Warum gibt es so wenig Unisex-Mode?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

sinnlose Tradition 39%
... 28%
Damen- und Herrenmode ist komplett zu 100% unterschiedlich. 11%
Tradition, aber schön / sinnvoll, weil ... 11%
"Unisex" ist für die Kunden zu schwer zu verstehen. 6%
Geldmacherei, alles muss separat nach Geschlecht gekauft werden. 6%

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
sinnlose Tradition

...die aber auch tief in der Gesellschaft verankert ist.

Kindern würde man ohne geschlechtstypische Kleidung und Frisur nicht mehr ansehen, was sie zwischen den Beinen haben. das wäre ja furchtbar!

Neutrale Männer und Frauenkleidung wie Jeans und Kapuzenpulli sind durchaus unterschiedlich. Sie sind anders geschnitten, die Damenmode betont weibliche Kurven. aber das ist ja eigentlich auch nicht notwendig.

auch Unterwäsche... Frauen können problemlos alle Männerunterhosen tragen.

Ich würde mir gesellschaftlich eine Offenheit dafür wünschen, dass Frauen auch in der Herrenabteilung kaufen und umgekehrt.

Außerdem gibt es schon viel männlich anmutende Kleidung die für Frauen geschnitten ist - andersrum wäre also auch mehr feminine, für Männerkörper geschnittene Kleidung angebracht.

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Als jemand die Schnittzeichnen gelernt hat, kann ich dir sagen, dass Männer- und Frauenmode zwar nicht zu 100% aber zum größten Teil unterschiedlich sind. Die Proportionen und auch Formeln, sowie daraus resultierend Abnäher, Nähte, etc. sind anders.
Nein, die allermeisten Jeans sind nicht unisex, auch wenn es dir nicht auffällt, aber Jeans, wie auch alle andere Hosen sind vor allem im Schritt anders geschnitten und auch das Verhältnis von Taille und Hüfte ist anders. Auch eine Herrenjacke hat einen anderen Schnitt als eine Damenjacke damit sie perfekt sitzt.
Unisex geht nur bei wenigen Teilen, die in der Regel nicht figurbetont und aus Strick/Sweat oder anderem elastischen Material sein müssten, wie z.B. bei manchen T-Shirts. Aber wer möchte schon immer in unförmigen, schlecht sitzenden Klamotten rumlaufen?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
fraktalismanni 
Fragesteller
 10.10.2022, 21:46

Danke für die Antwort! Ich wollte auch nicht sagen, dass es keine Unterschiede gibt, sondern dass es mir, aus eigener Erfahrung, oft nicht gerade hilfreich erscheint, dass weiblich vs. männlich das Hauptkriterium der Unterscheidung ist. Mir persönlich passen viele klassische Männerschnitte gar nicht gut, dafür habe ich Hemden und Hosen, die laut Aufschrift bzw. Knopfrichtung Blusen bzw. Damenhosen wären. Anderen shoppen bevorzugt "Boyfriend Jeans" in der Herrenabteilung, obwohl Dame laut biologischem Geschlecht.

Wo ich die Unterschiede bestätigen kann, natürlich Unterwäsche, aber auch dünne Stoffhosen, die sind damenmäßig oft vorn sehr knapp geschnitten und nicht gut für Männer geeignet, auch nicht für schmale Typen wie mich.

Italienische und asiatische Herrenmode passt mir gut, aber eben auch Jeans die unter dem Schild Damen hängen, und da besonders die figurbetonten.

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Ich arbeite selbst für einen großen Modekonzern. (HUGO BOSS)

Es ist sehr schwierig, das bestehende Muster zu brechen.

Bei der Marke Boss ist es schwer Unisex zu finden. Das wird in Zukunft auch so bleiben.

Auch wenn es hier vorallem in den USA gute Ansätze gab, gerade dann fürs Plus Size Segment wurde aber hauptsächlich nur von Männern angenommen.

Bei der Marke HUGO hat man sich für mutigere Styles und fast alles auf Unisex gesetzt. Und langsam nimmt dieser Markt auch immer mehr Fahrt auf, vorallem in Osteuropa in Deutschland begegnet man Unisex in der großen Masse noch sehr verhalten.

