Warum ist Hypersexualität eine Krankheit und Asexualität nicht?

6 Antworten

Hi! Ich stelle mit schon länger die Frage, warum in der LGBTGIA+ Community gefühlt absolut jede mögliche Ausprägung der Sexualität mit Freuden aufgenommen wird außer die Hypersexualität.

Stimmt nicht. Die sexuellen und romantischen Interessen an Objekten (Objektophilie), Tieren (Zoophilie), Senioren (Gerontophilie), Kindern (Pädophilie), Toten (Nekrophilie) und vieles andere werden auch nicht von der LGBTQ Community aufgenommen.

Und der Grundsatz ist ja generell, dass eine Krankheit dann eine Krankheit ist, wenn es zu einem Leidensdruck kommt.

Sehe ich auch so. Weshalb meiner Meinung nach jegliche Form von sexueller Ausrichtung, die nicht als "die Norm" (Heterosexualität) betrachtet wird, zu LGBTQ gehören. Denn keine Form dieser sexuellen Ausrichtungen erzeugt automatisch Leidensdruck, sondern i.d.R entsteht der nur durch Ausgrenzung und Selbsthass, weil diese Eigenart in der Gesellschaft verpönt sind.

Ich habe von Hypersexualität aber auch noch nie gehört. Vielleicht ist es auch so "klein" und unbekannt, dass sich noch keiner dafür eingesetzt hat, dass es zu LGBTQ dazu gezählt wird.

Das Gegenteil von hyper- ist hypo-, nicht a-. Deshalb ist es schon mal von Grund auf falsch, Hypersexualität und Asexualität als Gegensätze einander gegenüber zu stellen. Asexualität bedeutet, sich sexuell von nichts und niemandem angezogen zu fühlen. Sie ist folglich eine Frage der sexuellen Anziehung, keine Frage der Intensität generellen sexuellen Verlangens. Es mag - besonders für Außenstehende - zwar äußerst paradox und widersprüchlich klingen, aber tatsächlich kann auch eine asexuelle Person hypersexuell sein.

Wenn man sich nicht verstanden fühlt, ausgeschlossen, angefeindet, ausgegrenzt wird ect.

Man leidet dann aber nicht unter der jeweiligen Orientierung an sich, sondern unter äußerem Druck, der einem aufgrund derer bereitet wird.

Überhaupt aber habe ich noch nie gehört, dass Hypersexualität als Krankheit gelten soll. Sexsucht ja, aber Hypersexualität ist ein dehnbarer Begriff. Denn Hypersexualität bedeutet ja noch nicht, dass der Sex Dein komplettes Leben einnimmt und für nichts anderes mehr Platz lässt. Dann wäre sie eben keine Hypersexualität mehr, sondern Sexsucht.

Hypersexualität ist darum keine sexuelle Orientierung im eigentlichen Sinne, weil sie - wie gesagt, im Gegensatz zur Asexualität - auf der Intensität generellen sexuellen Verlangens beruht. Eine "Krankheit" ist die Hypersexualität deswegen aber noch lange nicht.

Eine Krankheit liegt auch vor, wenn eine Fehlwahrnehmung der Umwelt oder eine verantwortungslose Schädigung anderer die Folge ist. Beispiel Schizophrenie, Manie

Die LGBTGIA+ Community rechnet meist auch Pädophilie nicht zu den akzeptierten Ausprägungen von Sexualität.

Weil sich das eine auf die Anziehung und das andere auf die Stärke der Libido bezieht,

Weil es sich das auf Libido bezieht und nicht darauf, auf was man steht. Aber ist Hypersexualität wirklich eine Krankheit? Ist doch normal dass es Schwankungen der Libido gibt