Warum gibt es Antisemitismus in Deutschland?

6 Antworten

Es ist eine völlig falsche Denkweise den Grund von Diskriminierung und Hass auf eine Gruppe aufgrund von Religion, Ethnie o.ä. bei eben dieser zu suchen.

Islamfeindlichkeit (und nicht etwa die Kritik an Islamismus das ist was anderes) erklärt sich zu großen Teilen aus rassistischen Vorurteilen. Antisemitismus funktioniert anders als Rassismus, aber sein Ursprung findet sich auch nicht bei den Juden selbst. Es ist eine Projektion auf Juden. Antisemitismus hat in Deutschland eine lange und traurige Tradition. Bereits im Mittelalter wurden Menschen aufgrund ihres Glaubens verfolgt, von der Gesellschaft ausgeschlossen und ihnen bestimmte Handlungen, Eigenschaften unterstellt. Martin Luther zum Beispiel verfasste judenfeindliche Texte. Dieser frühe meist christlich motivierte Judenhass entwickelte sich später zu einer Ideologie die sich gegen die Moderne richtete und die Juden für das Unglück der Welt ausmachte bzw. diesen Weltberrschungsplänen unterstellte.
Der Nationalsozialismus mit seinem Vernichtungsantisemitismus führte zu 6 Millionen ermordeten Juden und Jüdinnen. Nach dem zweiten Weltkrieg sind die antisemitischen Einstellungen der deutschen Bevölkerung nicht völlig verschwunden, aber der Antisemitismus hat sich verändert (Schuldabwehrantisemitismus) und wurde nicht mehr so offen geäußert. Mit einem erstarkendem Rechtspopulismus verschiebt sich "der Rahmen des Sagbaren" jedoch wieder.

Falls dich das Thema weiter interessiert findest du hier einige einführende Texte zum Thema: http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37944/was-heisst-antisemitismus

Juden sind eigentlich rar gesäht in Deutschland und wenn man mal auf einen trifft, dann erkennt man ihn gar nicht erst. Ich hab mich auch schon so oft mit irgendwelchen rechten unterhalten und immer und immer wieder brühen diese das Thema Juden auf. Sie sind immer der Meinung, dass die Juden hinter allem stecken. Verschwörungstherien wo man hinguckt. Der Judenhass ist halt sehr einfach, denn es schlägt ihnen ja keine Gegenwehr entgegen. Unterm Strich ist Antisemitismus einfach nur dumm. Ist das gleiche, wie beim Islamhass oder bei homophoben Menschen. Das sind alles Themen, die den Hassern doch gar nichts angehen. Wenn ich schwul bin, hat das niemanden zu interessieren. Wenn ich der einen oder anderen Religion angehöre, geht das ebenso wenig irgend jemanden etwas an. Wenn es ein Problem mit jemanden gibt, der zufällig schwul, jüdisch oder sonstwas ist, dann ist besteht das Problem mit explizit diesem Menschen, nicht aber mit der Gruppe, die er angehört. Das ist aber auch ein sehr altes Argument, das mittlerweile jeder kennen sollte. Dennoch gibt es genug idioten, die das nicht so sehen.


debate robot   12.11.2019, 17:30

Verschwörungserzählungen sind aber nicht rational sie lösen Angst und Gefühle des Unterdrückt/bedroht/ausgeliefert seins aus. Daraus entsteht Handlungsdruck und das Bedürfnis sich zu wehren.
Antisemitismus und Rassismus sind Schichten und Gesellschaftsübergreifende Probleme, und sind damit nicht durch einen Mangel an Intelligenz zu erklären. Ungleichheitsideologien sind tief in unsere Gesellschaft eingeschrieben. Nur durch einen offenen, reflektierten Austausch und die Bereitschaft zu Lernen können wir als Gesellschaft etwas gegen dagegen tun.

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tanteerna68  12.11.2019, 18:02
@debate robot

Ich gebe Dir in teilen Recht. Intelligente Leute, die aber auch gebildet sind (ja, das ist ein Unterschied), sind i.d.R. frei von derartigen Ängsten, Antisemitismus, Rassismus etc. Man findet derartiges eher in der Unterschicht und es wird all zu oft das eigene Unvermögen auf etwas projeziert, das man dann eigentlich nicht bekämpfen kann. Es ist ja auch einfacher, wenn man seine Wut auf andere projezieren kann.

Das ist eine Flucht, weil man so nicht an sich selbst arbeiten muss. Man muss nichts dazu lernen, man muss sich selbst nicht eingestehen, dass man unfähig für das eine oder andere ist etc. Es ist einfacher, wenn man ein Feindbild hat und diesem all die Schuld zuweisen kann.

Wenn man aber ehrlich wären, dann müssten man zugeben, dass weder Immigranten, Flüchtlinge, noch irgendwelche Juden an deren persönlichem Dilemma schuld tragen. Ein Beispiel, das man immer und immer wieder hört: "Die klauen unsere Jobs!" Die, die das sagen, haben keinerlei Ausbildung genossen, würden sich niemals zu niedrigen Arbeiten herablassen und sitzen oft dem Staat auf der Tasche.

Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Antisemitismus, Hobophobie, Rassismus usw. ist einfach nur dumm. Hast Du ein Problem mit jemanden aus einer dieser Gruppen, dann ist das ein persönliches Problem und ist nicht über alle Angehörigen der Gruppen zustülpen.

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Antisemitismus kommt ja nicht nur aus der Rechten ecke sondern auch aus der Muslimischen ecke sehr Stark grade der Hass auf Israel ist weit verbreitet bei Moslems und ich sag mal ganz offen wenn man Millionen von Muslimischen einwanderen dann einfachso ins Land lässt wird das Problem dadurch ja nicht weniger sondern eher verstärkt=) ist jedenfalls Meine ansicht

Antisemitismus gibt es schon sehr, sehr lange, daher auch so viele Verschwörungstheorien mit dem Judentum. Viele Idioten haben sich das eben bis heute bewahrt.

Nicht present? Es gibt genug Juden in den Medien.


Kasara700 
Fragesteller
 02.11.2019, 09:37

Wann denn

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Xiaomi4Life  02.11.2019, 13:23
@Dahika

Was hast denn da bitte Quatsch?

Mal ein paar jüdische Prominente:

Barbara Streisand

Kirk Douglas

Dustin Hoffmann

Marc Zuckerberg

Steven Spielberg

Woody Allen

Gwyneth Paltrow

Ben Stiller

Harrison Ford

Und so weiter und so fort ...

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