Warum skalieren viele erfolgreiche Daytrader ihr Trading nicht einfach weiter hoch, wenn sie doch profitabel sind??
Wenn jemand z. B. konstant mit 100.000 € Kapital arbeitet und 10–15 % im Monat verdient, warum bleibt er dann bei 180.000 € Jahresgewinn – statt z. B. mit 1 Mio. Kapital viel mehr zu machen? Gibt es da Limits, psychologische oder technische Hürden, oder stimmt was mit dieser Skalierungslogik nicht?
5 Antworten
Sehr gute Frage – und als jemand, der hauptberuflich von Trading und Investieren lebt, kann ich dir sagen: Skalierung ist absolut möglich – aber es gibt konkrete Gründe, warum viele Trader es nicht (oder nicht erfolgreich) tun.
1. Psychologische Belastung
Das größte Hindernis ist oft nicht das System, sondern der Mensch.
Wer z. B. mit 100.000 € arbeitet und 10 % verdient, hat 10.000 € Monatsgewinn. Klingt gut.
Aber mit 1.000.000 € wären es 100.000 €. Das ist psychologisch eine ganz andere Dimension.
Viele Trader unterschätzen, wie schwer es ist, mit diesen Summen ruhig, diszipliniert und objektiv zu bleiben.
Sobald du mit siebenstelligen Beträgen arbeitest, verändert sich deine Wahrnehmung von Risiko massiv – oft unbewusst.
Ich persönlich schalte Emotionen wie Gier oder Frust komplett aus. Ich handle ausschließlich auf Basis klarer Berechnungen und rationaler Entscheidungen – das ist für mich der Schlüssel zu konstantem Erfolg.
2. Liquidität & Slippage
Nicht alle Strategien lassen sich 1:1 skalieren.
Je größer dein Kapital, desto mehr Einfluss hat dein eigener Handel auf den Marktpreis, vor allem bei kleineren Assets (z. B. Nebenwerte, illiquide Krypto-Coins).
Bei hohen Positionsgrößen kommt es zu Slippage – also schlechteren Ausführungskursen.
Besonders Scalper oder Intraday-Trader mit engen Stops und kurzen Trades spüren das.
3. Plattform-Risiken & Broker-Limits
Bei höheren Summen werden auch technische Faktoren kritisch:
- Orderausführungsgeschwindigkeit
- Marginanforderungen
- Brokerlimits
- Positionsgrößenbeschränkungen
Viele Plattformen sind auf Retailtrader ausgelegt, nicht auf professionelles Kapital-Management.
4. Diversifikation & Kapitalverteilung
Profitable Trader wachsen meist nicht nur „vertikal“ (mehr Geld auf denselben Stil), sondern auch „horizontal“:
- Mehr Märkte
- Mehr Strategien
- Mehr Zeitebenen
- Kombination mit langfristigem Investieren, Dividenden, Immobilien, Unternehmensbeteiligungen etc.
Ich persönlich skaliere konsequent hoch – aber in kontrollierten Stufen:
- Erst Performance beweisen
- Dann Positionsgrößen + Risikoanpassung
- Dann systematisch erweitern
Denn: Wer nicht skaliert, bleibt im Hamsterrad – und genau das will man ja mit Trading verlassen.
Aber skalieren ohne System führt oft zu emotionalem Overload oder riskantem Verhalten – deshalb schaffen es nur wenige langfristig profitabel.
Fazit:
Skalierung ist machbar und logisch, aber nur mit mentaler Stärke, professionellem Risiko-Management und technischer Vorbereitung.
Wer das beherrscht, baut sein Vermögen exponentiell auf – ich spreche da aus eigener Praxis.
Ja genau – bei großen Positionen merkt man schnell, dass der Markt nicht immer sofort oder exakt zum Wunschkurs füllt. Gerade bei geringerer Liquidität oder schnellen Bewegungen kann’s dann „teuer“ werden. Deshalb ist gutes Risikomanagement + saubere Orderplatzierung da echt entscheidend.
Ich glaub du hast mich falsch verstanden, wenn ich mir die Instrumente ansehe, welche die meisten Retails traden, (sprich ES, 6E, 6B, 6J, NQ, CL und GC) da dauert es lange, bis die eigene Order irgendwas macht. Mit anderen Worten: Du bist kein Retail Trader mehr, wenn deine Order Signifikant den Markt beeinflusst. Damit mein ich nicht 1-2Ticks (und selbst das ist unter Umständen echt teuer)
Abgesehen davon wird das dann sowieso ganz anders angegangen. Man staffelt seine Entrys beispielsweise.
Danke für die Klarstellung. Du hast absolut recht: Wenn man in hochliquiden Märkten wie ES, NQ oder CL unterwegs ist, kommt es in der Regel erst bei sehr großen Stückzahlen zu echter Marktbewegung durch die eigene Order. Für den klassischen Retail-Trader ist das in der Praxis oft kein Thema.
