Warum scheitern heutzutage viele Beziehungen?

15 Antworten

Früher hielten Ehen zwar nach außen hin, auch wo die Liebe längst erloschen und mitunter längst Heuchelei geworden war, nur um den Schein wahren zu müssen.

Frauen sind heutzutage berufstätig und nicht allein Haushalt und Ehemann verpflichtet. Es gibt allgemein mehr Individualität.

Das macht es für Partnerschaften schwieriger, langfristig unter vielen Veränderungen zu halten. Ich halte das auch nicht um jeden Preis für erstrebenswert. Wenn eine Ehe nach vielen Jahren geschieden wird, sehe ich sie auch nicht insgesamt als verkehrt und allein nur als gescheitert an.

Lösungen lassen sich finden, sowohl für das Wohnen als auch den Kontakt der Kinder zu beiden Elternteilen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke das ist eine Mischung aus vielen Faktoren, u.a. auch weil Frauen heute unabhängiger sind:

  • Die gesunkene finanzielle Abhängigkeit von Frauen von ihren Männern aufgrund besserer Bildung / Schulabschlüsse
  • Die gesetzlichen Unterhaltspflichten
  • Hilfsangebote für Frauen
  • Kündigungsschutz für Wohnraum wenn Kinder vorhanden sind

Ansonsten ist man heute allgemein weniger Kompromissbereit als früher. Was man in der Gesellschaft beobachten kann, dass immer schneller prozessiert wird, so wird auch persönlich viel schneller gestritten/prozessiert und sich getrennt.

Man ist auch anspruchsvoller was die Leistungsfähigkeit des Partners betrifft etwas für die Familie zu tun.

Was inzwischen ein Naturgesetz scheint, ist der Umstand, dass Frauen nach einer Trennung fast immer im ehemals gemeinsam angeschafften Wohneigentum bleiben, während der Partner sich dann in einer teuren Mietwohnung wiederfindet.

Der sinkende Einfluss von Kirche und Glaube spielt bestimmt auch eine Rolle verbunden mit der heutigen Anonymität. Wenn man sich das mal in den 60iger Jahren in einem kleinen katholisch geprägten Dorf vorstellt, wie da über eine Scheidung getuschelt wurde: „Mensch Erna, hast du gehört die Roswita und der Hermann….“ Da hat religiöser und gesellschaftlicher Druck bestimmt auch eine Rolle gespielt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ständige Harmonie gibt es nicht.

Die Beziehungen gehen so schnell auseinander, weil beide nicht bereit sind, die schwereren Zeiten miteinander zu tragen oder Kompromisse zu schließen. Und früher gab es auch noch Abhängigkeit vom Partner, die jetzt nicht mehr so gegeben sind.


Rotfuchs716  07.05.2025, 23:13

Den erstgenannten Punkt oben seh ich sehr negativ. Warum fehlt heutzutage die Bereitschaft Kompromisse zu schliessen und Krisenzeiten gemeinsam zu bewältigen?

Würde auch auf die Abhängigkeit tippen

früher waren die Frauen zuhause und haben auf die Kinder aufgepasst. Der Mann hat als Alleinverdiener das Geld mit nach Hause gebracht und alle konnten davon leben.

Heut zutage muss die Frau auch mit arbeiten gehen und hat einen Führerschein und eine Ausbildung gemacht.

Also ein eigenständiges Leben

Denke dadurch kommt es schneller zur Scheidung usw


Rotfuchs716  07.05.2025, 23:14

nicht falsch, aber nur weil man eine Option hat muss man diese ja nicht wahrnehmen.

Hallo dada000go,

wir werden sehr viele Beziehungen oder Partnerschaften antreffen, wo die Partner*innen sich nach Erwartungshaltungen und eingen Bedürfnissen getroffen haben - auch wenn sie von Liebe sprechen mögen.

Es entsteht der Eindruck, dass sich diese Erwartungshaltungen über die letzten Jahrzehnte in unserer Gesellschaft polarisiert haben: höher geworden sind, die Bereitschaft, jemanden "aufzugeben", die oder der dem nicht (mehr) genügt, viel größer ist.

Es war früher Familie, d.h. Kinder, auch Eigentum und doch Harmonie, die sich ergeben hatte, was zusammengehalten hat. Auch das ist weniger zu Gunsten der Schnellebigkeit unter Erwartungshaltungen geworden.

Auf der anderen Seite steht die Liebe, die universal u. a. Einheit bedeutet. Einheit schließt Erwartungshaltengen aus, da Erwartungshaltungen Menschen einander instrumentalisieren und nie eins sein lassen. Da mag Liebe die Basis für eine Beziehug oder Partnerschaft sein, wo wieder Harmonie, Familie, usw. gedeihen kann.

Man verspricht sich bei der Ehe formal die Liebe - doch lässt sich beobachten, dass eine formale Eheschließung keine Partnerschaft notwendigerweise heiligt. Die Liebe geht von den Partner*innen allein aus: diese müssen das gemeinsam auch wollen und leben.

Liebe in der Form werden wir eher selten antreffen. Wäre sie sehr in unserer Gesellschaft präsent, hätten wir ein ganz anderes soziales Verhalten und Umfeld, als das, was wir beobachten. Wir können nur selbst daran Hand anlegen, damit sich das gegenüber dessen Gegenteil verbreitet, und vielem einschließlich Partnerschaften Auftrieb verleihen kann.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – langjährige Lebenserfahrung und persönliche Anschauung