warum kritisieren menschen gerne?
hallo
und zwar ist mir aufgefallen, dass ich sehr oft kritisiert werde. ich muss dazu sagen, ich bin nicht die selbstbewussteste Person und auch nicht besonders taff sondern eher unorientiert und schüchtern. Ich werde einerseits von einigen meiner Geschwister kritisiert , in bezug auf allgemeine dinge die das leben betrifft, aber bei denen weiss ich, sie tuen es bloß weil sie selber Probleme haben,um sich besser zu fühlen. Aber andererseits werde ich auch oft in Oberflächlichkeiten kritisiert.., zb Make Up ist eine Leidenschaft von mir,ich schminke mich aber nicht um mich zu verstecken, sondern weil ich mich in Bezug auf Kosmetik schnell inspiereren lasse und es mir Spaß macht mich zu schminken.Da hatte ich letztens die Situation das mir Freunde einer Freundin (also mir fremde) zu mir sagten ich solle den ganzen kram aus meinem gesicht packen, dass wär hässlich und unnatürlich...Sowas verstehe ich dann nicht, ich meine als Mann versteht man das doch nicht und bei einer frau hätte man denken können ok vllt steckt da neid dahinter....! Was meint ihr dazu?
5 Antworten
Menschen kritisieren sich gegenseitig und wissen selber nicht warum das ist bei uns allen halt so viele sind mit etwas nicht zufrieden. Man wird auch kritisiert wenn man etwas falsch gemacht hat um sich zu verbessern. Meiner Meinung ist dass man gegenseitig in Ruhe reden sollte anstatt am sich gegenseitig kritisiert.
Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen auf andere herabzuschauen.
Kritik ist nicht objektiv und sollte man daher nicht allzu Herzen nehmen. Mach dein Selbstwertgefühl nicht abhängig von den Meinungen anderer, sonst gibst du dein Leben an andere ab.
Zur Frage, "Warum kritisieren Menschen gerne?":
>> Weil jeder die Welt verändern möchte, aber niemand bei sich anfängt.
In dem Sinne ist Kritik sogar teilweise etwas wie Macht bzw. etwas wie versuchte Machtausübung (die sich eigentlich auch in dem Gefühl des Sich-Erheben-Könnens über den anderen befindet), weil man die Möglichkeit hat, damit andere zu beeinflussen und sie nach den eigenen Vorstellungen zu verändern. Hinter jeder Kritik stecken auch immer normative (= handlungsvorschreibende) und subjektive Empfindungen. (Es ist zum Beispiel schon normativ, dass Falschaussagen in eigentlich jeder Wissenschaft nicht erlaubt sind, in Schultests (z.B. in Mathe) gibt's auf Falschaussagen Punkteabzug, was man damit erreichen will ist die Steigerung von Bildung und Fortschritt, was selbst wiederum normativ ist.)
Besonders angefangen hat das Kritisieren mit der Epoche der Aufklärung (17. bis 18. Jahrhundert), wo es voll "in" war und gefordert wurde, andere möglichst zu kritisieren und niemanden zu vertrauen, dass diese Recht haben ("Nachprüferitis"). Daher wird die Epoche wohl auch ihren Namen haben, weil es darum ging, alles aufzuklären und dazu muss man kritisieren (weil es immer nur die eigene Meinung/Wahrnehmung/Theorie ist, die man aufklären kann, wenn diese von anderen noch nicht bekannt ist). Die Leute, die heute immer noch in einer Wunschaufklärung feststecken, werden da nicht so schnell rauskommen.
Kritisieren ist sonst an sich ja nichts Schlimmes, solange die Kritik konstruktiv ist..
(konstruktiv heißt "aufbauend" also mit Verbesserungsvorschlägen und zum Dienste einer möglichen Verbesserung bedacht sowie Kritik an der eigenen Kritik bedenken)
...und wenn sie nicht einfach nur sinnlos zum Ärgernis des anderen existiert. Kritik ergibt keinen Sinn, wenn sie nur so ist, dass man auch genauso gut (oder sogar besser) ohne die Kritik auskommen würde.
Wie bei allem anderen auch gibt's auch beim Kritisieren Sinngrenzen, sodass es nicht unbedingt notwendig ist, jeden kleinsten Furz zu kritisieren, was die Kosten der Bekanntgabe, die Kosten der Kritik-Berücksichtigung/Umsetzung und die Wirkungsweite nicht wert ist. Es kommt eben darauf an, warum und was man kritisiert. Wenn die Kritik keinem Zweck außer sich selbst (oder keinen guten Konsequenzen) dient oder überhaupt dienen kann, dann halte ich diese für unangebracht.
Wenn niemand kritiseren würde, wann würden wie uns nie verbessern.
Aus Kritik lernt man