Warum denken religiöse Menschen immer einen vom Glauben überzeugen zu müssen?

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UNgefähr aus dem gleichen Grund, warum man Menschen wie mich ständig nötigt, doch endlich mal Bier zu trinken: In den Augen dieser Leute ist "Religion" die Normalität. Du weichst von dieser Normalität ab. Sie versuchen dann alles, um Dich wieder "normal" zu bekommen - normal im Sinne von ihrer eigenen Normalität.

Ausserdem ist die Missionierung in den christlichen Religionen feste mit eingebaut. Es ist quasi ein Glaubensgrundsatz, dass das jeweilige Glaubenssystem möglichst weit zu verbreiten ist. Daher kommt es auch, dass der ganze afrikanische Kontinent im Endeffekt christlich ist.

Denn Albert Schweitzer hat zwar ein Urwald-Hospital geführt (Lamberene) - aber auch gleichzeitig dafür gesorgt, dass jeder Einwohner massiv gedrängt wird, doch gefälligst den glauben an den christlichen Gott anzunehmen.

Viele von uns haben auch früher die Karl May Bücher gelesen. Selbst in diesen Büchern ist das Missionieren in Sachen Christentum ständig ein Thema und es ist selbstverständlich, dass die Indianer bitteschön zum Christentum bekehrt werden müssen.

Du sprichst anscheinend Gläubige selber auf das Thema an. Weshalb wundert es Dich dann, wenn sie so antworten, wie es aus ihrer Sicht aussieht?

Du könntest ja bewusst auf das Thema Religion im Gespräch verzichten oder Gläubige meiden.

Ich spreche, als gläubiger Christ, niemanden bewusst auf meinen Glauben an. Wenn jemand fragt, jedoch gerne.

Was ist meine Beweggründe? Zum einen der Glauben an ein Leben nach dem Tod. Dies gemäss diesem Video.

https://www.youtube.com/watch?v=5Uqav9AWODE

Zum Zweiten weil mir das Gebot von Jesus "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" sehr wichtig ist. Die Not der Mitmenschen an Ort oder weltweit ist mir ein grosses Anliegen. Da braucht es möglichst viele Personen, die sich als Nachfolger von Jesus für solche Menschen einsetzen.

Schön erklärt.

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Also ich bin seit meinem 18. Lebensjahr raus aus der Kirche, habe ein naturwissenschaftliches Studium gemacht und war mehr als 30 Jahre lang solide agnostisch/atheistisch unterwegs. Interessehalber ein bisschen in Buddhas Lehre und der Rigveda gelesen, und so eine diffuse pantheistische Idee von einer Weltseele.

Da hat mich nicht einer versucht, wirklich zu missionieren. Wenn die mir was von ihrem Bibelkram erzählt haben, dann hab ich denen sehr freundlich erklärt, dass ich ihnen alles Gute wünsche für ihr Leben.

Mein Leben wäre schon gut genug, auch ohne mich mit Sozialnormen von vor 2000 Jahren zu belasten, immerhin gäbe es funktionierende ethische und juristische Normen in dem Staat, in dem ich lebe. Dann haben die traurig geguckt und sind abgezogen.

Also gehe ich davon aus, dass du einen ungelösten Konflikt hast, mit Religionspraktiken in deiner Familie, oder einfach nicht klar kommunizierst.

Ich kann dir aber ganz klar sagen, warum manche Christen sich aufmachen, andere vom Christentum zu überzeugen:

Wenn du wirklich glaubst, dass Jesus der Sohn Gottes war, dann kannst du gar nicht anders. Denn der Gott der Bibel ist nicht ein happy Opa im Himmel, der automatisch jeden Scheiß vergibt. Er kann zornig werden und strafen, er kann Leben geben und nehmen. Er fordert Respekt und Wohlverhalten, und er ist gerecht. Gerecht bedeutet, dass er uns sagt, was richtig ist und was falsch ist durch die Gesetze, und dass er Gesetzesverstöße bestraft.

Das einzige, was laut Bibel den Menschen vor dieser Strafe bewahren kann, ist, Jesus als den Herren dieser Welt anzunehmen und ihm in dem zu folgen, was er gelehrt hat. Eigene Fehler zu bereuen und niemals Rache zu üben.

Wer das tut, wird straffrei ausgehen. Und weil Christen gehalten sind, ihren Mitmenschen Gutes zu tun, wollen sie dich vor Problemen beschützen. Sie tun dir also einen Gefallen. Außerdem hat Jesus auch ganz klar einen Auftrag gegeben, seine Lehren zu verbreiten. Er hat gesagt, es gefällt ihm gar nicht, wenn Menschen in Unkenntnis der Lage vor Gericht müssen.

Mich hat nie einer missioniert, und trotzdem ist mir eines Nachts klar geworden, dass das für mich die Wahrheit ist: Es gibt einen Gott, der so groß ist, dass der Himmel mit all seinen Galaxien nur ein schwacher Abglanz seiner Größe ist.

Dieser Gott ist nicht wie eine Naturkonstante, sondern will mit jedem von uns in Kommunikation treten. Und Jesus ist der, der uns den Weg frei gemacht hat, ohne Scheu und Angst mit Gott sprechen zu können. Ohne irgendwelche seltsamen Rituale oder Opfer, ohne irgendwelche Priester oder Gurus, die dich verarschen.

Ich wollte es 30 Jahre nicht hören, weil es Angst macht. Christsein beginnt mit einem schlechten Gewissen, es geht weiter damit, sich viele Freiheiten zu versagen, die andere genießen und für einen reaktionären Idioten gehalten zu werden.

Aber all das ist egal, wenn du dem einzigen Herren dienst, der immer nur das Gute für seine Gefolgsleute im Sinn hat. Der einzige, der bereit war, sein Leben für das spirituelle Wohl seiner Anhänger zu opfern.

Wissentlich und auf besonders hässliche Weise, denn sechs Stunden nackt um Atem zu ringen, angegafft und verspottet, während die besten Freunde und die eigene Mutter hilflos dabei stehen, das ist nicht nur körperlich schrecklich, sondern auch demütigend und peinlich.

Der hat es ernst gemeint, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen. Und wer ihn ernst nimmt, wird das auch versuchen. Leb damit.

Schön.

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So etwas nennt man Missionierung. Eventuell haben sich viele gläubige Menschen noch nicht mit dieser Vokabel beschäftigt. Missionierung ist ein Eingriff in die Selbstbestimmung des Menschen, ein überheblicher Ausdruck einer Religion, die sich für etwas Besseres hält. Du entscheidest selber, was gut und richtig ist und nicht andere Menschen. Niemand hat es nötig, sich bevormunden oder belehren zu lassen.

Also die meisten Muslime machen das für sich selbst, weil sie glauben, sie würden dann gute Taten zugeschrieben bekommen.