Warum bekommen manche trotz gutem Job und finanzielle Sicherheiten keine Wohnung?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vermieter haben meist die freie Auswahl und nehmen denjenigen, der die wenigsten Probleme verspricht. Deswegen sollte man seine "Bewerbungsunterlagen" spätestens bei der Besichtigung parat haben und abgeben - nicht erst den Zettel vom Vermieter mitnehmen und ausfüllen.

Was wollen Vermieter?

  • Einkommensnachweise, gerne auch eine Bestätigung, dass man fest angestellt ist (keine Probezeit, keine Befristung).
  • Zusagen, dass man nicht raucht
  • keine Haustiere hat
  • kein Instrument spielt
  • keine Parties feiert
  • keine stark riechenden Speisen kocht
  • nicht Schicht arbeitet (Konflikte wegen Ruhezeiten!)
  • keine Kinder hat und auch keine plant
  • der Wunsch, lange in der Wohnung bleiben zu wollen
  • Schufa-Auskunft
  • Bescheinigung vom letzten Vermieter über Mietschulden- und "Problemfreiheit"
  • Hinweise auf handwerkliche Fähigkeiten, allerdings ohne Andeutungen, die Bude komplett umbauen zu wollen.

Wichtig ist auch das Auftreten

  • Höflichkeit
  • ordentliche Kleidung
  • Pünktlichkeit
  • anbieten, die Schuhe auszuziehen
  • Hand geben und "richtig" vorstellen
  • Wohnung loben, erwähnen, wie gut die eigenen Möbel passen würden
  • Lage loben
  • Bereitschaft, Dinge gegen Abstand zu übernehmen
  • über "kleinere Mängel" hinwegsehen (Sprung in Fliesen, Fleck im Laminat, nicht perfekt gestrichene Wände usw.). Sowas kann man im Übergabeprotokoll vermerken und/ oder bei der Übergabe besprechen, ob und von wem sie beseitigt werden.

Der Vorschlag mit dem selber inserieren ist sehr gut - viele v.a. ältere Vermieter geben gar keine Annoncen auf, weil sie keine Lust haben, sich mit massenhaft Interessenten "abzumühen". Zudem hat man so die Möglichkeit, alle guten Eigenschaften aufzuzählen und nicht (wie bei genervten Vermietern am Telefon) die Hälfte zu vergessen. (Wer nicht ausdrücklich "Nichtraucher" sagt, gilt schnell als Kettenraucher!)

Und wenn es auf dem freien Markt nicht klappt: Vitamin B! Jeden einspannen, den man kennt, das Thema auch beim Bäcker ansprechen, Familienmitglieder, Arbeitskollegrn, Sportverein usw. um Unterstützung bitten. Wenn der Vermieter mitkriegt, dass man einen "gemeinsamen Bekannten" hat, kann das der eine Pluspunkt sein, der bisher gefehlt hat...

Dein Bruder sollte einmal versuchen, selbst zu inserieren. Das, was du über ihn hier schreibst, könnte auch in einer Annonce stehen. Bei uns hat das jedenfalls sehr geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Corazon101 
Fragesteller
 01.09.2019, 15:39

Er war jetzt in 12 Wohnungen und hat bei 10 sein Interesse bekundet. Aber gegen andere Bewerber hatte er immer nie ne Chance. Irgendwas machen die besser oder anders.

Wo kann man inserieren?

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BarbaraAndree  01.09.2019, 15:41
@Corazon101

In der Lokalzeitung vor Ort.

Vermieter legen oft großen Wert auf das Äußere. Wenn ein Bewerber unrasiert und in schloddrigen Klamotten (nur ein Beispiel) zur Besichtigung erscheint, dann hat er gegen einen Anzugträger wenig Chancen.

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Vielleicht hat er ein problematisches Verhalten? Z.b. ist zu laut, bzw. hört laut Musik, ist zu unordentlich, macht keinen gepflegten Eindruck, Schufa Einträge, Schulden, oder es liegt einfach daran, dass auch Akademiker mittlerweile um Wohnraum konkurrieren...

Ich wohne in einem Dorf vor Stuttgart und wir haben hier über 100 Interessenten pro freier Wohnung, wenn mal einer auszieht.

Man kann die Wohnung nur einer Person geben...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ebay Kleinanzeigen schauen meist hilft das.

Um das zu beantworten müßte man wohl den Bruder mal kennen lernen, so wie es die ihn ablehnenden Vermieter erlebt haben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung