Warum hat Schleswig Holstein so viele Flüchtlinge aufgenommen und warun hab es da Konflikte?

2 Antworten

Vermutlich war damals die Versorgung mit Lebensmitteln auf dem Land einfacher als in den zerbombten Städten. Aus den (deutschen) Städten flohen daher ja auch viele Einwohner aufs Land, auch z.B. zu Kriegszeiten, um den Luftangriffen auf die Fabriken, Verkehrswege, Versorgungslinien usw. zu entgehen.

Schleswig-Holstein war eher landwirtschaftlich geprägt und nicht so "rohstoffreich" wie Süd- und Mitteldeutschland. Es gab zwar viel Platz, aber nicht unbedingt viel Wohnraum.

Die Flüchtlinge wurden von der Verwaltung überall auf die bestehenden Wohnhäuser und Bauernhöfe verteilt und zwangsweise einquartiert. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass es zu Konflikten kommt.

Wie würde es dir gehen, wenn Du ungefragt plötzlich Deine Wohnung mit 1-2 fremden Familien teilen müsstest? Eine Küche für alle, Essen in Schichten, mit Glück hatte jede Familie zumindest ein Zimmer für sich alleine. Das war für beide Seiten nicht leicht. Dazu die traumatischen Erfahrungen der Kriegszeit, Flucht und Vertreibung, ggf. Geldmangel und Arbeitslosigkeit.

Das wirtschaftliche Nord-Südgefälle gibt es schon 100 Jahre. Das hat nichts mit Ausländern zu tun.