Warum hat man das Gefühl, je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit?

6 Antworten

Neue Erfahrungen vs. alte.

Neue erfordern von deinem Gehirn, dass es neue Verknüpfungen anlegt.

Alte pfade läuft man einfach man baut sie nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – lebenserfahrung

Als Kind hat man viel mehr Freizeit, endlos lange Ferien usw. Als Erwachsener geht man arbeiten, macht danach noch Haushalt, Einkauf etc und hat nur ca 30 Tage Urlaub im Jahr. Je beschäftigter man ist desto schneller vergeht die Zeit.

Außerdem war als Kind die Vorfreude auf etwas wie Geburtstag, Weihnachten, Ferien etc größer, die Zeit bis dahin kam einen ewig vor. Als Erwachsener ist das meistens nichts besonderes mehr und man wartet nicht so sehnsüchtig drauf.

Im Urlaub vergeht die Zeit auch viel langsamer, weil du viel neue Eindrücke hast. 14 Tage arbeiten danach vergehen wie nix. Und das ist auf das ganze Leben übertragbar. Hast du bewusst viel zu verarbeiten, dann wird die Zeit lang, also in der Kindheit, wo alles neu ist und das Gehirn wächst und geformt wird. Wenn du Lösungen hast oder Abläufe trainiert hast, machst du vieles unbewusst und auf Autopilot. Das fällt als erlebte Zeit einfach aus, als ob du in Trance oder im Schlaf gehandelt hättest. Vorteil: Du kannst dich auf das Wesentliche konzentrieren, aber hast weniger "aktive" Momente pro Tag. Eigentlich liegst du plötzlich wieder im Bett und fragst dich, was du den ganzen Tag neues gemacht oder erlebt hast. Es ist nicht so, dass es nichts gäbe, sondern vielmehr, dass du schon so vieles kennst und geistig abgehakt hast.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Eine Kombination aus drei Faktoren, wurde in den anderen Antworten genannt, aber zusammengefasst:

  • mehr neue Eindrücke; wenn nichts aufregendes passiert, erinnert man sich nicht gut daran; in Kindheit, Jugend und jungem Erwachsenenalter werden die meisten neuen Erfahrungen gemacht
  • mehr Freizeit; je älter man ist, desto mehr geregelte Abläufe hat man; länger Schule oder vielleicht sogar arbeiten, man hat einfach weniger Feierabend und mehr langweilige Routinen
  • mehr bisherige Lebenszeit; absolut gesehen ist zB ein Jahr zwar immer gleich lang, aber prozentual gesehen eben nicht; wenn man jung ist macht ein Jahr eben mehr vom Gesamtleben aus; im Umkehrschluss ist, prozentual gesehen, für einen 5 Jährigen die Adventszeit genauso lang wie für einen 77 Jährigen das ganze vergangene Jahr.

Wenn wir noch mal zur Schule müssten, würde die Zeit garantiert wieder so langsam vergehen wie damals.

Dann lieber das schnellere Zeitgefühl. ;)

Ist auch halb so schlimm. Der Eindruck bezieht sich ja nicht darauf, wie wir die Gegenwart erleben, sondern entsteht nur in der Rückschau, und das Vergangene ist eh vorbei.