Warum kann man bei Wechselstrom den Stecker so oder so in die Steckdose stecken?

4 Antworten

weil es geht...

spass bei seite. beim wechselstrom ist es so, dass der strom 100 mal in der sekunde (jedenfalls in unserem 50 Hz Netz) die richtung wechselt. die geräte sind so gebaut, dass es schlicht egal ist, in welche richtung der strom durch das gerät fließt.

im einfachsten falle haben wir hier eine glühlampe oder eine kochplatte. der strom schubbert an den heiz bzw, glühwendeln und erzeugt so wärme und oder licht. da ist es egal wie um er schubbert.

bei elektronisschen teilen wie LEDs haben wir einen gleichrichter, der egal wie rum der strom rein kommt, einen gelichstrom erzeugt, der immer in die gleiche richtung fließt.

motoren sind so gebaut, dass es egal ist, wie rum der strom fließt, damit sie sich drehen.

lg, Anna

Prinzipiell ist für Wechselstromverbraucher die Stromrichtung egal, da sie ja ohnehin ständig wechselt.  
Somit ist auch die "Steckrichtung" des Steckers egal.  

Man kann sich das einfach bildlich vorstellen.  

Stell dir vor, du hättest eine Wippe, an der an jedem Ende ein Wasserbehälter sitzt. Beide Behälter (entspricht Phase und Null in der Steckdose) sind nun durch ein dünnes Rohr verbunden, das parallel zur Wippe sitzt. Zur Unterscheidung ist die linke Rohrhälfte blau und die rechte rot.  

Steht nun der linke Behälter (blaue Rohrseite) höher, fließt das Wasser in den rechten Behälter (rote Rohrseite).  Dass das Wasser auch umgekehrt fliessen würde, ist klar und entspräche dem Wechsel zur nächsten Sinus-Halbwelle.

Das Rohr ist in unserem Fall die Stromleitung und der Stecker wäre genau dort, wo der Drehpunkt der Wippe sitzt.
Denn baut man das Rohr ab und befestigt es umgekehrt (rot ist nun links), funktioniert das System trotzdem genauso wie vorher, obwohl beide Behälter am selben Platz sitzen.  

Gruß DER ELEKTRIKER

Die Bezeichnung Phase bzw. Neutralleiter hat nichts mit der Stromrichtung zu tun. Also keinesfalls so was wie + und - bei Gleichstrom.

'Phase' ist der 'Draht' der vom E-Werk kommt. Da bekommst Du beim Anfassen den Stromschlag. Der 'Neutralleiter' kommt nicht (!) vom E-Werk, sondern wird erst bei Dir zuhause im Sicherungskasten 'erzeugt'.
Der Neutralleiter wird - im Prinzip - einfach nur in die Erde geführt.

 

dreamerdk  15.02.2016, 14:18

natürlich wird auch vom E-Werk eine "Rückleitung" zur Verfügung gestellt. Wo kämen wir denn hin, wenn wir alles über die Erde ableiten würden ;)

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AnReRa  15.02.2016, 14:29
@dreamerdk

Natürlich. Aber der entscheidende Punkt ist, dass diese 'Rückleitung' eben das gleiche Potential hat wie die Erde (Fundamenterder bzw. Neutralleiter) selber  Und wenn man nur 380 V Verbraucher hätte, dann bräuchte man diese 'Rückleitung eben nicht !

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wollyuno  15.02.2016, 21:16
@AnReRa

erstmal bestimmt schon fast 30 jahre sind es 400 volt.und der N auch PEN inzwischen wird in der trafostation gebildet.ist in jedem kabelverteiler geerdet und zusätzlich in jedem Hausanschluss zumindest bei unserem netzbetreiber in franken

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electrician  16.02.2016, 06:30

Diese Antwort ist absoluter Unsinn!

Nicht zu wissen, dass wir seit 1987 ein 230/400V-Netz haben, sagt eigentlich schon alles. Wiki hilft, bildet aber nicht aus...

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AnReRa  16.02.2016, 10:15
@electrician

Ja ich gestehe:
Zu meiner Zeit hatten wir 220/380V, klassische Nullung war an der Tagesordnung und Schifffahrt schrieb sich noch mit 2 'f'.

Aber was hat das mit der Ausgangsfrage zu tun ?

Kläre mich doch mal auf, worin der entscheidende Unterschied zwischen einem 220V und eine 230V Netz besteht
(zumal es ja 207 - 253 V sein dürfen), oder geht es nur um klug daherreden ?

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nein, an der Phase liegt abwechselnd positive und negative Spannung an. Negativ bedeutet, dass der Neutrallleiter zu diesem Zeitpunkt ein höheres Potential hat

FreshPrince90 
Fragesteller
 15.02.2016, 14:30

Ok. Das macht Sinn. Heißt das aber es stimmt gar nicht, dass man sich das so vorstellen kann, dass sich die Richtung des Stroms wechselt?

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dreamerdk  15.02.2016, 14:32
@FreshPrince90

doch, natürlich.. Strom fließt immer vom höheren zum niedrigeren Potenzial.. allerdings wechselt das so schnell, dass die Elektronen nicht wirklich weit kommen ;)...

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FreshPrince90 
Fragesteller
 15.02.2016, 16:39
@dreamerdk

Wenn sich aber das Potenzial einmal am Neutralleiter und einmal an der Phase höher ist, dann tauschen die doch quasi ihre Rollen? Also ist dann manchmal der Neutrallleiter die Phase und umgekehrt? Das ergibt für mich irgendwie keinen Sinn ...

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dreamerdk  15.02.2016, 17:00
@FreshPrince90

nein Phase bleibt immer Phase, nur einmal hat sie niedrigeres Potenzial und will was vom Nulleiter haben und einmal hat sie höheres Potenzial und gibt was ab ;) Bei Wechselspannung zählt aber nur der Impuls, der sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.. da die Elektronen wie gesagt nicht wirklich weit kommen durch den ständigen Wechsel

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dreamerdk  15.02.2016, 17:03
@dreamerdk

diese Schwingung von + nach - findest du nur an der Phase statt... der Neutallleiter ist wie der Name schon sagt neutral und würde von sich aus nicht so ein schwingendes Verhalten annehmen-->richtet sich nach der Phase

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JoGerman  17.02.2016, 01:43
@dreamerdk

@dreamerdk: 

Das "Elektronen kommen nicht weit" ist aber eher nebensächlich, wenn man bedenkt, dass innerhalb einer halben Sinuswelle (1/100 s) die Elektronen 3000 km weit fließen, da das bekanntlich mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt.  

So weit ist das nächste Kraftwerk aber nicht entfernt, von daher ist die Fließ-Entfernung irrelevant.  

Die Frage ist auch nicht, ob ein Potential höher oder niedriger ist, sondern einzig und allein die Differenz, also der (mittlere) Potential-UNTERSCHIED innerhalb einer Halbwelle.  

Gruß DER ELEKTRIKER

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FreshPrince90 
Fragesteller
 17.02.2016, 15:29
@JoGerman

Bezüglich der Geschwindigkeit: Kann ich mir das so vorstellen, dass Elektronen zwar nur mit niedriger Geschwindigkeit "hin und herzittern" (bei Wechselstrom) aber eines das nächste mit Lichtgeschwindigkeit anstoßt und somit innerhalb 1/100 s trotzdem 3000 km weit fließen?

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