Warum sind britische Autos nicht so beliebt wie deutsche?

9 Antworten

Erstens sind die meisten englischen Automarken nicht mehr eigenständig sondern gehören zu anderen Marken ( z.B. Rolls Royce und Mini zur BMW Group und Bentley zum VAG- Konzern , sprich Volkswagen ) . Zweitens waren die früheren englischen Autos was die Qualität angeht sehr schlecht und erst als sie von deutschen Firmen aufgekauft wurden , sind sie in der Qualität gestiegen und drittens sind die Modelle der heute noch bestehenden englischen Marken sehr teuer , wodurch sie auch weniger gekauft werden . Allerdings würde ich die englischen Autos nicht nur mit deutschen Autos vergleichen, sondern auch mit Japanern , Koreanern etc. ,da diese Marken heute auch sehr oft auf unserern Straßen zu sehen sind .

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin Automobilingenieur und Hobbyschrauber
MisterMH  13.11.2019, 20:08

Jaguar war unter den Marken des British Elends ein Sonderfall, denn die Firma wurde im Jahre 1984 von dem Mutterunternehmen abgetrennt, bis dahin wurde Jaguar als JCH von der Austin Rover Group gesondert geführt.
Die wurden 1989 von Ford übernommen, aber davor kam es unter John Egan zu einer Verbesserung der Qualität und dadurch der Verkaufszahlen.

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British Leyland ist mitunter Schuld mit dem, was die mitunter verzapft haben.
Durch die Zusammenheit mit Honda konnte noch das Gröbste gerettet werden, was Qualität und Verkaufzahlen angeht, aber auch das war ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Alleine die Philosophien der beiden Konzerne konnten verschiedener nicht sein.
Rover: Wir lassen unsere Produkte vom Autohaus und Service in einen verkaufsfertigen Zustand bringen.
Honda: Wir wollen von Anfang an Autos bauen, die perfekt sind.
Man sah das schon an den Derivaten des Honda Legend.
Der Honda Legend war qualitativ top, was man vom Derivat Rover 800 und den Sterling nicht behaupten kann, Sterling wurde nach gerade mal einem Jahr auf dem US-Markt eingestellt.

Bei der Übernahme durch BMW kam erschwerend hinzu, dass die Modelle von Rover und MG nahezu allesamt auf Honda-Technik fußten.
Den Todesstoß kam dann, als sich die Manager die Rentenkassen fledderten und die Schulden so groß waren, dass niemand mehr wirlkich MG/Rover haben wollten.
Dazu kam, dass einige Modelle technisch veraltet waren, so fußte der Morris Marina aus den 70ern auf dem des Minor, welcher welcher in den 40ern auf den Markt kam, wodurch selbst der Ford Escort wie ein technisches Meisterstück rüberkam.
Schlechte Qualität hat einige vieversprechende Modelle gekillt (Rover SD1)

Auch haben die den Mini damals weit unter einem rentablen Preis verkauft, um das Fahrzeug an die Masse zu bringen.
Gut, das kann gut ausgehen, aber der Mini war in der Entwicklung kostenintensiv, so das der Mini erst spät Gewinn einbrachte, davor mit jeden Preis Miese machte.
Ford hat angeboten, die Preise seiner Modelle zu erhöhen, wenn BL es beim Mini auch tat, aber die haben es nicht gemacht.

Dazu kamen die übermächtigen Gewerkschaften, die es fertiggebracht haben innerhalb von 2 Jahren mehr als 365 Tage zu streiken, zum Beispiel, weil ihnen die Farbe der Arbeitskleidung nicht gefiel.
Der Chefsessel rotierte regelrecht, so oft nahmen die Chefs ihren Hut (Nahezu alle wurden hinterher zum Ritter geschlagen).
Hätte man die von Monty Python auf den Chefposten gesetzt, es wäre nicht schlechter geworden.

