Warum ist Heiraten denn gerade für Frauen so ein elementares Lebensziel, für Männer aber eher weniger?
Guten Tag, liebe Community. Hier meine erste Frage, ich hoffe, dass ich sie nicht in irgend einer Form falsch Formuliert habe.
Vor kurzem hat mich die Freundin von einem sehr guten Freund, den ich seit gut 25 Jahren kenne gefragt, warum er nicht Heiraten will. Sie sind seit fast 9 Jahren zusammen.
Mich als Person dafür auszuwählen ist eigentlich eine ziemlich schlechte Entscheidung, da ich seit mehreren Jahren Single bin, dass allerdings nicht, weil ich keine Partnerin finde, sondern aus Überzeugung. Begründung: Als Single hast Du erheblich weniger Stress, musst dich nicht ständig rechtfertigen und lebst dein Leben halt so, wie Du es für richtig hälst. Das ist aber auch nur meine ganz persönliche Einstellung, die für die Gesamtheit nicht repräsentativ ist, ist halt meine ganz persönliche Meinung.
Sie klagte mir ihr Leid, dass sie so gerne Heiraten würde (bisher 8 Jahre Beziehung), was soll ich dazu jetzt sagen?!? Okay, der Bräutigam wirft sich in Schale, Madame auch, aber was passiert denn groß beim Standesamt, nehmen wir jetzt mal eine pompöse Hochzeit aus und konzentrieren uns wirklich nur auf das, was rechtlich nötig ist? Braut und Bräutigam gehen in eine Behörde, müssen sich irgendein Gequatsche vom Standesbeamten/in anhören, dass er/sie schon seit 30 Jahren in exakt dem selben Wortlaut runterbetet, daraufhin gibts für knapp 100 EUR. ne Urkunde, auf der steht, dass sie jetzt Mann und Frau sind. Die größte Veränderung dürfte wahrscheinlich sein, dass, wenn gewünscht, der Name geändert wird und die Steuerklasse sich vielleicht verändert, das war es dann aber auch schon.
Ich habe mich mit meiner Antwort an sie ziemlich bedeckt gehalten, aber das ist dass, was ich in einer Heirat sehe. Einen reinen Verwaltungsakt. Aber wie gesagt, meine Meinung ist da auch nicht repräsentativ, mich würde einfach mal interessieren, wie andere, die vielleicht auch schon verheiratet sind, darüber denken.
Ich freue mich auf konstruktive Konversation.
8 Antworten
Ich sehe es nicht so, dass Heiraten für Frauen ein "elementares Lebensziel" wäre und für Männer nicht. Aber das nur am Rande.
Persönlich habe ich schon zweimal geheiratet - nicht aus rationalen Gründen, sondern weil es einfach schön ist. Schon beim ersten Mal war ich übrigens Ü40, also nicht mehr in einem Alter, in dem es noch um Familiengründung gegangen wäre.
Ich sehe darin mehr als einen Verwaltungsakt. Man gibt seinem Partner zu verstehen "du bist der bzw. die Eine für mich, einen besseren Partner kann ich mir nicht wünschen". Verbunden mit dem Versprechen, füreinander da zu sein und praktisch alles miteinander zu teilen. Das ist eine ziemlich bedeutsame Veränderung, finde ich. Auch rechtlich ist es eine nicht unerhebliche Verpflichtung, BTW.
Mein Leben lebe ich weiterhin so, wie ich es für richtig halte - und auf die von mir bevorzugte Weise, mit einem festen Partner an meiner Seite. Natürlich erfordert diese Lebensweise einen gewissen Aufwand, und man muss gelegentlich auch Kompromisse eingehen und Konflikte bewältigen. Aber das nehme ich gerne in Kauf, für mich überwiegen die Vorteile.
Das ist aber meine rein persönliche Sicht. Wenn jemand sich für ein anderes Leben entscheidet, soll er das tun. Ich vertrete keineswegs den Standpunkt, die eine oder andere Wahl sei grundsätzlich die bessere.
Nein es ist ein Commitment füreinander und die sinnvolle Umgebung für Kinder.
Ansonsten muss sie halt modern sein und selber nen Antrag machen.
Ansonsten muss sie halt modern sein und selber nen Antrag machen.
Meine Frau ist grundsätzlich eher traditionell eingestellt, aber "den Antrag" hat trotzdem sie gemacht 🙂
Heute kann sie nicht wirklich erklären, wie sie dazu gekommen ist - muss sie aber auch nicht 😁
Weil die Emanzipation noch ein modewort ist. Die Frauenrechte sind nicht sooo alt und die moderne Frau ist erst seit ein paar Jahrzehnten völlig selbstverständlich anerkannt. Und selbst heute sind Frauen noch in alten Gedanken Rollen gefangen. Der Mann muss mich um ein date fragen er muss sich zuerst melden und er muss auch den Antrag machen.
Männer haben seit jeher mehr Freiheit in der Gesellschaft. Die heirat ist in unserer aktuellen modernen Welt nichts mehr was man braucht. Es hat paar rechtliche und steuerliche Vorteile ok. Aber früher musste man heiraten bzw verheiratet sein um ohne Probleme sex zu haben und vorallem Gesellschaftlich aberkannt zu werden. Wer mit 30 noch ledig war, der war komisch.
Heute darf und kann mann viel sex haben mit vielen verschiedenen frauen ohne jemals ein Ring am Finger zu haben.
Von der biologischen Anlage her sucht das "Weibchen" einen Versorger für sich und den Nachwuchs, während das "Männchen" auf die genetische Streuung seiner Erbanlagen programmiert ist.
Insofern steht heiraten dem "Auftrag" des Männchens im Wege.
Ich bin mit meinem Partner inzwischen 7 Jahre zusammen. Wir wollten eigentlich dieses Jahr heiraten, nur Corona kam uns dazwischen.
Das ganze war seine Idee xD Ich freue mich, dass er mich gefragt hat und habe auch sehr gerne Angenommen, hätte aber auch kein Problem damit gehabt wenn wir weiter „nur“ zusammengelebt hätten.
Ich habe ihn nie genau nach seinen Motiven gefragt aber ich weiß wir beide uns Vorstellen können den Rest unseres Lebens miteinander zu verbringen und wir wollen beide auch Kinder haben.
Entgegen deiner Annahme ist das Heiraten für mich als Frau allerdings kein Elementares Lebensziel. Ich freue mich das ich jemanden Heiraten werde, aber bis vor 2 Jahren habe ich nicht daran gedacht, das dass jemals passieren wird
Auch wenn es deine persönliche Meinung ist und ich die absolut annehme und respektiere, möchte ich dennoch ein kleines Wort über unsere Beziehung verlieren. Mein Partner muss sich bei mir absolut nicht Rechtfertigen. Wenn er nach der Arbeit noch mit Kollegen feiern geht z.B dann kann er das. Da ist es mir dann auch egal wie lange er weg bleibt, wann er wieder kommt, ob und was er trinkt usw...er ist Erwachsen und soll das bitte selber entscheiden. Er sollte mir nur Bescheid geben, dass ich mir keine Sorgen machen muss.
Ansonsten lebt jeder von uns sein Leben wie es ihm gefällt :-) Anders ginge es bei uns gar nicht, weil wir uns beide nicht einengen und auch nicht unserer Hobbys absprechen lassen