Aber genau das ist auch der Punkt, den ich ansprechen wollte:
Sobald man über den typischen Retail-Rahmen hinausgeht – sagen wir mal mittlerer sechsstelliger bis siebenstelliger Kapitalbereich – wird selbst bei liquiden Futures-Märkten das Thema Orderausführung plötzlich komplexer.
Nicht, weil man den Markt sofort „bewegt“, sondern weil man mit deutlich mehr Sorgfalt beim Entry-Management arbeiten muss, um Slippage, Ausreißer oder unvorteilhafte Fills zu vermeiden.
Wie du richtig sagst:
Staffeln, Iceberging oder Split Orders sind dann absolut sinnvoll – ich nutze das z. B. auch regelmäßig, gerade wenn ich weiß, dass ich nicht „mal eben“ mit einem Klick rein oder rausgehen kann, ohne dabei Spuren zu hinterlassen oder schlechtere Preise zu bekommen.
Im Daytrading ist das vielleicht noch überschaubar – aber im Swingtrading oder Positionsaufbau über mehrere Tage spielt dieser Punkt eine größere Rolle, vor allem wenn man Kapital gezielt in mehreren Märkten allokieren will.
Fazit:
Wir sind uns im Kern einig – aber es hängt eben stark davon ab, wo man sich kapitaltechnisch befindet, und ob man strategisch Retail-Style oder eher auf „semi-institutionellem“ Niveau arbeitet.
ich nutze das z. B. auch regelmäßig, gerade wenn ich weiß, dass ich nicht „mal eben“ mit einem Klick rein oder rausgehen kann, ohne dabei Spuren zu hinterlassen oder schlechtere Preise zu bekommen.
Wie viel managest du denn? Welche Märkte handelst du?
Ich bin hauptsächlich im mittel- bis längerfristigen Bereich aktiv – mit Fokus auf Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffe und auch Indizes. Ich handle sowohl über klassische Börsenprodukte als auch über Derivate, je nach Marktlage und Setup.
Kapitaltechnisch bin ich so aufgestellt, dass ich sehr bewusst auf Skalierbarkeit und Diversifikation achte. Ich habe mein Vermögen breit gestreut – nicht nur innerhalb der Märkte, sondern auch über mehrere Strategien und Zeitebenen hinweg. Das erlaubt mir, flexibel zu bleiben und größere Bewegungen gut zu managen, ohne mich zu stark zu exponieren.
Gerade bei größeren Positionen achte ich besonders auf eine saubere Orderstruktur – Split Orders, Entry-Staffelungen oder synthetische Stops gehören bei mir zum Standard, vor allem bei Marktphasen mit geringer Tiefe oder erhöhter Volatilität.
Was das verwaltete Kapital angeht: Ich möchte keine genauen Zahlen nennen, aber mein Vermögen wächst exponentiell, und mein aktueller Verdienst reicht mir mehr als gut zum Leben. Mir geht es weniger darum, mit Summen zu prahlen, sondern eher darum, die Prozesse sauber und nachhaltig aufzubauen.
Ich trade Positionen in unterschiedlichsten Größen – bei hochvolatilen Kryptowährungen häufig im unteren bis oberen vierstelligen Bereich, bei risikoärmeren Märkten wie etablierten Aktien, Rohstoffen, Indizes oder Bitcoin auch teils mit sechsstelligen Positionen, sofern das Setup passt. Nicht vergessen: Meine Positionen sind stets sehr breit gestreut.
Okay ich wollte eigentlich nur prüfen ob du lügst und etwas komplett wirres von dir gibst. Ohne Angaben zu deiner Portfoliogröße lässt sich das aber nicht machen
Alles gut – ich verstehe, dass du kritisch bist. Gerade im Trading-Bereich ist das nachvollziehbar, weil es dort leider viele gibt, die nur heiße Luft reden oder sich mit Zahlen wichtig machen.
Mir geht’s nicht darum, irgendwas zu beweisen oder anzugeben. Ich lege den Fokus auf klare Strukturen, sauberes Risiko-Management und eine langfristig tragfähige Herangehensweise – nicht auf Show oder genaue Zahlen.
Wer selbst ernsthaft in dem Bereich arbeitet, erkennt an meiner Vorgehensweise und den Themen, die ich anspreche, wie ich aufgestellt bin.
Wenn du Interesse an echtem Austausch hast – gern. Aber wenn’s nur darum ging, jemanden zu „testen“, ob er lügt, dann bin ich nicht die richtige Adresse.
Dir weiterhin viel Erfolg – am Ende zählt, wer langfristig Ergebnisse liefert, nicht wer am lautesten auftritt.
Bravo deine Antwort Ist wundervoll🥰 Ich möchte auch andere Strategien lernen insgesamt habe ich jetzt 3 Strategien rausgesucht die mir ganz gut gefallen die erste auf die ich mich jetzt gerade fokussiere ist die von Ross Cameron das ist so ziemlich der bekannteste youtuber und Daytrading Guru auf youtube der sehr erfolgreich handelt er ist bewiesenermaßen multimillionär dann möchte ich noch von Tori Trades ihre Swing Strategie lernen und die dritte Strategie da geht es um Liquidität Da weiß ich aber noch nicht ob ich dir lernen möchte
Vielen Dank, das freut mich wirklich sehr!
