Warum haben Kriegsschiffe so viel Besatzung?
Zum Beispiel das U-Boot Kursk, dass ja jetzt wieder in die Schlagzeilen findet hatte 112 Mann Besatzung.
Ich frage mich was die da alles machen:
Man braucht einen Steuermann, einen Navigator, drei Maschinisten und für Geschütze vielleicht drei Mann die die Torpedos laden. Natürlich noch den Koch und einen Sanitäter. Bei einem Uboot noch jemanden für das Sonar und einen für den Funk.
Da komme ich auf 10 Leute. Wozu nehmen die die restlichen 100 mit?
Und noch viel krasser ist das ja bei Flugzeugträgern oder Schlachtschiffen.
Die Moskwa hatte über 500 Besatzungsmitglieder. Auf einigen Flugzeugträgern der Amerikaner gibt es bis zu 5500 Besatzungsmitglieder! Was machen die alle auf diesem Schiff und vor allem was machen die wenn gerade nix zu tun ist. Also die Kanoniere zum Beispiel. Wenn die gerade nicht im Gefecht sind, was machen die dann. Lungern die dann da nur rum?
Werden manche auch mit mehreren Positionen betraut. Im Gefecht braucht sowieso keiner Mittagessen. Also kann doch der Koch in der Zeit die Kanone bedienen. Und wenn er gerade nicht Schießen muss kann er doch Kochen.
Oder braucht man auch noch jede Position dreimal weil es eine Früh-, Spät- und Nachtschicht geben muss? Was ist wenn der Kapitän mal schlafen muss, dann übernimmt der erste Offizier das Kommando. Gibt es da dann immer 12 Stundenschichten für Kapitän und 1. Offizier oder gibt es noch einen zweiten Offizier? Aber wenn die in unterschiedlichen Schichten auf der Brücke sind, dann sind die ja praktisch nie gleichzeitig im Dienst. In welchen Situationen weckt denn dann der erste Offizier den Kapitän?
War hier irgendwer bei der Marine und kann mir das erklären?
7 Antworten
Schnellangriffs-U-Boote haben eine Besatzung von etwa 134 Mann, aufgeteilt in etwa 120 Mannschaften und 14 Offiziere, während SSBNs zusätzlich 16 Mannschaften und normalerweise einen zusätzlichen Offizier haben. (Die Besatzungsgröße variiert je nach Klasse und im Laufe der Zeit, also halten Sie mich nicht daran fest, aber das Obige gibt Ihnen eine Vorstellung.)
Die Offiziersmesse besteht aus:
- Kommandierendem Offizier
- Erstem Offizier (Stellvertreter)
- 4 Abteilungsleitern: dem
technischen Offizier, verantwortlich für den Kernreaktor, die Antriebsanlage und alle grundlegenden mechanischen und elektrischen Systeme
Navigator, verantwortlich für die Navigations- und Funkabteilungen,
Waffenoffizier, verantwortlich für die Torpedo-, Sonar- und Raketenabteilungen des U-Bootes
Versorgungsoffizier
Die restlichen Offiziere sind Junioroffiziere auf ihrer ersten U-Boot-Tour.
Das Mannschaftspersonal ist in die folgenden Abteilungen unterteilt:
– Hilfskräfte (nicht nukleare Mechanik)
– Elektrik
– Mechanik
– Reaktorsteuerung
– Reaktorlaborbetriebsabteilung
– Navigation
– Funkversorgungsabteilung
– Küchenspezialist (Köche)
– Versorgungswaffenabteilung
– Torpedo
– Sonar
– Feuerkontrolle
– Raketen (auf SSBNs)
Es gibt auch eine medizinische Abteilung, die von einem Sanitäter geleitet wird, und ich werde am Ende im Abschnitt „Wenn etwas schief geht“ darüber sprechen.
🤔 So viele sind die 112 gar nicht, wenn die in mehreren Schichten arbeiten.
Man braucht einen Steuermann,
Du meinst vermutlich Rudergänger. Da braucht man schon mal drei: Seitenruder, vordere Tiefenruder, hintere Tiefenruder. Dann braucht man einen Bediener in der Zentrale, der die Tauchtechnik bedient. Dann sind noch zwei Maschinisten erforderlich, die sich um die mechanische Antriebsanlage kümmern und ständige Rundgänge machen sowie ein oder zwei Elektriker für die elektrische Anlage. Dafür braucht manzusätzlich mindestens zwei Aufsichtspersonen als Bootsleute oder Offiziere. Bei Atomantrieb sind zusätzliche Leute erforderlich. Das sind schon mal im einfachsten Fall nur 12 Leute für die Maschine und wenn die im 3-Schichtbetrieb fahren braucht man alleine für die Technik 36 Leute.
Du darfst gerne glauben, dass da keine überflüssigen Badegäste mitfahren, außer zur Ausbildung.
Es gibt mnindestens einen Kommandanten, einen 1. Wachoffizier und einen 2. Wachoffizier. Die wechseln sich im 3-Schichtbetrieb bei normaler Fahrt in der Schiffsführung ab. Bei Gefechtsalarm sind sie alle auf ihrem Posten.
Bei modernen (westlichen) Schiffen versucht man neuerdings durch fortgeschrittene Automatisierung/Digitalisierung und wartungsfreundliche Auslegung möglichst viel Personal einzusparen.
Oder braucht man auch noch jede Position dreimal weil es eine Früh-, Spät- und Nachtschicht geben muss?
Genau das!
Und du hast auch diverse Positionen vergessen. Darunter zum Beispiel Reaktortechniker und Sonaroperatoren.
Mit etwas Suche findest du bestimmt eine Liste mit allen Positionen an Bord einer Oskar-II Klasse.
Man arbeitet in 3 Schichten. Das würden aus deiner 10-Mann Besatzung schon mal 30 machen.
Denke mal es, gibt neben deinen genannten Berufen auch noch andere Verpflichtungen
- Steuermann
- Navigator
- Maschinisten
- Geschütze
- Koch
- Sanitäter
Technik alleine macht um die 30% aus
Ist das U-Boot kursk in den Schlagzeilen ? wo, die haben doch das ding aus einander geschnitten und auf den schrottplatz gebracht ? ist es wieder da?
Aber komischer vergleich. 10 mann in einem so langen Atom- U-boot wie ein Fussballpaltz. 1 ist dauernd wach und spielt mit 10 armen an allen reglern rum im Reaktor , damit er nicht in die luft geht- na hoffendlich schläft der nicht ein. Der andere wacht 24 stunden am Tag am Sonar und Identifieziert alle Schiffe an der oberfläche, ob ein Feind dabei ist- na höffendlich verwechselt der im Sekundenschlaf nicht ein Fischerboot mit einem Feind.
u.s.w.
nein- die wurde wieder hoch geholt in 2 teilen und danach verschrottet.
Liegt die Kursk nicht auf dem Grund des Nordpolarmeeres?