Warum sind so viele gegen den Bauern Streik?

7 Antworten

  1. Der Streik findet, auch wenn es offenkundig schon länger brodelt, wegen einer Subvention statt die nun nicht einmal mehr gestrichen sonderm nur gekürzt wird, während die Landwirtschaft noch zahlreiche andere Subventionen bekommen. Ihnen wurde also im Grunde nichts weggenommen, sondern einfach nur eine Hilfestellung reduziert. Wie wir wissen muss an einigen Stellen gespart werden, ob es uns gerade gefällt oder nicht, mir gefällt das vorzeitige Ende der Unterstützung bei den Energiepreisen auch nicht, aber wer sich so quer stellt ist einfach egal, dass dann schlichtweg sein Teil einfach nur an jemand anders weiter gereicht würde
  2. Während andere Gruppen friedlich streiken als Personen mit Schild in der Hand, werden hier die Landmaschinen als Druckmittel missbraucht
  3. Was zum nächsten Witz führt. Einen kleinen Teil der Hilfen der nur ~ 5 % überhaupt ausmacht will man nicht hergeben, aber Diesel in Massen verfahren ist offenbar finanziell drin
  4. Durch den Einsatz der Landmaschinen werden Proteste auf Kosten der Bevölkerung gefahren, ähnlich wie bei den Klimaklebern. Was kann ein Berufstätiger auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause oder ein Vater/Mutter auf dem Weg zum Supermarkt mit der Sache zu tun, dass man ihnen Nachteile bescheren muss?
  5. Erst heute durfte ich wegen einem Protest Korso ebenso warten, als Fahrradfahrer hofft man aber wenigstens über eine grüne Ampel zu kommen, Pustekuchen, Verkehrsregeln sind offenbar während eines Streiks für Streikende nicht mehr gültig, alle Maschinen fuhren munter über Rot. Streiken bedeutet nicht in dem Moment von allen Gesetzen entbunden zu sein
  6. Das führt zu diesem Punkt. Auf genau diese Weise kommt es zu Unfällen und das nicht nur einmal. Wer so eine schwere Landmaschine lenkt hat Verantwortung. Durch den Missbrauch der Fahrzeuge und der Ignorierung von Ampeln und Schildern nimmt man billigend Personenschäden in Kauf. Wäre ich Regelkonform bei Grün rüber gefahren statt sicherhaltshalber kurz zu warten, hätte ich ganz schnell unter einem dieser Maschinen landen können
  7. Die teilweise bedenklichen Botschaften. Viele Plakate sind sinnvoll und haben eine Botschaft zum Thema. Was aber Plakate dazwischen zu suchen haben, die von dem Umsturz der Regierung sprechen oder Ideologien beschimpfen, ist mir schleierhaft. Gegen welche Ideologie kämpft man da denn gerade, die etwas mit einem winzigen Subventionsabbau zu tun hat?
  8. Das generelle Klima. Ob nun das Bedrängen Habecks oder zahlreiche Protestaufläufe, wo man wirklich nicht weiß ob ein Politiker ohne Schutz dort mit heiler Haut raus käme. Protest ist noch immer kein Ort an dem Angst und Gewalt ihren Platz haben sollten

Jeder kann, darf und soll sein Recht zu streiken nutzen wenn er möchte, gar keine Frage. Aber die Art wie die Bauern es machen und sich von einigen braunen Leuten unterwandern lassen ist einfach ein Problem. Lösungen bekommt man nicht dadurch die größt mögliche Drohkulisse zu schaffen.

Weil er übertrieben, unangemessen, sinnlos und ganz schön frech ist.

Ursprünglich hat man seinen eigenen Betrieb bestreikt. Damit traf man vor allem seinen eigenen Arbeitgeber. Wenn dieser nicht handelte, hatte er selbst das Problem!

Den öffentlichen Verkehr lahmzulegen ist eine neue und sinnlose Form des Protestes, weil sie Unschuldige trifft, die keinen Einfluss auf die Verantwortlichen haben.

Und diese neue Interpretation von Protesten finde ich falsch. Und übrigens finde ich auch die Proteste der GdL, der Klimakleber oder die Proteste der Erzieher vor einigen Jahren genauso sinnlos und falsch. Selbes Prinzip: es trifft die Falschen und niemals die, die hier handeln können.

Wobei Erzieher und vielleicht noch die Klimakleber zumindest nachvollziehbare Sorgen haben, während GdL und die Landwirte mit ihren arroganten Forderungen viel eher wegen ihrer Luxusprobleme protestieren.

