Warum macht die Regierung nix gegen die extreme Wohnungsnot?

6 Antworten

Die Gründe sind sehr vielschichtig und von der Regierung mitunter gar nicht beeinflussbar. Alleine der Bedarf an Singlewohnungen hat stark zugenommen. Diese herzustellen ist aber deutlich teurer als wenige, aber in Summe gleich große Familienwohnungen. Der Bedarf ist aber gesellschaftlich entstanden und die Regierung kann nicht vorschreiben, wie groß Deine Wohnung maximal sein darf oder dass Du nur mit Frau und 2 Kinder eine Wohnung bekommst.

Dazu kommt, dass die Nachfrage oft gleich geht mit dem Angebot an Arbeitsplätzen und das ist lokal und regional extrem unterschiedlich.

Wenn dann noch - als Beispiel - eine Landesregierung einen Mietdeckel oder sogar Enteignungen ins Spiel bringt, werden private Investoren (und das sind in Deutschland die große Mehrheit) das verdiente Geld eher in anderen Bereichen anlegen.

Das Einzige, was die Regierung machen muss, ist den Verwaltungsaufwand zu verschlanken und die Auflagen für günstigen Wohnraum zu lockern. Diese zusätzlichen Kosten machen mittlerweile ca. 25% der Baukosten aus. Das widerspricht aber ein paar ideologischen Ansätzen eines Teils der Ampel.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ... aus Projektentwicklung, WEG-Recht, Beirat

Immer mehr Wohnungen fallen aus der Sozialbindung heraus. Das wird sich bis 2035 übrigens immer weiter verschlimmern.

Und das Ziel in diesem Jahr wenigstens 100.000 neue Sozialwohnungen zu bauen wurde krachend verfehlt.

Günstiger Wohnraum wird immer knapper, gleichzeitig wandern immer mehr arme Menschen ein. Das kann nicht gutgehen.

Mir ist schon 2015 schlecht geworden, denn ich wusste dass der Wohnungsmarkt bei 1,2 Millionen zusätzlichen Menschen noch schlimmer wird.

https://www.merkur.de/wirtschaft/ampel-regierung-verpasst-ziel-zahl-der-sozialwohnungen-2022-weiter-gesunken-wohnraum-zr-92432982.html#:~:text=Ampel%20verpasst%20Ziel%20deutlich%3A%20Zahl%20der%20Sozialwohnungen%20in%20Deutschland%20weiter%20gesunken,-31.07.2023%2C%2012&text=Die%20Ampel%2DKoalition%20wollte%20eigentlich,im%20vergangenen%20Jahr%20erneut%20gesunken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

Das liegt vor allem daran weil in DE eine übergroße Bürokratie herrscht und diese nicht mit der steigenden Bevölkerung hinterherkommt.

Die Baukosten sind höher als woanders in Europa und es gibt viele Vorlagen zu erfüllen damit erstmals viel Wohnungen und Wohnplatz gebaut wird.

Außerdem ist der Wohnungsmarkt angespannt und die Immobilien verkaufen sich nicht so einfach dazu kommen hohe Energiekosten - Engpässe.

Außerdem spielt die Verteilung eine Rolle viele Menschen ziehen in Gebiete die schon sowieso ein Limit erreicht haben zu als abgewandert wird.

Skywalker17  06.01.2024, 17:25

Mag alles sein. Aber die von allen so geschmähten Bauauflgen sind sinnvoll auch für den Mieter.

Ich wohne in einem brandneuen, anständig gebautem Haus.

Ich hab fast nie die Heizung an und trotzdem 22 Grad. Das spart Geld.

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DieKatharina190  30.01.2024, 20:45
@Skywalker17

Hab ich in meinem Altbausandsteingemäuer mit Baujahr 16xx von Natur aus. Dazu brauch ich keine "Bauauflagen" - vielmehr ein cleverer und sinnbehafteter Einsatz von Baustoffen.

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DieKatharina190  30.01.2024, 21:38
@Skywalker17

Natürlich ist es sinnvoll... oder soll das über 400 Jahre alte Haus abgerissen werden?

Ich habe von Naturmaterialien gesprochen (eben z. B. Sandstein, Lehm etc.) - in meinem Einzelfall Sandstein ergibt ein Haus, dass "atmet" und keine gesetzlichen Abnormitäten an Regularien benötigt.

Wenn man jedoch die heutzutage üblichen "Papphäuser" als Maßstab nimmt...

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Skywalker17  30.01.2024, 23:14
@DieKatharina190

Das kann man für Einfamilienhäuser in Erwägung ziehen. Aber die meisten Häuser die heute gebaut werden, könnten nicht aus Lehm gebaut werden.

Gerade die heutigen Häuser sind keineswegs aus Pappe.

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DieKatharina190  30.01.2024, 23:27
@Skywalker17

Sie sollen ja nicht aus Lehm gebaut werden, sondern dadurch energetisch aufgewertet werden; dazu brauchts keinen Regularienwahnsinn.

Aus Pappe vielleicht nicht, aber enorm minderwertig im Vergleich zu früheren Konstruktionen.

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Skywalker17  31.01.2024, 10:39
@DieKatharina190

Auch das nicht. Die Häuser sind heute ja energetische aufgewertet. was immer das heissen soll. Denn sie sind gut isoliert und schallgedämmt.

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Die Wohnungsnot ist ein vielschichtiges Problem, das nicht erst seit gestern existiert durch eine einzelne Maßnahme gelöst werden kann. Die Regierung setzt auf verschiedene Ansätze wie Förderprogramme für sozialen Wohnungsbau, Regulierungen für bezahlbaren Wohnraum und Anreize für den Wohnungsbau. Die Herausforderung umfasst jedoch Angebotsengpässe, steigende Immobilienpreise und regionale Unterschiede. Politische, soziale und wirtschaftliche Faktoren spielen eine Rolle, erfordern langfristige Strategien und breit angelegte Initiativen zur Bewältigung dieses komplexen Problems. Auch wenn neue Menschen ins Land kommen, ist dies auf Dauer nicht förderlich für Wohnraum. 400 000 Wohnungen jährlich wollten wir neu bauen, aktuell schaffen wir nur 200 000 ca.

MMn ist das ganz einfach zu lösen, indem die Regierung Immobilienfonds nur erlauben würde, in Neubauten zu investieren und nicht bestehende Immobilien kaufen dürften.