Warum heißt es "Freistaat Sachsen"?
Obwohl es ein Bundesland ist und nicht mal ansatzweise einen "Staat" entspricht?
Frage für einen Freund.
3 Antworten
Als "Freistaat" bezeichneten sich nach 1918 viele deutsche Länder zur Unterscheidung von den vorangegangenen Monarchien, aber nur Bayern, Sachsen und Thüringen verwenden diese Bezeichnung bis heute.
Und Sachsen ist auch - wie die anderen deutschen Länder - ein Staat, wenn auch mit eingeschränkter Souveränität. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von "teilsouveränen Gliedstaaten eines Bundesstaates".
Ich kann Dir dies nur anhand des Freistaates Bayern erklären:
Dieser hat sich 1946 gegründet - knappe drei Jahre VOR der Gründung der Bundesrepublik Deutschland. Somit war der Freistaat Bayern ein eigenständiger Staat, und ist später dann der Bundesrepublik nur noch beigetreten - eben unter der Voraussetzung, den Status als "Freistaat" beizubehalten.
In Sachsen wird dies wohl ähnlich gelaufen sein, obwohl ich nicht über dessen genauen Geschichte seit 1945 orientiert bin.
Jedenfalls könnte die Freistaaten jederzeit die Bundesrepublik verlassen, ohne dass man sie hierfür völkerrechtlich in irgend einer Weise zur rechenschaft ziehen könnte.
Daher ist ein Freistaat (Bayern, Thüringen und Sachsen) ein Staat im Staat. Tatsächlich könnte der Freistaat Bayern wieder einen König wählen ;-) Naja - hat man ja auch. Söder nennt sich eben nur nicht so *rotfl*
Jedes Bundesland ist faktisch ein Staat, denn es hat eigene Legislative, Judikative und Exekutive. Und natürlich eine Regierung. Dass sich die Länder zu einer Bundesrepublik zusammengeschlossen haben, ändert nichts daran.
Wie kommt man auf die unsinnige Idee, dass ein Bundesland kein Staat sei?
