Warum pflastert man nicht einfach die Sahara mit Solarzellen zu, um die Welt mit grüner Energie zu versorgen?

7 Antworten

Und wie gedenkst du mit Sandstürmen und Wanderdühnen umzugehen?

Mal davon abgesehen, dass die Gewinnug von Energie nicht viel bringt, wenn man keine Infrastruktur hat um sie zu transportieren.

Weil das Erstellen einer Idee sehr einfach ist, die Umsetzung aber erhebliche Probleme bewältigen muss.

  1. Sicherheits Probleme (Beispiel: Wie soll eine solche Anlage z.B. gegen Terrorismus geschützt werden?)
  2. Politische Probleme (Beispiel: Wie können Verträge gestaltet werden und will man seine Energieversorgung in einem wesentlich Teil überhaupt von ein paar wenigen nicht unbedingt vertrauenwürdigen Staaten abhängig machen?)
  3. Wirtschaftliche Probleme (Beispiel: Das ganze Projekt ist unglaublich teuer, da sehr anspruchsvoll. Wer will das Risiko eingehen hinterher vielleicht niemals Gewinn zu erzielen?)
  4. Technische Probleme (Beispiel: Wie soll man solche Energiemengen einigermaßen Verlustfrei über lange Strecken transportieren? Wie soll soviel Fläche dauerhaft von Staub befreit werden? Wie lange halten die Module bei der überdurchschnittlichen Hitzebelastung?)

Lese dich doch mal unter dem Stichwort "Desertec" ein. Die versuchen genau das und zwar schon seit 2003 bzw. 2009. Also seit fast zwei Jahrzehnten. Scheint ja höchst komplex zu sein, sonst wäre es ja schon längt "einfach" erledigt.


Jo3591  15.11.2021, 13:10

Sehr gute und kompetente Antwort!

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Haarfreund62  15.11.2021, 16:40

ich denke mal, die technischen Probleme sind alle mittlerweile lösbar, z.B. Strom kann mit HGÜ-Leitungen (siehe Südlink) übertragen werden, ober aber auch zur Wasserstofferzeugung genutzt werden, um aus dem dann entweder in der Nacht wieder Strom zu erzeugen oder ihn zu transportieren mit Tankschiffen.

Weitaus grössere Probleme machen die Sicherheit, Uneinigkeit und die politisch unsichere Lage in den in Frage kommenden Ländern, wie z.B. Lybien, Algerien,...
Darum ist "Desertec" ja wohl auch gescheitert.

Leider sind die Politiker dort zu dumm und zu zerstritten um zu erkennen, dass für diese Länder mit der Technik ein Riesenpotential für die Zukunft besteht, vor allem da man bald massenhaft regenerative Energien benötigt und das Erdölzeitalter zwar langsam aber sicher zu Ende geht.

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Genau ein solches Projekt läuft ja bereits in Marokko. Dazu braucht längst nicht so viel Wüste abgedeckt werden. Das Problem ist, dass der Strom ja auch nach Westeuropa gelangen muss. Er soll vor Ort zur Wasserstofferzeugung genutzt werden, der dann in Tankschiffen transportiert werden kann.