Die Schmierenkomödie kann man in Gänze in der Oldtimer Markt 2015 lesen oder zusammengefasst:
https://www.welt.de/motor/news/article140613453/Niedergang-der-britischen-Autoindustrie.html

Woher ich das weiß:Recherche

Die Briten hatten nie den Ruf gute Fahrzeuge bauen zu können und das hat sich bis heute kaum geändert. Zwar haben die Engländer langsam begriffen das es besser werden muss, qualitativ sind die aber trotzdem noch auf einem eher wackeligen Stand.

BMW hat sich im englischen Fahrzeugmarkt breit gemacht und eines der bekanntesten englischen Fahrzeuge, den Mini, gerettet und auf ein ordentliches Level gehoben. Bentley ist mittlerweile eine Tochter der VAG.

Die Briten können nicht besonders viel. Tee trinken und ekelhafte Kekse essen, dafür sind sie bekannt, aber gewiss nicht dafür gute, qualitativ hochwertige Fahrzeuge bauen zu können.

Sowohl qualitativ als auch in Sachen Preis/Leistung hapert es, zudem sind in Deutschland für die noch verbliebenen britischen (Nobel-)Schmieden keine richtigen Händlernetze da, die über Ballungsräume rausgehen. Der schlechte Ruf wird selbst von Luxusmodellen oft bestätigt.

Die Briten haben es sogar geschafft, den Ford-Escort, ein in Deutschland erstklassig verarbeitetes, sehr robustes und zuverlässiges Auto aus dem Ford-Werk Saarlouis, in grottenschlechter Qualität im Ford-Werk Dagenham/GB zu montieren ----> die gelangten auch als "Ford Escort Classic" bis 2001 nach Deutschland und waren qualitativ mehr als nur grenzwertig. Das heißt was!

Das eigentliche Thema wäre sehr komplex, aber der Niedergang der einstmals stolzen und traditionsreichen britischen Auto-Industrie ist ein sehr interessantes Thema mit aus meiner Sicht extremem Potenzial zur tollen Aufbereitung.

Da gibt's auch jede Menge Informationen drüber, aber das Thema ist so kompliziert, dass man da eigentlich eine ganze Woche bräuchte, um sich zu informieren, was da wann lief und wieso. Ich habe mir die Mühe mal gemacht, es war echt interessant und besser als viele Krimis.

Das begann letztlich Anfang der 70er mit der völlig untransparenten und ineffizienten Konzernstruktur British Leyland (BLMC) und völlig überholten oder am Publikum vorbei entwickelten, oder qualitativ einfach nur schlecht gemachten, unzumutbaren und kaum gekauften Autos. Ein tragisches Beispiel dafür ist der Austin Allegro, der auch als "Austin all-aggro" bekannt wurde, weil fast alle Käufer ihn für seine Mängel gehasst haben. Genau deswegen kauften die Briten dann eben auch andere Wagen - gern die preiswerten und soliden Japaner - und die eigene Auto-Industrie schaffte sich regelrecht von selbst ab. Wenn man sich da mal näher mit befasst, bleibt einem oft die Spucke weg.

Rover etwa konnte noch nicht mal durch hochwertige Hondatechnik gerettet werden, der BMW-Einfluss hat auch letzten Endes "nix" gebracht außer die Marke komplett zu zerstören - Ford hat dann komplett versemmelt, was BMW bereits vorher an die Wand gefahren hatte, und danach gab es den "Roefe 750"als China-Zweit-Verwertung der Lizenzrechte vom Rover 75, der um 2000 herum in Deutschland zunächst recht gut ankam, aber trotz guter Testergebnisse und günstiger Preise mit den alten Klischees in Verbindung gebracht wurde ... und die anderen Engländer, schon immer Marken für Individualisten, wurden von VAG und BMW geschluckt, sind also im Grunde deutsche Autobauer.

Woher ich das weiß:Hobby

Hallo,

also das ist Quatsch.

In GB werden nämlich die gleichen Alltaugsautos wie bei uns gefahren.

Ford

Opel (heisst dort Vauxhall)

und alle anderen Marken, wobei die erstgenannten am meisten zu sehen sind.

i

In der Oberklasse dominieren natürlich die britischen Hersteller.