Warum heißt Mobbing nicht mehr „Ärgern“?
Hat in den 80ern 90ern jeder mal durchgemacht. Heute bedeutet das direkt wieder ein neuen Status für denjenigen. Wieso ist das so?
10 Antworten
Mobbing und Ärgern sind zwei verschiedene Dinge.
Ärgern bedeutet, jemanden als Einzelperson einmal oder selten zu "stören", bewusst, weil man sauer auf ihn ist oder unbewusst, weil man etwas tut, das ihn nervt.
Mobbing bedeutet, in einer Gruppe systematisch etwas zu tun, dass immer den oder die gleichen anderen verletzt und immer mehr verunsichert. Ihn oder sie nie mitspielen zu lassen, immer mit einem Schimpfwort anzusprechen, Sachen von ihm oder ihnen zu verstecken, so dass der- oder diejenigen sich nie sicher sein können, sich nie auf etwas verlassen können, etwa, ob nach dem Unterricht die Jacke noch am Kleiderhaken hängt, oder ob sie im Sportunterricht in eine Gruppe gewählt werden dürfen oder ob sie ernst genommen werden, ob ihnen jemand zuhört/ mit ihnen redet, immer Angst haben müssen, dass sie gerade ausgelacht werden, wenn jemand lacht.
Das ist etwas anderes als das Erleben von Menschen, die hin und wieder mal geärgert wurden, sich aber eigentlich ihres Selbstwerts und ihrer Stellung in der Gruppe sicher sind. Die sich trotz des Ärgernis als gleichwertig und geachtet erleben.
Mobbing geht nicht zwangsläufig von einer Gruppe aus. Das ist Blödsinn.
Da gibt's schon noch immer einen großen Unterschied.
Ärgern bedeutet ab und zu mal etwas nervig sein sodass es eben das "Opfer" ein bisschen stört, eher "spielerisches, nicht wirklich ernst gemeintes nerven"
Mobbing ist es dann, wenn es öfter vorkommt und wenn es das Opfer psychisch bzw. physisch verletzt. Ich war schonmal an diesem Punkt und es ist wirklich eine ganz andere Welt.
Ganz großer Unterschied.
Ärgern aktiv hat eine andere Qualität und Quantität.
Aha. Klingt korrekt aber in der Umsetzung erscheint es mir dann doch immer direkt als Mobbing tituliert zu werden.
Sprache entwickelt sich.
Aus anderen Sprachen, Slangs von Gruppierungen werden mit der Zeit Ausdrücke übernommen in die Alltagssprache. Das ist völlig natürlich. Das ist eine Entwicklung die es seit Menschengedenken gibt. Wie sonst kann es sein das wir so viele Worte aus den verschiedensten Sprachen in unserer Alltagssprache haben (nicht nur wir, auch in anderen Sprachen gibts solche Entwicklungen)
Mobbing ... das Wort stammt aus dem Englischen, entstammt dem Wort "Mob" (zu Deutsch: Meute, Pöbel, Bande). Der Begriff beschreibt das Phänomen des Angreifens, Anpöbelns, über jemanden herfallen...... (Quelle: Wikipedia).
Es ist normal das sich aus den so übernommenen Worten, Neukreationen, hier und da eine besondere Bedeutung entwickelt.
Früher gab es auch schon einen eklatanten Unterschied zwischen "jemanden ärgern" und "jemanden piesacken, angreifen".
Mobbing ist mehr als gegenseitig ärgern, das ist strukturiertes Ausgrenzen von einzelnen durch eine Gruppe um den Status des Mobbers zu steigrn.
Die ganzen Kiddies verwenden das bloß dauernd um sich wichtig zu machen so wie jeder gleich eine "Phobie" hat, wenn er etwas nicht mag.
Ah ok