Warum nimmt Harry Potter die unethische Bestrafung von Umbridge hin?
Ihm ist ja bewusst, sie wird ihm die Hand aufschlitzen. Doch dagegen unternimmt er nichts. Was wäre doch schief gelaufen, wenn er in ihrem Büro saß und einfach sich (mindestens beim 2. oder 3. Mal) verweigert, die Sätze hinzuschreiben??
Und wenn ja Harry dies nicht tun würde, bestimmt doch ein anderes Kind. Und nach dem 4. Jahr mit Moody, hätte bestimmt jemand versucht, sie mit dem Cruciatus oder Avada K###vra zu belegen. Die Hogwarts-Welt scheint mir (ja modulo Magie, etc.) nicht so den Ansprüchen der Realität (= wie normale Menschen agieren und psychisch so drauf sind) zu genügen.
7 Antworten
Harry war - wie erwähnt - 15 Jahre alt! Nicht grade alt. Ich kenne ehrlich gesagt keinen Schüler, der sich gegen einen Lehrer (also Erwachsenen) körperlich gewährt hätte. Schließlich ist sie eine Autoritätsperson, die ständig ihre Macht raushängen lässt und außerdem folgen auf eine solche Tat nur weitere Konsequenzen...
Was du aber auch völlig vergessen zu haben scheinst: Zauberer sind nun einmal ein wenig in der Zeit stehen geblieben: Snape misshandelt seine Schüler psychisch und Hausmeister Filch will die jungen Hexen und Zauberer gerne an den Daumen in den Kerkern aufhängen 🙄 Lehrer sind Autoritätspersonen und lassen das teils extrem raushängen.
Unsere Eltern/Großeltern wurden auch mit physischer und psychischer Gewalt erzogen zum Teil. Denn leider war das damals so und Zauberer sind bekanntlich ein wenig in der Zeit zurückgeblieben... also durchaus noch ein Thema (auch wenn Dumbledore sicherlich vieles dagegen getan hat)
Harry hatte überlegt sich "zu wehren" und es McGonagall zu erzählen. Aber das wäre ihm schwach vorgekommen, wenn er wo anders hinrennt und sich ausheult. Daher hat er es ertragen und im Untergrund versucht etwas gegen Umbridge und ihre Methoden zu unternehmen. Außerdem hätte auch McG nicht viel machen können: hätte sie zu viel Aufstand gemacht, hätte Umbridge sie einfach gefeuert...
Daher finde ich die Reaktionen der Schüler irgendwo nachvollziehbar. Einleuchtender jedenfalls als sich mit Folter oder Mord an Umbridge zu rächen... davon abgesehen, dass diese Zauber nie von Moody gelehrt wurden (!!! Nur vorgestellt, damit sie sie kennen), würde es nur Umbridge in die Karten spielen: Dumbledore ist an allem schuld (hat es zugelassen, dass Kinder sowas lernen) und den betreffenden Schüler erwartet der Schulverweis und gleich danach Askaban!
Aber wie gesagt: ich finde die kleinen Sticheleien (der Niffler in ihrem Büro, der Zusammenschluss der Schüler, etc) gegen Umbridge wesentlich logischer, als "ich bringe mal eben meine Lehrerin mit einem verbotenen Zauber um!"
Danke für deine Erklärung—und dass du sie „Mc G“ nennst, zauberte einem ein Lächeln aufs Gesicht!
Ich habe nur den Film gesehen aber soweit ich weiß tut er es um Dumbledor zu schützen damit es nicht zu noch mehr Problemen führt.
Das hat immer viel mit dem Umfeld zu tun und nicht direkt mit der Psyche.
Ja klar die Psyche spielt immer mit aber es gibt keine festen ablaufpläne.
Früher wurden in der Schule ja auch Kinder mit Stöcken geschlagen usw.
Und das war Normal.
Heutzutage wäre das ein Skandal und das würde sich keine gefallen lassen.
Es ist eine fiktive Handlung. Natürlich kannst du dich mit dem Für und Wider sowie allen möglichen Ungereimtheiten auseinandersetzen, soviel es dir Spaß macht, aber letzten Endes sollte dir schon klar sein, dass J. K. Rowling die Harry-Potter-Bücher zur Unterhaltung geschrieben hat. Es ist durchaus eine interessante Frage, die du da stellst :) Aber Harry Potter ist meiner Meinung nach dazu gedacht, die Leser in eine fremde, fantastische Welt zu entführen, und nicht dazu, in der Logik hundertprozentig realistisch zu sein.
Ja bei Harry Potter sind die inneren Motive der Personen recht detailliert ausgearbeitet, wenn sie auch nicht immer offenbart werden.
Umbridge hätte Harry gefoltert wenn er sich verweigert hätte. Außerdem konnte Harry zu diesem Zeitpunkt den Cruziatus Fluch noch gar nicht. Also er wusste den Spruch aber er konnte ihn nicht anwenden.
Oh doch kannte er diesen. Deswegen belegt er Bellatrix mit de Cruciatus. Das war aber nicht das, worauf ich hinauswollte. Das war ein Nebenpunkt. Harry hätte sich einfach verweigern können, sich an die magische Welt wenden können und Umbridge bei der Presse anonym entlarvt. Du meinst, Umbridge hätte Harry gefoltert, wenn er sich verweigerte… sich ihrer Folter zu unterziehen. Wie denn das? Er hätte sie dadurch gezwungen, sich zu enttarnen als Dienerin der dunklen Seite / als Todesser. Das wäre ein Siegeszug, denn zu dem Zeitpunkt, wollten sich die Todesser versteckt halten.
Leichtsinn, der glaube an das richtige Verhalten des Erwachsenen, was sich ja am Ende herausstellt eine bösartige Person ist. Regt doch eher dazu an zu hinterfragen was "Erwachsene" von einem wollen.
Die Logik bricht nur in Bezug auf die Physik und Weltereignisse zusammen. Alles andere (wie Menschen handeln, denken, agieren und reagieren) müsste realistisch sein. Eine interne Logik hat die Welt des Buchs schon—das nennt sich Kohärenz. Man darf immer die Rahmen annehmen, und dann die interne Problematik kritisieren, ohne dem Rahmen entkommen zu müssen.