Warum müssen in der Ukraine nur die Männer in den Krieg ziehen (sind die Frauen zu klein zu schwach? Wie siehts mit Gleichberechtigung aus?
13 Antworten
Es dürfen auch Frauen in den Krieg ziehen, anders als Männer werden sie aber nicht per Gesetz verpflichtet.
Das basiert auf einer historisch gewachsenen Ungleichbehandlung (aus einer Zeit, an der man keine Sekunde gezögert hätte und Frauen schlicht für unfähig erklärt hätte) und erhalten durch den Mangel an Alternativen. Man kann nicht alle Menschen eines Landes zum Wehrdienst verpflichten (wer kümmert sich um Kinder, Kranke, Alte, Verwundete?) und ein System, dass entscheidet wer zum Dienst muss oder nicht ist ein großes politisches Angehen. Wonach bewertet man das also? Alle Geschlechter in einer bestimmten Altersgruppe? Welche Altersgruppe? Die leistungsfähigste - also sowas wie 25 bis 45? Das sind die meisten Eltern. Ethisch schwer zu rechtfertigen. Also nur Leute in dem Alter ohne Kinder? Wer stellt dann sicher, dass Menschen nicht nur Kinder kriegen um keinen Wehrdienst leisten zu müssen? Sind die Kinderlosen überhaupt genug?
…und hundert andere Fragen. Das zu beantworten ist - auch wenn es dringenden nötig wäre - eine Mammutaufgabe mit reichlich politischem Zündstoff, den sich aktuell noch keine Partei oder Regierung antun will, unteranderem weil der Druck noch nicht hoch genug ist. Dabei ist deine Frage völlig berechtigt und ein solcher, sachlicher (!!!) Diskurs dringend nötig. Das Problem betrifft in dieser Form allerdings nicht nur die Ukraine, sondern z.B. auch Deutschland.
- Sind 25% der ukrainischen Soldaten weiblich.
- Hat die ukrainische Armee mehr Freiwillige als sie ausrüsten und ausbilden kann. Kein einziger Soldat in der ukrainischen Armee ist dort gegen seinen Willen.
- Worauf du wahrscheinlich anspielst ist das Verbot für ukrainische Männer das Land zu verlassen. Dabei geht es nicht darum, dass jeder einzelne von denen zur Armee gehen soll. Auch im Krieg braucht man Polizisten, Müllmänner, Finanzbeamte, Bauern usw. Es geht darum, dass die im Land bleiben und verdammt nochmal ihren Job machen damit nicht die gesamte Gesellschaft zusammen bricht. In aktuell etwa 80% des Landes finden keine Kampfhandlungen statt und auch dort muss das Leben weiter gehen.
Rechtsgrundlage die Männer nicht aus dem Land zu lassen ist aber nun mal die Wehrpflicht.
Vielleicht ist es nicht möglich in einem einzigen Gesetz jede Eventualität festzuhalten?
Wie würdest du das denn regeln?
Okay. Svetlana ist in Berufsgruppe B, ihr Mann ist Berufsgruppe D. Sie haben Kinder zuhause. Wie funktioniert das jetzt? Müssen sie ihre Kinder im Land lassen oder sucht sie sich einen Schleuser der sie illegal über die Grenze bringt? Oder müssen sie ihre Kinder aufgeben und irgendwelchen Fremden mitgeben? Ich bin sicher die beiden werden ihrer systemrelevanten Job richtig gut machen während sie sich Sorgen um ihre Kinder machen.
Außerdem- was ist hier systemrelevant? Im Westen des Landes oder in Kiew geht das Leben normal weiter. Dort brauchst du auch einen Friseur, einen Softwareprogrammierer oder einen Taxifahrer.
Also eigentlich müssten die "systemrelevanten Berufsgruppen" jede Berufsgruppe sein. Also darf niemand ausreisen?
Und wie weißt man an der Grenze nach, dass man einen systemrelevanten Beruf hat? Ob man Mann oder Frau ist steht im Personalausweis oder Reisepass (und man sieht es meistens). Du kannst nur Merkmale vorschlagen die man am Perso oder Reisepass festmachen kann: Alter und Geschlecht. Was anderes... der kann ja an der Grenze viel darüber erzählen, dass er einen wirklich wirklich unwichtigen Beruf hat- er kann es nicht beweisen.
Solche Dinge sind leicht gesagt aber nicht durchdacht.
Ja, da hast du auch wieder Recht. Familie von mir arbeitet allerdings auch in systemrelevanten Bereichen, und sie haben vom Arbeitgeber gesagt bekommen, dass es Urlaubssperre gibt und das Land nicht verlassen werden darf.
Ich möchte auch gar nicht streiten, ich hoffe sehr, dass all die Friseure, Programmierer, Taxifahrer und alle anderen arbeitenden Menschen bald wieder sicher und vereint mit ihren Familien in der Ukraine leben dürfen.
Das es viele Freiwillige gibt, weiß ich, sogar aus anderen Ländern.
Alles Liebe
Das Problem dabei ist, das Frauen halt besondere Gefahr laufen, im Krieg vergewaltigt zu werden. Gut, über die Russen hört man, das sie alles vergewaltigen, von Kind bis Mann, als Kriegswaffe, aber einen Mann können sie wenigstens nicht schwängern, so mies das auch klingt.
Auch besteht immer die Sorge, das Soldaten zu viel riskieren könnten, um einen weiblichen Kammeraden zu retten, im Gegensatz zu einem Männlichen.
Überleg mal, die Gegenseite schnappt sich ein paar weibliche Soldaten, und vergewaltigt die brutalst, so das die anderen es hören, und losstürmen sie zu retten, nur um direkt in eine Falle zu laufen... und selbst wenn sie nicht losstürmen würden, wäre das einfach eine gewaltige Demoralisierung...
Wobei die Frauen auch helfen, freiwillig halt, sie basteln Molotow Cocktails, versorgen die Soldaten, Pflegen die verwundeten usw.
Lies dich mal ein wenig über Frauen in der Israelischen Armee ein, die werden sogar von den eigenen Leuten teils missbraucht, und die Armee zahlt die Pille danach und sogar Abtreibungen, für alle Frauen in der Armee.
Tradition halt. Wobei sicher niemand einer Frau verbietet, zur Waffe zu greifen wenn sie will, sie muss nur nicht (und ja, das ist auch eine Form von Sexismus aber eben gegen Männer)
nein, sind sie nicht:
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/sendung-vom-12-april-2022-100.html
https://www.rtl.de/cms/ukrainische-frauen-kaempfen-gegen-putin-4934449.html
Ja, aber dieses Personal sind doch auch Frauen. Die Krankenschwester darf gehen, der Krankenpfleger net?