Warum gibt es in Mietwohnungen so gut wie nie Starkstrom Steckdosen?

manja1991  14.04.2025, 23:39

Braucht deine Freundin einen im Schlafzimmer, wenn du Nachtschicht hast? Oder warum fragst du?

GerMafia 
Beitragsersteller
 14.04.2025, 23:51

Ich möchte mir einen Napoleon Rogue EQ 365 auf den Balkon stellen.

9 Antworten

Weil es nicht üblich ist, dass man auf dem Balkon elektrisch mit 5,4 kW grillt. Bei solch einer Leistung bekommt der Nachbar über Dir warme Füße. Das Gerät ist etwas für die Eigenheim-Terrasse.

Man könnte auch fragen: Warum hat nicht jeder Balkon einen Baustromverteiler?...

Meinst du diese roten CEE für Drehstrom?

Ganz einfach: Welches wohnraumsübliche Gerät läuft auf Drehstrom und wird hierüber angeschlossen? ;)

Richtig... deshalb ist in Wohnräumen standardmäßig keine vorhanden, da nutzlos.Im Gegenteil würde der Klotz mehr stören als nützen und durch ihr signalrotes Aussehen für manche Menschen sogar bedrohlich wirken.

Handwerker zählen nicht: Man kann temporär per Baustromverteiler direkt vom Sicherungskasten zapfen oder die dreiphasigen Stromversorgung per Verlängerungskabel in die Wohnung bringen.

Und wenn sie doch mal vom Bewohner benötigt wird, kann man sie leicht nachrüsten, sofern in der Wohnung generell Drehstrom vorhanden ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich schon mehrere Jahre damit.

Aus dem selben Grund warum Eigentumswohnungen und Eigenheime auch keine haben. Wer braucht das schon?

Im Keller kann das Sinn machen. Wenn man zum Beispiel eine große Kreissäge benutzt. Aber wer benutzt so was im Wohnzimmer oder einem anderen Raum in der Wohnung?

In den 1970ern war es tatsächlich mal beliebt "Kraftdosen" in verschiedene Räume einzubauen. Das war dann das alte Perilex Stecksystem das Mitte der 1980er verboten wurde. Die Idee dahinter war, in schlecht isolierten Altbauten einen sehr starken Heizofen auf Rädern in verschiedene Zimmer stellen zu können, je nach Bedarf um diese Räume dann richtig warm zu kriegen.

So was macht man aber schon lange nicht mehr. Man installiert lieber eine starke Zentralheizung und isoliert die Wohnung bzw. das Haus. Strom ist ja seit dem um ein vielfaches teurer geworden!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Grundsätzlich hast du in einer Wohnung immer eine Herdsteckdose. 3 x 230V bei 16A. Normalerweise ausgelegt in 5 x 2,5mm² Das wäre dein "Starkstrom"

Bei Duschdurchlauferhitzern auch gerne mal 3 x 230V 32 A. Hier dann wohl irgendwas um 6mm².

Das wurde aber in den meisten Fällen als Unterputzinstallation verlegt.

Der Grill hat wohl einen CEE Stecker (56mm) als 5 Poliger Drehstromstecker für 16A 230 - 415V.

Diese "roten "Stecker" bzw. "Steckdosen" sind für Großgeräte gedacht die im Handwerk und der Industrie verwendet werden. Kreissägen, Putzmaschinen, Kompressoren und, und, und.

Um so etwas in deine Unterverteilung zu basteln musst du prüfen ob die 3 Leitungsschutzschalter überhaupt noch Platz haben und in der Wohnung zur Terrasse erst einmal eine Leitung neu verlegen. Das zieht wohl größer Baumaßnahmen nach sich. In einer Mietwohnung wird diese Umsetzung wohl kaum genehmigt.

Alternativ hast du Platz in einer UV in der Garage und legst von dort aus ein entsprechendes Verlängerungskabel zum Grill. (Achtung Leitungslänge und Querschnitt beachten). Ich habe in meiner Garage bei der Renovierung direkt eine 16A und eine 32A Dose setzen lassen.

Das alles sollte man sich vor dem Kauf eines entsprechenden Grills überlegen, inwieweit die eigene Elektroinfrastruktur dafür geeignet ist.

Ansonsten gibt es ja auch genügend E-Grills die mit einem "normalen" 230V Anschluss betreiben werden können,

Wer benutzt in seiner Wohnung schon eine Monster-Kreissäge, einen riesigen Kompressor, eine 800L-Betonmaschine oder ein 5000W-Heizgebläse?

Davon abgesehen, eine ist meistens da: Die für den Elektroherd. ;-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung