Warum gibt es Rassismus?

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Weil so unser Gehirn funktioniert.

Wir müssen zur unserer Sicherheit schnell Annahmen tätigen, es geht weniger um die Genauigkeit von Annahmen, mehr um die Geschwindigkeit. Hierfür kategorisieren wir Menschen. Das tun wir ständig und ununterbrochen. Die Kategorisierung nach Phänotyp nennen wir Rassismus, nach sozio-ökonomischen Stand Klassismus um nur zwei Beispiele zu nennen.

Während unser Sozialisation lernen wir die Gruppe von Menschen kennen, die in unserem nächsten Umfeld ist. Früher war das mal der eigne Stamm, heute sind es 200-300 Personen aus dem direktem Umfeld: Familie, Nachbarn, Kita, Hort, Klasse usw..

Menschen die wir anhand unser Sozialisation nicht einschätzen können, stellen eine potentielle Gefahr dar, Menschen die den Menschen mit denen wir sozialisiert wurden ähneln müssen wir nicht auf diese Weise kategorisieren.

Daraus folgt, dass man Menschen mit denen man oberflächliche viele Gemeinsamkeiten (Sprache, Hautfarbe, Geruch, Religion, whatever) hat als Individuum ansehen kann, Menschen, die uns fremd sind, hingegen als Vertreter der jeweiligen Gruppen gesehen werden. Sind diese Gruppe negativ konnotiert, spiegelt sich das auch auf jeden Vertreter dieser Gruppe wieder (natürlich gibt es Ausnahmen, man kann auch als schwer rassistischer Mensch einen Fremden kennenlernen. Das ist dann halt 'einer/ eine von den Guten' oder 'das trifft aber nicht auf ihn/ sie zu').

Das trifft auf uns alle zu. Menschen die in urbanen Gegenden sozialisiert werden, in denen die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass auch fremd anmutende Menschen Teil ihrer Sozialisation werden, haben weniger blind spots als Menschen, die in sehr homogenen Gruppen, wie z.B. auf dem Land sozialisiert werden aber grundsätzlich ist unsere soziale Gruppe beschränkt, es wird immer Typen geben, die wir als fremd einstufen.

Der wesentliche Unterschied ist im Prinzip, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wir können nicht verhindern wie wir denken oder fühlen, wir können aber sehr wohl unsere bewussten HAndlungen anpassen und wir können natürlich auch bewusst unsere soziale Gruppe erweitern.

Auf das 'usw.' kommt es an.

Selbst Alice Weidel (AFD) hat nichts gegen Ausländer, da Sie selber mit einer verheiratet ist.

Wichtig ist hier die Integrationsbereitschaft. Sprichst Du nach 10 Jahren hier in Deutschland immernoch keine ganzen Sätze Deutsch, oder setzt Du religiöses 'Gedödel' vor unsere Rechtsstaatlichkeit und unsere Kultur (Salafisten z. B) so muss man diese Menschen auch nicht mögen oder mit ihnen etwas zu tun haben wollen.

Das rührt von "Gestern" her, als man Unterschiede machen konnte, weil einer nicht da den richtige Gott glaube, weil einer Baströckchen statt Strumpfhosen an hatte und weil Schriftsprache und juristisches Gehabe nicht gleich entwickelt waren... Da konnte man es sich leisten, anders aussehende in Ketten zu schmieden und zu verschleppen um dann Angst zu haben, das Frau und Tochter, beim Anblick und Geruch verschwitzter schwarzer Körper fragwürdige Anwandlungen bekommen.

Man muss Unterscheiden. Ich bin kein Rassist in dem Sinne, dass ich Menschen pauschal ablehne oder so. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es etwa im Verhalten Unterschiede gibt und die Ergebnisse bei einigen Sportarten deuten daraufhin, dass es nicht bloß das Aussehen ist, das uns Menschen unterscheidet.

Ansonsten gibt es Rassismus unter anderem deswegen, da man sich selbst hierdurch aufwerten kann. Vor allem Leute mit einem schwachen Selbstwertgefühl sind sicherlich hierfür anfällig.

Weil es zuviele Menschen mit verminderter Selbstachtung gibt. Und wenn man sich selbst nicht achtet, ist das nur sehr schwer auszuhalten. Ein "Schutzmechanismus" ist dann, auf andere herabzusehen, um sich selbst besser zu fühlen. Es ist kein Zufall, dass Rassismus in der Jugend für gewöhnlich erst in der Pubertät beginnt, wenn die Unsicherheit zunimmt und die Selbstachtung sinkt. Da muss dann jemand her, den man niedermachen kann, um den eigenen Status aufzuwerten. Viele wachsen mit zunehmendem Selbstbewusstsein aus dieser Phase heraus, aber manche Menschen bleiben dem lebenslang verhaftet.