Warum gibt es so viele Menschen, die in Alters- und Pflegeheimen vor sich hinvegetieren? Haben die alle nicht vorgesorgt?

8 Antworten

Du reimst Dir hier einiges zusammen, auf Grund von Unkenntnis!

Nicht alle Pflegebedürftigen verfügen über Familienangehörige, die die Pflege zu Hause rund um die Uhr übernehmen können. Eine Alternative wäre eine 24 Stunden Pflegekraft. Das scheitert des öfteren an Platzmangel etc. Die Pflegekraft hat Anrecht auf entsprechende Freizeit, d.h. der Patient ist nicht rund um die Uhr versorgt.

Bei schwerkranken Patienten, z.b. bei Krebs im Endstadium, d.h. wenn die Erkrankung kurativ nicht mehr therapierbar/heilbar ist, wird palliativ behandelt. Alle Symptome, wie Schmerzen, Dyspnoe, Ängste etc. sind mit der richtigen Medikation zu beheben, zumindest sehr gut zu lindern. In sehr seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht als Ultima ratio, für die Finalphase, eine tiefe, palliative Sedierung zur Verfügung. Der Patient spürt nichts mehr und schläft, ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein. Die richtige Option ist ein stationäres Hospiz. Dort werden die Patienten Gäste genannt und die Pflege ist rund um die Uhr gesichert, durch Pflegekräfte, die speziell in Palliativmedizin ausgebildet sind.

Ist Dir nicht das Motto von Cicely Saunders bekannt > nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben!

Sterbehilfe muß bekanntlich differenziert werden in > aktive, passive, indirekte Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid.

Aktive Sterbehilfe ist in Deutschland verboten. Es handelt sich um eine Straftat. Bei der aktiven Sterbehilfe wird das todbringende Medikament, oral oder per Injektion von einem Arzt oder einer anderen Person verabreicht. Das kann u.U. zum Verlust der Approbation führen.

Bei Interesse zu lesen:

https://www.gutefrage.net/frage/was-bedeutet-eine-palliative-behandlung#answer-570164203

Das ist einfach alles weitab von der Realität entfernt, was du dir da zusammenreimst. So einfach ist es nicht.

Sterbefasten? Unschön, erfordert Willen und Bewusstsein.

Die Patientenverfügung wird respektiert, wenn keine Angehörigen Druck machen. Also immer vorher mit der Familie reden. Außerdem sollte die PV beim Pflegeheim hinterlegt sein.

Sterbehilfe? Ganz schwieriges Terrain, insbesondere, wenn jemand keinen Willen äußern kann. Die Grenze zur Euthanasie, sprich Mord, ist fließend.

Und was heißt eigentlich "die Hölle durchmachen"? Das Leiden? Das ist deine Projektion, aber kannst du das wirklich entscheiden? Kannst du wissen, was die Person fühlt?

Es ist gut, dass die Hürden für solche Entscheidungen sehr hoch liegen. Einer Palliativbetreuung steht das nicht im Weg. Wenn keine Perspektive mehr besteht, wird gegen den erklärten Willen eines Patienten auch nichts mehr gemacht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 15 Jahre im Gesundheitswesen

Patientenverfügungen sind oft zu allgemein und zu unklar. Und man braucht eben jemanden, die oder der sie auch durchsetzt.

Weil das die normale Vorgehensweise bei altersschwachen Menschen ist, die sich vorher nicht darum gekümmert haben. Das mit der Vorsorge ist auch eher ein neueres Problem, früher sind die Menschen auch schneller gestorben.

mal drüber nachgedacht das die garnicht sterben wollen, egal in welchem zustand? nur weil du im wachkoma bist ist es ja nicht unwahrscheinlich das du irgendwann aufwachen könntest. warum also soll man sich pauschal per verfügung den tod setzen lassen. die wollen leben egal wie