Warum sind die Preise am Freitag höher bei der Bahn?
Warum sind die Preise höher bei der Bahn am Freitag? Ich habe es irgendwie gemerkt, dass aufeinmal die Preise sich von Stunden an einem Tag ändern können.
Wenn mann z.B. in 1-2 Wochen von A nach B fahren möchte, gibt es auch noch Preisvariabel von Tagen, dass sich die Preise sich noch verändern?
3 Antworten
Bei der Bahn gibt es mehrere Tarife. Zum einen die zuggebundenen Tarife, mit denen man nur genau die Fernzüge nutzen kann, die man gebucht hat. Darunter fällt der Sparpreis (Young) und Super Sparpreis (Young). Dann gibt es noch den Flexpreis (Plus), mit dem man nicht an bestimmte Züge gebunden ist sondern alle Verbindungen auf der gebuchten Strecke nutzen kann und somit deutlich mehr Flexibilität hat als bei den zuggebundenen Angeboten.
Mit den zuggebundenen Angeboten versucht die Bahn, die Auslastung der Züge zu steuern. Die Bahn will vermeiden, dass einige Züge überfüllt sind, während andere leer durch die Gegend fahren. Die Auslastung soll sich möglichst über alle Züge gleichmäßig verteilen. Dadurch werden für Züge, für die schon viele Tickets verkauft wurden oder man aus der Erfahrung weiß, dass der Zug hoch ausgelastet sein wird, beispielsweise, weil es sich um einen Pendlerzug handelt, teurere zuggebundene Tickets verkauft als für schwach ausgelastete Züge, damit die Leute aufgrund des niedrigeren Preises auf die schwach ausgelasteten Züge ausweichen.
Bei den Flexpreisen war es früher so, dass diese für eine bestimmte relation A -> B immer das gleiche gekosteten haben, egal wann man das Ticket gekauft hat und wie viele Tickets schon verkauft wurden. Mittlerweile ist man aber auch beim Flexpreis dazu übergegangen, Auslastungssteuerung über den Preis zu betreiben, indem der Flexpreis an Auslastungsstarken Wochentagen (Freitag, Sonntag) teurer ist als z.B. am Mittwoch, wo die Auslastung eher gering ist. Allerdings ist hier die Preisschwankung nicht so groß wie bei den zuggebundenen Angeboten, ich meine mich zu erinnern, dass der Preis um maximal 10% schwankt, bin mir da aber nicht sicher.
Neben der Auslastungssteuerung spielt natürlich auch der emotionale Aspekt eine Rolle. Wenn die Leute denken, sie haben einen guten "Deal" gemacht, der Bahn einen billigen Preis rausgeleiert, sind sie eher bereit, zu zahlen. Mit den teilweise extrem billigen Sparpreisen gewinnt die Bahn preissensible Schüler und Studeten als Kunden, die möglicherweise im späteren Berufsleben zahlungskräftiger werden und dann eventuell viel Geld bei der Bahn lassen.
Danke für die sehr informativen Informationen. In diesem Tarifdschungel mit den Angeboten un deren Auslastung sehe ich jetzt besser klar. Jetzt habe ich nun etwas mehr dazugelernt.
Logischerweise am Freitag, weil ja da nun mal wie am Sonntag, die Wochenpendler unterwegs sind.
Dazu die Wochendausflügler. denen der Nahverkehr derzeit bis zur Stirnhaarkante steht.
Da fahren alle Wochenendpendler nach Hause. Und die Urlauber los.