Bei Casual Kleidung ist es sicher einfach Unisex anzubieten.

Denke die Weichen sind zumindest bei HUGO und ein paar anderen Marken gestellt. Die Nachfrage wird sicher da auch steigen.

Aber die Männer und Herren Abteilung bleibt womöglich bestehen.

Männlicher und weiblicher Körperbau sind eben stark verschieden.

Hüftbreite und Taille zum Beispiel erfordern ganz anderen Schnitt bei Hosen. Auch das männliche Genital erfordert einen ganz anderen Schnitt mit mehr Platz bei Herrenhosen als bei Damen. Das ist nicht politisch-gesellschaftlich motiviert, sondern einzig dem Körperbau geschuldet. Jeans sind nicht Unisex, sondern haben deutlich anderen Schnitt, Stoffhosen erst recht. Noch deutlich bei Unterhosen vs Damenslips.

Bei Oberteilen sind es eben auch Taille und Busen, die einen anderen Schnitt erfordern bei Damen.

Unisex ist nur möglich bei Körperteilen, bei denen das Geschlecht keinen Unterschied macht, z.B. Socken, Hadschuhe, Schal, Mützen und dergleichen. Wen es da trotzdem geschlechtstypische Teile gibt, dann weil die Kunden überwiegend einen männlichen oder weiblichen Touch bei solchen Kleidungsstücken bevorzugen -- es geht ja darum, was gekauft und gewollt wird.

Die meisten Jeans und T-Shirts sind doch schon UNISEX

Keineswegs. Damen-Jeans sind ganz anders geschnitten. Hüftbreite, Taille, und im Schritt der Platz sind ganz grundsätzlich verschieden.

Die meiste Kindermode ist absolut UNISEX

Auch das stimmt so pauschal nicht, aber logisch, vor der Pubertät ist es bei T-Shirts und so egal.

Mikrogramm  19.08.2022, 12:36

Ich als älterer Mann trage skinny Jeans und enge Kunstlederhosen aus der „Damenabteilung” und das Gehänge und mein Hintern passen da perfekt rein.

Das mit dem Frau/Mann ist überwiegend dem Geschlechterklischees und -stereotypen geschuldet. Diese Vorurteile werden schon Babys anerzogen und es wird von Generation zu Generation vererbt.

„Die Prinzessin kann die Kleider des Prinzen tragen, anders herum verboten”.

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fraktalismanni 
Fragesteller
 19.08.2022, 15:34

Die Herrenmode für die deutschen Männer ist meiner Erfahrung nach nicht nur auf breite Schultern, sondern auch auf umfangreichen Bauch und große Statur insgesamt ausgelegt. Wer schmal und zierlich ist, entspricht nicht dem klassischen modischen Mann hierzulande.
Während mir italienische und asiatische Herrenmode gut passt, ist es mit der deutschen Männermode leider nicht der Fall. Bin ich aus deutscher Sicht modisch gesehen eine Frau?

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Kajjo  22.08.2022, 09:32
@fraktalismanni

Ja, das geht mir recht oft auch so. Ich bin auch schlank und eher schmal und das typische Standardhemd ist viel zu weit. Aber es gibt ja zum Glück auch taillierte Hemden, die perfekt sitzen (z.B. Olymp oder Eterna excellent).

Und Blusen sitzen zum beispiel gar nicht, da sie für Oberweite geschnitten sind. Auch der Grund, warum Männer eben im Normalfall keine Kleider tragen könne, weil der Busen fehlt.

Hüftbreite und Taille, Oberweite oder keine, dann das männliche Genital, das Platz braucht. Frauen und Männer sind nicht gleich, sondern stark verschieden. Auch schmale, schlanke Männer haben keine Frauenfigur.

Umgekehrt gibt es natürlich auch Frauen mit schmaler Hüfte und ohne Oberweite. Letztlich habe es alle schwer, die keine Mainstream-Figur haben.

Das bedeutet aber nicht, dass es mehr Unisex geben müsste, sondern im Gegenteil dass man sich mehr um passende Mode bemühen muss.

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sinnlose Tradition

Fast die ganze Herrenmode ist unisex, oftmals tragen Damen genau dasselbe oder es sieht dem zumindest verdammt ähnlich.