Warum sind Lipidmoleküle innerhalb einer Membranebene beweglich?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi Janessa,

flüssig sind sie, weil die Moleküle die richtige Größe haben.

Viele Lipide enthalten ja Fettsäuren, und jede Art trifft die Auswahl an langen/kurzen und gesättigten/ungesättigten, je nach Körpertemperatur. Ob's da noch Sommer- und Wintereinstellungen gibt, könntest du ja mal erforschen.

Aber zum Speziellen, warum innerhalb einer Schicht freie Bewegung möglich ist, aber nicht zwischen dden Schichten.

Man bezeichnet die ja auch als Doppelschicht. Vielleicht etwas aus der Geschichte zu sehen, weil sich die zentrale lipophile Schicht schlechter färbt als die äußeren hydrophilen.

Die meisten Bestandteile der Membran haben entsprechend ein lipophiles und eine hydrophiles Ende. Und das hydrophile Ende lässt sich sehr ungern vom angrenzenden Wasser trennen, die beiden lieben sich ja. Und wenn sie nicht in die mittlere Schicht eintauchen, können sie auch nicht auf der Gegenseite ankommen.

Eigentlich ganz simpel, oder?

Gruß, Zoelomat

P.S. Die hydrophobe Wechselwirkung ist vielleicht mehr eine Beschreibung der Tatsachen als eine Ursache. Wenn alle hydrophilen Anteile ans Wasser drängen, und das Wasser bekanntlich auch gern seinesgleichen sucht, werden die lipophilen Anteile halt ins Abseits geschoben, sprich in die Mitte.

Janessa659 
Fragesteller
 31.01.2014, 14:23

Ahhh jetzt hab ich's verstanden!in meinem Buch ist das so schlecht erklärt :s dankeschöööööön :D

Janessa659 
Fragesteller
 31.01.2014, 14:33

Ach ja,noch eine Frage: was meinst du mit 'Und wenn sie nicht in die mittlere Schicht eintauchen, können sie auch nicht auf der Gegenseite ankommen.' ??

Zoelomat  01.02.2014, 03:05
@Janessa659

Die mittlere Schicht besteht aus den lipophilen Enden der amphiphilen Moleküle (also solcher, die ein hydrophiles und ein lipophiles Ende haben) und insgesamt lipophilen Molekülen, v.a. Cholesterin.

Dies ist eine einheitliche Schicht. Die lipophilen Moleküle bzw. Enden wuseln durcheinander, egal auf welcher Seite nun das hydrophile Ende ist.

Auf beiden Seiten schließt sich eine Schicht der hydrophilen Enden an, die allmählich in die wässrige Umgebung übergeht.

Und genau so wenig, wie du ein Wassermolekül oder Na-Ion dazu bekommst, sich von den anderen Wassermelekülen zu trennen, und in die Fettschicht einzudringen, kannst du das geladene oder zumindest sehr polare Ende der amphiphilen Moleküle dazu bewegen.

Vereinfacht gesagt sagen sie:

Es ist mir sch;-)egal, was mein Fettrest da unten treibt, mich bringen keine zehn Pferde dazu, mich von meinem geliebten Wasser zu trennen. Und wenn sie sich nicht vom Wasser trennen, können sie auch nicht zur anderen Seite kommen, denn dazwischen ist ein undurchdringlicher Fettfilm.

Und wenn alles mögliche doch durch die Membran kommt, gibt es dafür Gründe:

  • Manche Moleküle sind klein und auch (zumindest etwas) fettlöslich, wie O₂, CO₂, Äthanol.
  • Für Wasser, viele Ionen (und andere?) gibt es Kanäle, z.T. regelbar.
  • Für viele Ionen und komplexere Stoffe gibt es Transportproteine, die durch die Membran durchreichen. Auch für die Membranbestandteile, die die Seite wechseln sollen!

Hoffe, es ist klar geworden. Ansonsten frag gern nach, nach Durchlesen von z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Biomembran. Nicht dass du mich missverstehst, nur durchlesen ist gemeint, nicht verstehen. Aber manches wird klarer, wenn man es von verschiedenen Seiten angeht.

Beweglich sind sie, weil sie nicht miteinander verbunden sind.

Stell dir ein Schwimmbecken mit Wasser vor. Auf die Wasseroberfläche leg soviel Wasserbälle wie nur möglich. Die Wasserbälle können aneinander vorbeigleiten, genauso wie es die Phospholipide tun.