Warum gibt es negative Standardentropiewerte?
Moin. Ich habe nun in Tabellen gesehen, dass es negative Entropiewerte gibt wie beispielsweise für Octan in der Gasphase oder viele Salze, sogar in Lösung. Warum ist das so. Muss nicht jeder Entropiewert bei 0 Kelvin bei 0 sein? Demnach würden die Entropiewerte bei verringerter Temperatur steigen. Aber wie und warum? Ich verstehe es nicht, ich dachte es gibt nur positive Entropiewerte!!!
1 Antwort
Das ist mit der Entropie ähnlich wie mit der Temperaturskala. Man kann unterschidliche Nullpunkte wählen.
Die absolute Temperaturskala Kelvin beginnt beim absoluten Nullpunkt. Absolute Temperaturen können nie negativ werden. Es gibt aber auch noch die Celsiusskala, die zwar dieselbe Einteilung hat (1 °C = 1 K), aber einen anderen Nullpunkt hat. Auf der Celsius-Skala kann es auch negative Temperaturen geben.
Bei der Entropie gibt es die absolute Entropie, die bei 0 °K per Definition = 0 ist und mit zunehmender Temperatur zunimmt. Die kann nie negativ sein.
Es gibt aber auch noch die sogenannte Standardentropie, deren Nullpunkt bei den Standardbedingungen liegt, also bei 0 °C und 1 bar. Die kann dann sehr wohl negative Werte annehmen.
Warum gibt es negative Standardentropiewerte?
Weil es sich in der Chemie mit den Standardbedingungen, also Celsiusskala und Standardentropie einfacher arbeiten lässt und weil dies Tradition ist und viele Tabellenwerte sich nun mal auf die Standardbedingungen als Nullpunkt beziehen.