Warum setzen sich keine großen Parteien außer vielleicht die AFD im Lippenbekenntnis gegen Lobbyarbeit ein?

3 Antworten

Weil die Demokratie extreme Lücken aufweist und die Wirtschaft viel zu stark mit der Politik verstrickt ist. Es ist ein Dilemma. Politiker/innen werden zu wenig belangt und zu wenig überwacht und zusätzlich regiert Geld eben die Welt. Das wird dir als Begeisterter von Marx sicher bewusst sein. Schließlich hat er die Entwicklung des Kapitalismus in großen Teilen überraschend akkurat vorhergesagt.

Solange wie Macht von Macht profitiert, wird es fehlende Kontrolle geben. Die Politik entfernt sich immer weiter von der Gesellschaft und schwankt zwischen Karriere und Korruption. Die Wirtschaft muss demokratisiert werden, da sie an keinerlei Moral gebunden ist und einzig und allein die Gewinnmaximierung im Sinne hat. Und wenn Politiker/innen ihren Eid auf die Repräsentation des Volkes brechen, dann kommen wir in einer wie von Marco Bülow beschriebenen „Post-Demokratie“ an, in der die einzige demokratische Instanz die regelmäßige Wahl bleiben wird. Schließlich profitiert die Politik viel mehr von der Industrie, wenn sie nach ihren Regeln spielt.

Dass die AfD vom Lobbyismus wenig Ahnung hat zeigt sich, wenn man sich anschaut über welche Wege sich diese Partei finanzieren lässt. Die AfD ist teilweise fast genauso neoliberal wie die FDP.

Die Linke äußert sich zwar auch zu wenig zum Lobbyismus aber wenigstens ist sie die einzige Großpartei, die sich nicht durch Spenden von Lobbyverbänden finanzieren lässt.

Warum setzen sich keine großen Parteien außer vielleicht die AFD im Lippenbekenntnis gegen Lobbyarbeit ein?

Die AfD? Die gibt sich notgedrungen zwar auch mit kleinen Lobbyisten ab, aber intensiviert ihre Kontakte zu größeren, mächtigeren Sponsoren, etwa Russland oder China! Diese vaterlandsverräterische Gesinnung unterscheidet sie fundamental von anderen Parteien.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

MLSBuetboss 
Fragesteller
 13.05.2024, 10:24

Das ist richtig aber hat doch nix mit der Frage zu tun.

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ArnoldBentheim  13.05.2024, 17:21
@MLSBuetboss
... aber hat doch nix mit der Frage zu tun.

Nein? Die Frage beinhaltete den Vergleich: "außer vielleicht die AFD", und dieser Vergleich ist, wie ich dargelegt habe, unsinnig!

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Lobby Arbeit ist nicht per se schlecht und schon gar nicht undemokratisch. Auch Patienten Verbänden, Sozialverbande, Verbraucherschutzer sind Lobbyisten. Woran es aber deutlich hapert ist die ausgeglichene Gewichtung. Auf einen Verbraucherschutzer kommen 100+ Wirtschaftslobbyisten.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert

MLSBuetboss 
Fragesteller
 12.05.2024, 15:46

Ja Herr Lindner wissen wir.

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