Landwirtschaftliche Betriebe werden im Schnitt mit 47.000€ Steuergeldern subventioniert und das obwohl die Landwirtschaft seit dem Ukraine Krieg Rekordgewinne bis zu 50% Zuwachs verzeichnet.

Subventionen sind eigentlich für die, die es brauchen und nicht für die, die dicke Gewinne einfahren. Der Steuerzahler zahlt also zusätzliche Gewinne oder anders ausgedrückt Geschenke oder Boni an die Bauern die schon ohne Subventionen gut dastehen.

Es gibt andere wichtige Branchen in Deutschland wie die Medizin, Pflege oder Bildung, die am Limit laufen und tief in den roten Zahlen stecken und dringend Gelder brauchen. Aber die Bauern wollen schön weiter Geld bekommen, das sie gar nicht nötig hätten.

Jetzt sollen davon gerade einmal 6% wegfallen.

6%! (Zur Erinnerung: 50% Gewinne in der Landwirtschaft in 2023!)

Also gibt es schrittweise(!) nur noch etwa 44.000€ statt 47.000€ Subventionen. Und dafür geht man auf die Straße und bestraft Unschuldige? Wie arrogant und abgehoben ist das denn?

Es ist dreist, wenn Friseure, Erzieher, Pfleger knapp über dem Mindestlohn leben müssen und sich gleichzeitig Bauern die Taschen mit Steuergeldern füllen und trotzdem wegen lächerlichen 3000€ rumheulen. Wohl gemerkt: 3000€ pro Jahr! Bei ungefähr 150.000€ Gewinn im Jahr!

Wenn es landwirtschaftliche Betriebe gibt, die trotz massiver Gewinne der letzten Jahre wegen mickrigen 3000€ weniger Zuschüssen plötzlich existenzielle Probleme bekommen, dann haben sie schon vorher unwirtschaftlich gearbeitet und gehen zu Recht pleite.

Aber ich als Steuerzahler muss Unwirtschaftlichkeit und Misswirtschaft einiger Landwirte genauso wenig mit Steuern unterstützen, wie saftige Gewinne anderer Landwirte, die mit ihren nagelneuen 150.000€ Traktoren Autobahnen blockieren.

Ich zahle sofort mehr Steuern - wenn sie in der Pflege und der Bildung landen.

Es sind nicht Viele. Andererseits ist es klar, dass ich mich nicht freue wenn die Strassen blockiert werden, aber das ist ja auch das Ziel von Demonstrationen. Es muß halt wahrgenommen werden. Wenn die Bauern auf ihren Feldern demonstrierten, würde es niemanden interessieren.


AlexausBue  11.01.2024, 13:22
Wenn die Bauern auf ihren Feldern demonstrierten, würde es niemanden interessieren.

Es interessiert mich aber auch nicht, wenn sie auf der Autobahn demonstrieren...

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Kuro48  13.01.2024, 04:45
@steefi

Nur können wir ihnen eh nichts geben, egal wie lang sie uns auf irgendeiner Straße rumstehen lassen. Der Schaden geht an Leute die mit dieser Thematik nichts zu tun haben.

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steefi  13.01.2024, 09:44
@Kuro48

Das ist aber auch immer so bei Demonstrationen die durch Städte ziehen. Dafür werden Strassen gesperrt, die gehen an Wohnhäusern vorbei wo Leute wohnen, die sich nicht dafür interessieren.

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Kuro48  13.01.2024, 12:44
@steefi

Das ist dann aber in der Regel mit einer gewissen Organisation verbunden und andere Demonstrationen können dich dabei nicht platt fahren.

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Slingverin2  31.01.2024, 13:52

Wieso sollen die Menschen bei der Regierung Klopfen die nichts mit dem Streik zu tun haben sollen die selber zum Bbundesamt und da demonstrieren

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Ich bin nicht der größte Fan von Berufsbranchen welche Rekordgewinne schreiben und trotzdem austicken wenn Väterchen-Staat ihre Subventionen ein bisschen senken will.

Straßen zu blockieren weil man den eigenen Gewinn maximieren will halte ich ein wenig für Daneben, vor allem bei den vielen Großbetrieben die wir in Deutschland haben.


Sourraccon  11.01.2024, 12:46

Da hast du recht, bei den Protesten geht es aber vor allem um die kleinen.

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Disse Behauptung kann ich nicht stützen. Soweit ich das beurteilen kann, findet eine große Anzahl die Aktivität der Bauern gut.

Es gibt immer Vertreter, die eine Demonstration doof finden. Es darf viele verschiedene Gründe geben. Signifikant ist allerdings die Dummheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung