Warum nur Rotbuchen im Rotbuchenwald?

5 Antworten

Hallo,

blacksheepkills, hat schon Recht, ich finde die Frage auch etwas seltsam formuliert, nach dem Motto: im Meer findet man Meerwasser, erkläre!

Ich denke, worauf sie hinauswollen ist das Phänomen der Konkurrenz: die Rotbuche hat keine allzu große ökologische Potenz, sie wächst praktisch nur in Mitteleuropa, und dort nur, wenn die Verhältnisse nicht zu sehr vom Mittelwert abweichen: das Klima nicht zu kalt und nicht zu warm, Wasserversorgung frisch, nicht nass und auch nicht trocken. In ihrem Optimum allerdings ist sie so konkurenzkräftig, dass sie kaum das Wachstum einer anderen Baumart zulässt. Sie erträgt sehr viel Schatten, und macht mit ihrem Laub so dicht, dass sich darunter zwar der eigene Nachwuchs, sonst aber kaum etwas entwickeln kann. Das ist wohl ein Teil ihres Erfolgsgeheimnisses. Es gibt in der Natur nur relativ wenige Bereiche, in denen die Buche zwar noch wachsen kann, aber in ihrer Konkurrenzkraft bereits etwas eingeschränkt ist, beispielsweise in einer bestimmten Höhenstufe im Gebirge, wo es ihr langsam etwas zu kühl wird. Dort schafft sie es nicht mehr, Fichte und Tanne und ein paar Andere im Zaum zu halten, es entwickeln sich von Natur aus Mischwälder. Noch höher kommt dann eine Zone in der sie gar nicht mehr wachsen kann und Nadelhölzer dominieren.

https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/bergmischwald/846

und hier:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bergwald

Aber auf dem größten Teil der Fläche würden sich bei uns Wälder, die sich selbst überlassen und vom Menschen nicht mehr beeinflusst werden, auf lange Sicht zu fast reinen Buchenwäldern entwickeln, die Mischbaumarten würden weitestgehend von der Buche verdrängt werden und nur auf Sonderstandorten vorkommen, oder zeitlich begrenzt, nach etwas, das wir als Katastrophe bezeichnen würden: wenn der Buchenwald zb von einem Orkan umgelegt würde, hätten Andere eine Chance, bis sich die Buche wieder entwickelt und sie verdrängt.

Im bewirtschafteten Buchenwald heißt es für mich immer, die Mischbaumarten zu erhalten, gegen die übermächtige Buche zu verteidigen.

Seltsam! Bei uns in der Gegend ist der rotbuchendominierte Mischwald der häufigste Wald. Zwischen den Rotbuchen wachsen hier bei uns hauptsächlich: Lärche, Eiche, Esche und Hainbuche. Andere tatsächlich selten, zumindest als Einzelbäume- das sind dann eher größere Gruppen

weil eben nur solche da wachsen,sonst wäre es ein hainbuchenwald,lach

Weil er nunmal so heißt, bzw. von der Forstbehörde so gewollt wurde.
Möglicherweise wurden andere Baumarten auch rausgehauen.
In einem Fichtenwald stehen Fichten.
In einem Eichenwald stehen Eichen.

Das hört sich ein bißchen an wie eine Fangfrage.

Es ist aber schon so, daß ausgewachsene Buchen Lichträuber sind.
Sie schließen nach dem Laubaustrieb ein dichtes Blätterdach, und dann kommt für Unterwuchs nicht mehr genug Licht durch.

Wenn etwas 98% monokulturell gepflanzt ist, wie z.B. in einem Rotbuchenwald haben andere Bäume kaum Möglichkeit sich dort festzusetzen. Birkensporen oder Ahornsamen u.a. werden zwar vom Wind verteilt, könnten eigentlich auch dort wachsen, aber die Monokultur unterdrückt deren Wachstum. Ist ein Naturinstinkt, ja Pflanzen haben auch sowas, der der Erhaltung der Art.

Pomophilus  02.03.2021, 10:46

Hm, gepflanzte Rotbuchen-Monokuturen sind nun allerdings ein Phänomen, das mir so noch nicht begegnet ist. Ich wüsste auch gar nicht, wie ich diese Baumart, die sich nur im Schirm des Altbestandes in seinem Schutz und unter bestimmten Belichtungsbedingungen entwickeln kann, großflächig als Monokultur begründen sollte. Wenn wir Rotbuche pflanzen, dann entweder kleinflächig (Trupp- bis Horst-Größe) konzentriert dort, wo wir meinen, dass die Bedingungen genau passen, oder großflächig als weitständiger Grundbestand, der sich dann zusammen mit dem Anflug und Aufschlag von anderen Baumarten in der Folgegeneration als Mischbestand entwickelt. Beides würde ich nicht als Monokultur bezeichnen.

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