Warum passen Transgender Personen ihren Körper an den Geist an und nicht umgekehrt?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
und nicht umgekehrt?

Wurde probiert, hat nicht geklappt. Da die Rate an Depressionen, Suizid und Suizidversuchen ziemlich hoch ist, geht man heute in der Medizin den umgekehrten Weg.

einen Körper nicht zu 100% umwandeln kann.

Anscheinend reicht das vielen.

Und die Transition zum anderen Geschlecht reduziert die zB Rate an Stress und Suizidgedanken:

 transgender people who had received one or more gender-affirming surgical procedures had a 42% reduction in the odds of experiencing past-month psychological distress, a 35% reduction in the odds of past-year tobacco smoking, and a 44% reduction in the odds of past-year suicidal ideation.

https://fenwayhealth.org/new-study-shows-transgender-people-who-receive-gender-affirming-surgery-are-significantly-less-likely-to-experience-psychological-distress-or-suicidal-ideation/

Nein, das ist überhaupt nicht naheliegend.

Der "Geist" - die Psyche - ist die Person. Der "Geist" bist du. Alles geht von dort aus.

Ich halte es für moralisch äußerst verwerflich, am Wesen einer Person herumdoktern zu wollen.

abwaschbar 
Fragesteller
 22.11.2021, 16:05

Das ist Dualismus, du gehst davon aus, dass Körper und Geist zwei Dinge sind, die nichts miteinander zu tun haben. Der Geist ist nichts transzendentes, sondern auf nicht determinierte Art so gewachsen wie er nun ist. Wachsen meine ich wörtlich, unser Geist ist Biomasse, die sich ebenfalls verändern kann. Ich habe Menschen nach schweren Verkehrsunfällen erlebt, die einen völlig neuen Charakter entwickelten.

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rei2017  22.11.2021, 16:31
@abwaschbar

Wovon ich ausgehe, darfst du ruhig mir überlassen.

Körper und Geist gelten (gegenwärtig weitestgehend) als untrennbar. Aber der Geist ist das, was uns als Person ausmacht. Unsere Identität, unser Empfinden (nach innen wie nach außen), unser Handeln.

Natürlich entwickelt und verändert sich die Psyche. Aber du schlägst vor, aktiv darauf einzuwirken und Menschen umzuprogrammieren wie eine Maschine - noch dazu basierend auf deiner subjektiven Einschätzung, dass bei diesen Menschen etwas "nicht stimmt". Solange du nicht auf dem Olymp, in Ásgarðr oder in den Wolken lebst, ist das allerdings nichts weiter als deine persönliche Sichtweise.

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Würdest du versuchen einen Menschen so zwanghaft zu "ändern", würde das nur noch mehr Leidensdruck und Suizidversuche von Betroffenen auslösen. Du kannst nun mal Gefühle nicht einfach so ändern. Sowas lässt sich schlicht weg nicht wegtherapieren, genauso wenig Homosexualität. Das ist etwas ähnliches wie bei den Leuten, die das Gefühl haben Homosexualität sei ansteckend und man könne diese bei Betroffenen wegtherapieren oder die das Gefühl haben, dass solche "nur" noch nicht die richtige Person getroffen hätten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.

Hey!

Das, was du vorgeschlagen hast, ist ein sehr schlechtes Experiment. Selbst bei anhaltenden körperlichen Schäden (was meinesachtens sowieso nie passiert ist) ist die körperliche Umwandlung immer noch besser als die geistige.

Das, was du vorschlägst, wurde auch schon durchgeführt. Meinetwegen damals, als schwul-Sein oder Linkshändigkeit noch geachtet wurden. Die Menschen erlitten öfters starke seelische Schäden, was bei manchen sogar zu Selbstmord führte, weil die Identifikation mit dem Geist an sich gestört worden war.

Jetzt haben viele nicht ohne Grund das Motto "Sei du, und steh dazu". Es ist auch ethisch nicht korrekt, jemanden zu ändern, so, wie es die Natur nicht sagte. Jeder Geist wird schon in den früheren Schwangerschaftsphasen herausgebildet, erst später differenziert sich, ob die Person jetzt XX oder XY Chromosome hat. Wenn man so etwas grundlegendes ändern will, kann es sehr schmerzhaft sein.

Liebe Grüße, HeySandstorm.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ist so als würdest du das gleiche auch über homosexuallität sagen …

Warum das gleiche Geschlecht lieben wenn man doch auch den Geist ändern kann doch wieder das andere zu mögen.

Zudem warum stellst du Trans Menschen als geistig krank da?

Tenerazia  22.11.2021, 15:32

Nein ist es nicht, außer du nimmst eine Geschlechtsumwandlung nur für den sexuellen Aspekt in kauf, was viele nicht machen.

Du kannst Homosexualität nicht mit Transsexualität vergleichen

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abwaschbar 
Fragesteller
 22.11.2021, 15:52

Homosexualität löst keinen Leidensdruck aus, wenn man sich aber nicht mit dem Geschlecht seines Körpers identifiziert, tut es das schon. Sind zwei unterschiedliche Dinge, aber wenn der Begriff "krank" so problematisch ist, könnte man sich zumindest darauf einigen, dass es nicht normal ist (weil man leidet nicht an einem Normalzustand) oder gehe ich da auch schon zu weit?

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