Warum brauche ich das weniger…?
Es geht um Verwandtschaft-Treffen. Es ist so, dass meine Mutter und vor allem meine Großeltern häufig darauf pochen, mich zu sehen und viel Zeit mit mir zu verbringen. Dabei ist es nicht so, dass ich es gar nicht will, sondern eher so, dass ich es deutlich weniger brauche (bei meinen Großeltern reicht es mir ein Mal im Jahr völlig aus, bei meiner Mutter reicht mir ein Mal in 2 Monaten). Sie aber wollen mich am liebsten jeden Tag oder mindestens ein Mal die Woche sehen. Das ist schon fast wie eine Drogenabhängigkeit.
Bin männlich und knapp 31 Jahre alt. Erst vor 2 Jahren bin ich von meiner Mutter ausgezogen. Wohne nun alleine und arbeite auf Vollzeit. Selbst meine Mutter gibt es zu, dass unser Verhältnis sich seit meinem Umzug und durch Abstand deutlich verbessert hat. Dennoch pocht sie jedes Mal darauf, dass wir uns ein Mal in 2 Wochen treffen. Wenn ich keine Lust habe, schafft sie es durch ganz feine Manipulationen (auf Mitleid pochend) mich trotzdem dazu zu bringen, dass ich komme. Schließlich tue ich das aus Gutmütigkeit.
Bei meinen Großeltern ist es noch schlimmer: Bei jedem Telefonat bedrängen sie mich mit Fragen wie „wann komme ich denn“ und üben indirekt Druck auf mich aus.
Nun zur Frage: Warum brauche ich meine Verwandten weniger als sie mich? Dabei ist es so, dass ich mich stattdessen nach einer Freundin (bzw. Lebensbegleiterin) sehne (hatte bisher noch nie eine). Ist das normal oder bin ich ein „undankbares A****loch“ (wie mir schon ein Mal gesagt und mehrmals suggeriert wurde)?
3 Antworten
Menschen sind nunmal verschieden, und so sind es auch ihre Bedürfnisse.
Was Deine Mutter anbelangt, so sehe ich das nicht sehr eng, was Deine Großeltern anbelangt, so möchte ich Dir dennoch zu mehr Treffen raten. Sie werden nicht ewig auf dieser Erde verweilen und ihre Zeit mag sich dem Ende zuneigen, zumindest sehr viel mehr, als es die Deine und die Deiner Mutter aktuell tun. Am Ende stehst Du vielleicht da und machst Dir Vorwürfe, sie nicht öfter besucht zu haben.
Mitleid ist Menschenverachtung, aber es steht auch zur Frage, ob bei Oma und Opa eine Uhr tickt und vielleicht materielle Gründe oder andere Gründe eine Ursache darstellen. Ausserdem mutmaße ich eine noch unbekannte Form von NARZISSMUS hinter dieser gesellschaftsbezogenen Konformität. Weil sich hinter Klischees alle Narzissten argumentativ verstecken. Und damit muss Schluss sein. Suche dir Literatur darüber und gleiche das ab. Besuche Opa dann wenn du es willst. Und nicht sonst. Fertig.🎯
Meine Tante liebte mich heiss und innig. Lass dich nicht immer nötigen, sagte sie, und ich hatte bereits das nächste Stück Kuchen auf dem Teller, am liebsten noch, bevor ich das erste überhaupt aufgegessen hatte. Sie wusste es genau, besser als ich selbst, was ich wollte, und besonders was für mich gut war. Nach meinem Bedürfnis zu fragen war prinzipiell überflüssig!^^!^^
Hi, ich habe diese genaue Situation nicht, aber ich kenne solche Manipulationen. Mein Vater ist auch so einer, der es immer schafft, einen auf Mitleiderregend zu machen. Er hat allerdings noch viele andere schlimme Dinge gemacht, weshalb wir momentan keinen Kontakt haben.
An Tipps:
Vielleicht könntest du mit deiner Mutter einen Tag oder Abend in der Woche vereinbaren, an dem ihr zusammen etwas esst. So weiss sie, dass sie dich immer dann sehen kann & du musst ihr nicht ständig absagen. Wenn dir einmal die Woche zuviel ist, dann halt alle zwei Wochen.
Fühl dich nicht schuldig, du schuldest deinen Eltern überhaupt nichts. Tu nur, was du tun möchtest!
Aber warum ist mein Bedürfnis so viel geringer?