktionstest, Sehtest, Hörtes, ärztliche Checkliste bzw. Untersuchung bei Auffälligkeiten). Jemand, der mit 18 den Führerschein macht also das erste Mal mit 28, nicht mit 40.

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