Warum sehen diese Pestärzte gruselig und bedrohend aus? Waren Sie das?

5 Antworten

Weniger die Ärzte, als viel mehr die Pestknechte, die die Leichen abzuräumen hatten.

Der "Schnabel", der da als maske getragen wird, war mit Kräutern oder tinkturen gefüllt, alleine schon des Gestanks wegen.

Beulenpest ist eine Angelegenheit, die ästhetisch alles andere als schön ist, hinzu kommt, dass die Betroffenen über Tage mit dem Tod kämpften, teilweise dann auch nicht mehr in der Lage waren aufzustehen etc.

Pesttote waren dementsprechend tagelang nicht mehr gewaschene (denn die fasste niemand freiwillig an), dafür aber vom Todeskampf durchgeschwitzte, von den eigenen Exkrementen verkleisterte Leichen, mit Geschwülsten überall.

Das hatte einen gewissen Ekelfaktor und dem versuchte man durch diese Dinge etwas abzuhelfen.


Thekingofbonn 
Fragesteller
 24.02.2021, 19:01

Gestank der Leichen?

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Weil diese Darstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Es gab keine Einheitskleidung für Pestärzte, die Schabelmaske war weniger weit verbreitet, als man annehmen mag und diente dem Zweck, Kräuter im Schnabel unterzubringen, von denen man hoffte sie schützen vor der Pest.

Ein gewachster Mantel und die Verhüllung des gesamten Körpers diente dem Schutz vor direktem Kontakt mit den Infizierten.

Aber wie gesagt, das ist sicherlich eine sehr populäre Darstellung des Pestsrztes, war in der Form aber weder weit verbreitet noch besonders gängig.

Du beziehst das neben derer makaberen Kleidung in Deinen Bildern vermutlich vor allem auf die schnabelartigen Gesichtsmaskken .

Letztere sind garnicht mal ganz so abweichend von der heutigen Covid - Maskenpflicht , aber damals wußte man noch nicht mal dieses .

Im Mittelalter ( und davor ) ging man (unwissend) bei manchen Epidemien noch von "schlechten Lüften" aus , statt konkrete Verbreitungsgründe zu kennen .

In den schnabelartigen Fortsätzen der von Dir herangezogenen Bilder wurden mehr oder weniger da nur Duftkräuter zur Übertünchung des Siechtums ind Verwesens damaliger Situationen übergezogen .

Ahnung hatte davon so gut wie keiner dieser Pseudo - Wanderheiler , und gegen die Kirche durfte man meist auch wissenschaftlich fundiert noch nicht argumentieren gegen die Gefahr des mit Todesstrafe bewehrten Ketzereiverdachtes .

In den Schnabelfortsätzen der Masken steckten damals meist nur Duftkräuter .

Ich will nicht vollkommen ausschließen , daß unter den alten Pestmasken nicht hier und da schon mal ein kirchlich zur Verschwiegenheit verdonnerter Wissenschaftler gesteckt haben konnte . ( Bezogen auf Europa und christliche Kulturen insbesondere nach Christi Geburt )

Diese Langnasenmasken könnten an sich schon durchaus im ägyptischen Pharaonenwesen erstmals genau wie im europäischen Mittelalter bei Epidemien aufgetaucht sein . ( auch durchaus schon vor den ältesten Überlieferungen der Bibel )

In dieser alten Hochkultur muß man halt bedenken , daß sie sich über Jahrtausende in dieser Region besonders dicht geballt halt um die Lebensader "NIL" abspielte .

Viele Menschen auf engem Raum ; historisch derart dicht gedrängt noch weit vor dem Christentum .

Ich wage mal die zaghafte Behauptung , daß die alttestamentarische Bibel da mit eines der ältesten historischen Manifeste in verifikabel überlieferter Weise zu heute war , welches solche Großereignisse jemals bis heute "transportierte" .

Denke aber trotzdem noch mal so weit zurück .

Welche international tätige Großmacht wollte selbst historisch preisgeben , gewisse Plagen oder Epidemien am Hals zu haben ?

Was wäre , wenn die alten Testamente der Bibel nicht Zufall , sondern eher Regel gewesen wären im pharaonischen Altägypten ?

Die sahen teilweise tatsächlich so aus, was einer Mischung aus Wissen und Aberglauben zu verdanken war.

Man wusste zum Beispiel, dass sich gewisse Krankheiten an Kleidung sammeln und so übertragen werden konnten, daher hat man manchmal die Mäntel mit Teer versiegelt, was diesen glatten, ledernen Look erzeugte. Teilweise hat das sogar funktioniert, da die Mäntel dann wie Regenmäntel funktioniert hatten. Blut perlte ab und senkte so die Gefahr einer Ansteckung.

Die Schnäbel der Masken waren mit Kräutern gefüllt von denen man dachte, dass sie die Ansteckung mit gewissen Krankheiten durch ihre Wohlgerüche verhindern würden. Das ist auf einen medizinischen Aberglauben zurückzuführen, der besagte, dass alles was beim Menschen Wohlgefallen auslöste, gut und gesund war und so die Reinheit bewahrte. Den einzigen Effekt den das jedoch hatte, war, dass die Pestärzte nicht ganz dem bestialischen Gestank ausgesetzt waren.

Die Stöcke dienten der Untersuchung ohne die Patienten anfassen zu müssen.

Warum die in Zeiten des Mittelalters bedrohend wirkten und Unwohlsein hervorriefen ist eigentlich selbsterklärend.

Die präparierte Maske und Bekleidung sollten der Pest vorbeugen, das wussten nach geraumer Zeit die meisten Menschen. Wo immer auch diese Gestalten auftauchten dürften sie für Schrecken gesorgt haben und das nicht nur durch ihr Erscheinungsbild , sondern eher aus dem Grund für die Verkleidung.