6 Antworten

Es sind insgesamt nicht besonders hohe Zahlen (2022 waren es rund 270.000 von 73.000.000 deutschen Staatsangehörigen), mit einer gewissen Schwankung, seit 2016 lag es immer zwischen 220.000 und 280.000 ohne klare Tendenz.

Vor 2016 waren es deutlich weniger, bei solch einem starken Knick müsste man aber erstmal recherchieren, ob eventuell von 2015 auf 2016 die Definition von "Auswanderung" geändert wurde bzw. die Erhebungsmethodik.

Einige mögliche Gründe für Auswanderungen: berufliche Migration im Rahmen der Globalisierung; Auswanderung von Deutschen mit Migrationshintergrund in ihre früheren Herkunftsländer; in der alternden deutschen Bevölkerung Zunahme der Zahl derjenigen, die ihren Altersruhesitz ins Ausland verlegen. Siehe auch https://www.wiwo.de/erfolg/trends/deutsche-auswanderer-warum-deutsche-wegziehen-zwei-auswanderungsberater-berichten/29015920.html

https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/Migrationsberichte/MB-2019/migrationsbericht-2019-kap4.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (ab Seite 164)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Da ich die verlinkte Quelle nicht lesen kann, habe ich selbst gesucht und folgendes gefunden:

"Bei Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit ist seit 2005 eine Nettoabwanderung festzustellen", erklärten die Statistiker. 2022 lag sie bei 83.000 Personen und fiel damit höher aus als 2021 mit 64.000. Die deutschen Auswanderer waren zu 60 Prozent männlich und im Schnitt 35 Jahre alt."

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/zuwanderung-deutschland-114.html

Offenbar unterscheiden sich diese Zahlen deutlich von denen, die @machma2000 - vermutlich aus dem Statista-Artikel - zitiert hat. Liegt vielleicht daran, dass meine Quelle sich auf den Migrationssaldo bezieht, statt nur eine Seite der Bilanz zu betrachten.

Der Wegzug könnte an beruflichen Gründen liegen - das genannte Durchschnittsalter spricht jedenfalls dafür, dass ein großer Teil der Auswandernden im berufstätigen Alter ist. Eine Massenflucht von Rentner*innen (die ja im Grunde weniger an den Wohnort gebunden sind) scheint eher nicht dahinter zu stecken.

Es ist zum Beispiel nicht ungewöhnlich, dass Ärzt*innen ins Ausland gehen, wo zum Teil deutlich höhere Einkommen erzielbar sind. Auch Forschende finden im Ausland mitunter attraktivere Bedingungen vor.

Je instabiler und bedrückender die Situation wird, desto eher flieht man in andere Gegenden wo man hofft, dass es besser ist.

OUGfds4 
Fragesteller
 18.02.2024, 03:29

Bedeutet das, dass Deutschland auf dem absteigenden Ast ist?

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Johannes17Vers3  18.02.2024, 03:32
@OUGfds4

Nicht nur DE, zuerst EU, dann die ganze Welt. Weil dieses System zu Ende geht und durch ein besseres ersetzt wird.

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Es gibt unterschiedliche Faktoren sowie sehr individuelle Gründe, warum jemand in ein anderes Land auswandert möchte oder bereits ausgewandert ist. Sei es aufgrund besserer Lebensbedingungen, niedrigeren Steuerabgaben und Lebenshaltungskosten, berufliche Perspektiven oder weil man sich bloß in anderen Ländern wohler fühlt.

Ein Teil meiner Freunde lebt ganz oder zeitweise im Ausland und deren Beweggründe auch sehr unterschiedlich waren. Mal Endsendung durch den Arbeitgeber, die Zeit und das Geld um mehr von der Welt zu sehen oder zunehmende Unzufriedenheit in DE. Wie ich schon geschrieben habe, sind die Gründe teils sehr unterschiedlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Wenn man eine abgeschlossene Ausbildung halt, wird es in der USA teilweise wie ein Studiumabschluss gewertet. Man bekommt in der USA dadurch mehr Kohle.
In Deutschland zahlen die meisten Arbeitgeber nur den Mindestlohn, weshalb das für Arbeitnehmer viel zu wenig Geld ist. So wandern sie dann zu einem anderen Land aus, da sie mehr Kohle bekommen. Die Arbeitgeber sollen man gefälligst mehr Geld an die Arbeitnehmer zahlen. Dann würde auch weniger Deutsche gehen.

Machma2000  18.02.2024, 13:23

In die USA wandern gerade mal 10.000 pro Jahr aus.

Und eine ausgebildete Fachkraft bekommt in Deutschland in aller Regel ein Tarifgehalt, keinen Mindestlohn.

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