Warum neigt unsere Gesellschaft so zum Exzess?

3 Antworten

Da gebe ich dir Recht, und das obwohl ich ein absoluter Gear Freak bin.

Den Leuten fehlt es an Erfahrung, was geht und was nicht geht. Und Mancheiner findet es dann auch einfach cool im schicken bunten Outfit unterwegs zu sein. Und für Instagram braucht man was ja was zum zeigen.

Das zieht sich durch alle Hobbys. Schlimm wars auch beim Foto Forentreffen. 10000 Euro Ausrüstung um den Affen im Zoo zu knipsen.

Oder beim Motorsport, da würde ich mit der 70PS Maschine belächelt. Spass hatte ich genauso. Hab nicht wenige gesehen, die wegen Überforderung von den 200PS Boliden wieder auf 100PS runter sind.

Erst heut hab ich jemandem geschrieben, dass es eine High end Ausrüstung nur braucht wenn man bei jedem Wetter den ganzen Tag unterwegs ist. Damit sich das ganze teure Gerödel auch lohnt, machen die eben auch das.

Um das in der Natur sein geht es nicht jedem.

Geht doch einfach ins Wasser, wenn es warm genug ist.

Ok. Dann müsste man die Touren ans Wetter anpassen, was nicht jeder zeitlich hinkriegt, der 100km bis zum nächsten See fahren muss. Und dann sind alle da!

Ich jedenfalls bevorzuge fascht schon Siffwetter, weil man da seine Ruhe hat.

Woher ich das weiß:Hobby – Viel alleine draussen, bei jedem Wetter. Mapper für OSM
Inkognito-Nutzer   11.03.2024, 17:52

Also ich bin heute gelaufen, in der Sonne. Weit und breit niemanden gesehen.

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Inkognito-Nutzer   12.03.2024, 21:46
@BackupBone

12 - 18 Uhr

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Ich beobachte das gleiche - ich lebe und arbeite im Pfälzer Wald und sehe an guten tagen locker über 100 Wanderer die es gefühlt alle bitter ernst mit ihrer Sache meinen. ich bin ebenso wie du mit normalen Klamotten unterwegs und manch einer kuckt auch mal blöd weil man mitten im Wald ganz normal angezogen ist während JEDER andere gefühlt mit voller Ausrüstung bereit für die Wander Olympiade ist xD

wenn ich mal etwas länger unterwegs bin nehm ich höchsten noch einen Rucksack mit Wasser, was zum essen und ein Buch oder so mit.. mehr braucht es auch nicht. zu vorbereitet zu sein nimmt irgendwie die Abenteuer Stimmung... aber am ende des Tages kann natürlich jeder machen was man will und man sollte auch bedenken das nicht jeder das glück hat im Wald zu leben weshalb man dann wenn man mal da ist natürlich gut vorbereitet alles mitnehmen will :)

Inkognito-Nutzer   11.03.2024, 15:17

Also ich hab meist mit:

- Trinken

- evtl. Essen

- Buch (aber lese meist nichts)

- Mundharmonika

- kurze Badehose

- Fernglas (selten)

- Und manchmal auch ne lange Hose, falls es mir doch zu kalt wird. Aber eigentlich bin ich recht unempfindlich. Wenns richtig matschig wird, lauf ich sogar barfuß.

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Die Leute wollen halt nichts mehr dem Zufall überlassen. Wir leben inzwischen in einer ziemlich abgesicherten Welt und haben viel Wohlstand, uns unsere Ausrüstung so zusammenzukaufen, dass wir für (fast) alle Eventualitäten gerüstet sind. Speziell die Anfänger unter den "Outdoorsportlern" sind sehr anfällig dafür, sich bei der Vorbereitung eines größeren Projekts hauptsächlich nach der Ausrüstung zu erkundigen. Ob sie sich dann auch mit dieser Ausrüstung befassen, bevor sie ihr Projekt angehen, entzieht sich meiner persönlichen Kenntnis. Aber Fragen zur Bedienung liest man in den sozialen Medien (bspw. einschlägigen Facebookgruppen) deutlich weniger als Fragen zu den Anschaffungen. Ich hoffe, dass Leute, die sich zu Hochtourenkursen anmelden und dann in aller öffentlichkeit nach irgendwelchen Top- und Midlayerhosen fragen, mit dem gleichen Eifer im Vorfeld ihres Kurses die fünf, sechs Knoten üben, die man beim Bergsteigen können muss.

Generell finde ich es gut, wenn die Leute sich gut ausrüsten, schließlich ist die Ausrüstung tatsächlich manchmal ein Thema, das zwischen Gesundheit und Verletzung entscheidet. Aber eben auch nicht das einzige. Für Touren, die ich für ernsthaft und anspruchsvoll erachte, nutze ich die Ausrüstung, die ich habe, auch voll aus. Allerdings bin ich als jemand, der sehr viel und intensiv draußen ist (v.a. im Hochgebirge), bei Ottonormal-Tagestouren mit Eltern oder Freunden aus dem Flachland auch gerne mal "leger" unterwegs. Runningschuhe, Jeans, Baumwoll-T-Shirt und im Kordelzugbeutel eine Fahrradtrinkflasche und ein Jäckchen für den Gipfel. Da wird man durchaus auch mal komisch angeschaut, bisweilen fällt dann auch mal eine Ermahnung von Leuten, die sich offensichtlich im Sportgeschäft von Profis haben beraten lassen. Das macht mir generell nichts aus, schließlich kann ich das einordnen.