Warum ist die ionische Bindung ungerichtet?
Hallo,
die kovalente Bindung ist gerichtet. Soweit ich das verstehe, bedeutet dies, dass sich die Atome zueinander richten, da sie durch die Lage der Elektronen in diese Form gedrängt werden.
Ich verstehe aber nicht, warum dies nicht mehr bei der ionischen Bindung der Fall sein soll, zumal diese ja immer auch teilweise eine kovalente Bindung ist...
Könnte mir dies jemand bitte erkläre?
Danke.
2 Antworten
Teilweise kovalent heißt bei den Ionen in Salzen irgendwas unter 5 %, wenn überhaupt. Das kann man eigentlich vergessen. Das mit dem teilweise kovalent ist bei Molekülen wichtig, die teils ionische mesomere Grenzformeln haben, siehe H2SO4. Da kann man dann tatsächlich von nennenswerten kovalenten Anteilen der ionischen Bindung sprechen.
Bei Verbindungen wie NaCl sind es quasi rein ionische Bindungen zwischen Na+ und Cl-. Und die kann man einfach als Coulomb-Wechselwirkungen von Punktladungen betrachten.
Ionische Bindung heißt, daß die Teilchen eine Ladung haben und einander daher nach dem Coulomb-Gesetz anziehen, F=1/(4πε₀)⋅q₁q₂/r². Die Anziehungskraft hängt nur vom Abstand ab, ist also ungerichtet.
Bei kovalenten Bindungen ist das anders, weil die Bindung hier durch besetzte bindende Molekülorbitale zustandekommt. Diese MOs haben eine bestimmte geometrische Form, und die legt fest, in welche Richtung die Bindung wirkt.