Warum fühle ich mich weder als Atheist, noch als religiöser Mensch glücklich und wohl?

9 Antworten

Weil das Problem eventuell an anderer Stelle liegt.

Eine Religion ist nie nur ein Glaube an irgendetwas, sondern in der Regel auch an viele gesellschaftliche Aspekte geknüpft. Viele Menschen hält es nur aufgrund dieser in einer Religion.

Weil Religion zum Schlechtfühlen beitragen kann.

Atheismus aber bewirkt erstmal gar nichts. Als Atheist fehlt erstmal nur die Krücke des Glaubens. Er selbst kann aber keine Krücke sein.

D.H., man muss für sich selbst einstehen, seinen Weg aktiv suchen und in dann auch gehen. Das erfordert natürlich Aktivität, Mut, Kreativität, Geduld und ein Ziel.

Dieses muss man sich selbst suchen. Aber das ist ja gerade das Schöne am Atheismus. Ich bin der Regisseur meines Lebens. Und der Hauptdarsteller.

Wer es aber schafft, die Aufgabe für sich zu entwickeln, wird mit einem Gefühl des eigenständigen Erfolgs und Fortschritts belohnt. Das ist es allemal wert.

Bodesurry  03.07.2022, 13:04

Religion kann ebenso zum Gutfühlen beitragen - ohne eine Krücke zu sein.

Atheismus bewirkt gar nichts? Klar, schon innert Kürze kann es die ganze Brandbreite an Gefühlen sein. Du schreibst, dass die Religion eine Krücke war. Dann nimm mal einer Person eine Krücke. Das soll nichts bewirken?

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Weil weder das eine noch das andere etwas mit Sicherheit garantiert.

Die Bibel verspricht den Neu-Christen nicht das Paradies auf Erden und mit dem Atheismus ist das Glück auch nicht garantiert.

Verlässt jemand seine Religion kann das aus seiner Sicht viel mehr Freiheiten bedeuten. Ich habe es so gekannt. Doch möglich, wie bei mir, dass man mit der Zeit erkennt, dass das meiste "Schein"-Freiheiten sind. Gott sei Dank habe ich diese heute nicht mehr.

Doch das sehe ich bei mir so. Für andere trifft das überhaupt nicht zu.

Du stellst hier sehr, sehr viele Fragen über Religionen und was andere dir raten, was du tun solltest. Gehe ich hier alle Fragen durch, die du diesbezüglich ständig stellst, kann ich nur eines feststellen: dass du eine unglaublich intensive und große Unordnung diesbezüglich in dir hast.

Am Ende des Tages kannst nur du selbst dir helfen, indem du deine ganz persönliche Reise (endlich) antrittst und einen Reflexions- und Erfahrungsprozess startest.

Das ständige Wechseln von einem Standpunkt zum anderen und Fragen so zu stellen, als ob sie dir gerade unter den Fingernägeln brennen lässt - wer deine im Laufe der Zeit hier gestellten Fragen folgt - erahnen, warum dein Therapeut dich als kompliziert ansieht.

Für mich wirkt dein ständiger Standpunktwechsel wie ein ständiges Fluchtverhalten, sich nicht festlegen zu müssen. Ich will dich hiermit nicht kränken, aber das ist, was sich mir aufdrängt, wenn ich deine schon inflationären Fragen lese.

Wünsche dir alles Gute auf deinem persönlichen Weg und schönen Sonntag noch.

Vielleicht geht es nicht primär um das Glücklichsein und Wohlfühlen.

Vielleicht geht es eher darum, einen Weg zu finden. Das ist nicht immer einfach.

Religion ist kein süßes Bonbon, das alle Probleme löst, wenn man daran lutscht. In der christlichen Religion macht man die Erfahrung, dass man erstmal in Vorleistung treten muss, indem man sein Verhalten überdenkt, die Schuldgefühle, die einen dann ereilen, erträgt, und ein gesünderes Verhalten an den Tag legt.

Das ist harte Arbeit und macht nicht immer glücklich.

Sei, was du willst. Sei Atheist, Agnostiker, Christ. Aber sei ehrlich zu dir selbst.

Wenn du ein unglücklicher Mensch bist, stelle dich dieser Tatsache. Jammere nicht, sondern überlege, was du für dich tun kannst. Was ist unabänderlich, woran kannst du etwas tun. Erst dann kannst du dir wirklich helfen lassen. Von deinem Berater oder von Jesus.

Wobei Jesus meiner Erfahrung nach mehr kann als jeder Therapeut. Weil er dich in Gemeinschaft bringt, und dir beibringt, dankbar zu sein, für alles, was du hast. Und dir den Weg freimacht für eine liebevolle und positive Beziehung zu Gott.