Dein Ansatz, dich mit mehreren Strategien auseinanderzusetzen, ist absolut sinnvoll – gerade am Anfang. So bekommst du ein Gefühl dafür, was wirklich zu dir passt – nicht nur technisch, sondern auch mental und zeitlich.
Ross Cameron ist auf jeden Fall eine bekannte Größe im Daytrading-Bereich, auch wenn ich persönlich irgendwann vom reinen Intraday-Handel zu swingbasierten Strategien gewechselt bin, weil ich langfristig deutlich bessere Ergebnisse damit erzielt habe – vor allem bei wachsendem Kapital. Tori Trades kenne ich auch – sie vermittelt viele wertvolle Konzepte rund um saubere Setups und Geduld im Markt.
Bei Liquiditäts-basierten Strategien solltest du auf jeden Fall genau prüfen, ob du die zugrundeliegende Logik wirklich verstehst – das Thema ist etwas komplexer, kann aber bei richtigem Einsatz extrem effektiv sein.
Wichtigster Tipp aus meiner Praxis: Lerne jede Strategie wirklich tief und dokumentiere alles – von den Setups über die Auswertung bis zur Psychologie. Nur so wirst du langfristig konstant profitabel.
Bleib dran – wenn du strategisch und diszipliniert arbeitest, kannst du dir wirklich eine starke Grundlage aufbauen. Viel Erfolg!
Wenn man nur mit trockenen Zahlen rechnet, könnte da was dran sein - stimmt schon. Das Real-Life bringt aber ein paar Details rein, die man damit nicht abdecken kann.
- nimmt man ein Demo-Depot - also ein virtuelles - dann ist alles fein. Die Gewinne kann man entsprechend einstreichen etc. . Kommt mal ein Rücksetzer, dann resettet man das Konto und fängt wieder an. Das ist wie Mensch-ärgere dich-nicht.
- arbeitet man mit einem hunderter, dann bekommst du eben 10-15 EUR pro Jahr - davon kannst du aber nicht leben.
- hast du tatsächlich 100.000 und setzt sie entsprechend ein - dann kommt schon mehr raus. Wenn aber mal ein Problem kommt (und bei 10-15% musst du eine gewisse Volatilität in Kauf nehmen), dann ist auch mal mehr weg. Einfach von vorne anfangen geht nicht mehr - aus der Situation musst du rauskommen. Geschenkt bekommt keiner was. Vielleicht ist auch ein Teil deiner Altersvorsorge flöten. Damit musst du kalkulieren.
- Bei 1 Mio - ja, davon könnte man auch leben (wären theoretisch 100.000 bis 150.000 - aber auch mit dem gleichen Verlustrisiko) - die Risiken sind wie beschrieben. Aber immer im Hinterkopf. Von 10.000 Gewinn bleiben dir ungefähr 7.500 übrig - den Rest frisst die Steuer. Da dran geht als Nächstes die Kranken- und Pflegeversicherung. Dann musst du fürs Alter vorsorgen und leben willst du auch noch - wird schon weniger. Da muss man in die Zukunft denken und auch Buffer einbauen, die mal zwei Jahre halten können.
Bedeutet für mich: wer wirklich was angespart hat, der weiß, worauf es ankommt und wann man Risiken vermeiden sollte. Ohne dass ich da irgendwelche Zahlen hätte, behaupte ich: mit wirklich Schotter im Depot geht man nicht ins Risiko.
...weil man nicht konstant 10-15% im Monat verdient. Es gibt auch Monate mit Verlust.
Immer dran denken, wenn ich 50% verliere dann muss ich 100% verdienen um da zu sein wo ich jetzt bin.
Ja genau. 50% werde ich aber nicht verlieren weil ich immer nur ein Prozent riskiere maximal. Das heißt selbst nach 10 Trades wäre ich maximal 10% meines Kontos los. Risiko Management ist alles. Nicht gierig werden sondern einfach die Strategie handeln aufgestellte Regeln nicht brechen und seine Emotionen im griff haben :)
Etheruser hat es sehr gut beschrieben. Mit anderen Worten: Wer nichts hat, muss spekulieren, wer etwas hat, darf spekulieren. Trading ist riskant, wer es überhaupt ins profitable Level schafft, der schaut dass er 3 Dinge macht: 1. Track Record aufbauen für Coachings - Risikofreies Geld. 2. Account Management anbieten und Fremdkapital verwalten - sogut wie Risikofrei. 3. X% des Gewinns nehmen und in eine Anlageklasse deiner Wahl stecken, zb Aktien, Immobilien, Bitcoin. Einen Teil reinvestieren für Wachstum.
Das sagt man immer so leicht. Daytrader sind Menschen. Menschen sind nicht rational.
Also…
Das dauert 😅