Warum ist Camping oft eine „rein europäisch-christl. Urlaubsform“, als people-of-color sind wir meist totale Exoten, egal wo in Europa. Wer weiß (pun) warum?
13 Antworten
Campen hat NICHTS mit Religion oder Europa zu tun. Camping kann jeder und in jedem Land machen. Und mir ist es egal ob gelb, rot, schwarz oder weis neben mir steht. Aber es stimmt das ich in über 50 Jahren Camping nicht einen farbigen Menschen auf dem CP gesehen habe.
Warum das so ist kann ich nicht sagen aber vielleicht ändert es sich doch mit der Zeit.
Vielleicht liegt es u.a. daran, dass viele "PoC" und andere Menschen mit Migrationshintergrund den Urlaub nutzen, um Verwandte in der "alten Heimat" zu besuchen? Hier in Bonn gibt es z.B. türkische Familien, die einen "Schrebergarten" haben, was ja auch als typisch deutsch angesehen wird!
Camping hat nix mit Hautfarbe oder Religion zu tun. Es stimmt People of Color sind selten beim Camping. Ich kann Dir zumindest ein Gegenbeispiel nennen. Mein Cousin fährt mit seiner Frau, die er in Kenia kennengelernt hat, und ihren gemeinsamen Kindern regelmäßig zum Zelten nach Caorle.
Ich habe vor einigen Wochen einige Zeit im Outback verbracht. Ich war mit 25 Jahren mit Abstand der Jüngste auf den Campingplätzen. Generell waren die meisten Leute irgendwelche älteren weißen Rentnerehepaare mit Wohnmobil und zwar derart häufig, dass man es nicht mehr als Klischee abtun kann, sondern es tatsächlich stimmt.
Zwar habe ich nicht das Gefühl, viele Schwarze in Australien gesehen zu haben, aber dafür eine deutliche Anzahl Ostasiaten. Aber auch von denen habe ich niemanden auf den Campingplätzen gesehen.
Es wäre interessant zu wissen, was da die Gründe sind, denn wie gesagt, es ist auch mir sehr deutlich aufgefallen.
Danke - das ist doch seltsam. Und für mich ist es halt ein komisches Gefühl wenn ich irgendwo „nicht vorkomme“, egal ob das jetzt böse gemeint ist oder einfach nur Zufall. Nein natürlich nicht egal - aber es ist auch dann seltsam die einzige sichtbar „andere“ zu sein, wenn alle lieb und nett sind.
Also früher hatte ich wesentlich mehr Umgang mit poc, weil es aufgrund der amerikanischen Truppen und ihren Familien mehr poc in meiner Stadt gab.
Da nahmen wir mal eine poc-Familie übers WE mit an einen unserer Stamm-Campingplätze am Bodensee. Also nicht mit Wohnmobil, sondern eben kleineren Zelten.
Aus Höflichkeit fanden sie "alles toll", wollten aber nie wieder mit.
Erst viel später erklärte der Mann mir, dass er nicht versteht, weshalb wir ähnliche Zustände wie in Slums als Urlaub betrachten...
Ja, ok.
Man gibt einen Teil seiner Privatsphäre auf, nutzt gemeinsam sanitäre Anlagen, hockt relativ dicht aufeinander...
Für uns selbst ging es mehr darum, einen Ortswechsel zu haben, aber auch ich empfand es zunehmend als " Verlagerung des Familienlebens unter erschwerten Umständen "
Alleine Zeltauf/ab-bau, Herrichten der Kochstelle, Lumas aufpumpen, etc... nahm mehrere Stunden in Anspruch
Dass sich in derart unprivaten Zuständen manche praktizierenden Angehörigen von Religionen nicht wohl fühlen, ist mir klar.
Dass es relativ wenige poc gibt, die campen, mag an dem poc-Anteil in Europa liegen.
Vereinzelt trifft man sie aber schon an.
Dass es eine „rein europäisch-christl. Urlaubsform“ ist mir nie aufgefallen, aber jetzt, wo du es erwähnst...
Wobei ich es dann doch eher auf "europäische Urlaubsform "reduzieren würde.
Praktizierende Christen beim Campen habe ich keine in Erinnerung.
Für uns war es eher die Möglichkeit, auch ohne viel Geld zu haben, die umliegenden Länder zu besuchen.