Warum bekommen kranke Menschen nicht genauso viel Geld wie ein arbeitender Mensch?

18 Antworten

Wenn man krank ist oder wird, hat man ja keine Schuld

Ja, hat man aber auch nicht, wenn man arbeiten kann. Wieso sollte man nur dann für sein Wohl selbst aufkommen müssen?

Warum bekommen dann chronisch kranke Menschen nicht genauso viel Geld gezahlt wie ein normal arbeitenter Mensch?

Wie welcher "normal arbeitende Mensch"? Da gibt es ja durchaus verschiedene Gehalts- und Steuerklassen... Außerdem könnte man ja auch fragen, wieso nicht überhaupt jeder Mensch gleich viel Geld bekommt, egal, ob und was er arbeitet.

Nur weil der Mensch krank ist und nicht arbeiten kann, hat er also finanziell "Pech gehabt"?

Und wer körperlich und geistig gesund ist, hat Pech, weil er für sein Geld arbeiten muss. Es kommt immer drauf an, von welcher Seite aus man "Glück" und "Pech" definiert.

So funktioniert nunmal die Marktwirtschaft. In diesem Paradigma hat niemand Anspruch auf Wohlstand, wenn er sich nicht selbst darum kümmern will bzw. das nicht kann. Man muss im Grunde schon froh sein, dass es eine soziale Marktwirtschaft ist. Sonst könnten kranke Menschen nämlich gleich betteln gehen. Dafür müssen gesunde, arbeitende Menschen eben Steuern abdrücken.

Im Sozialismus ist das anders. Da ist dann aber das Problem, dass auch viele gesunde Menschen keine Lust haben, was zu tun. Denn sie bekommen ja auch ohne Arbeit genau soviel wie einer, der sich abrackert. Dafür richtet man dann eben einen Arbeitsdienst ein, dass die Leute nicht einfach zu Hause faulenzen. Aber den chronisch Kranken mimen können sie halt trotzdem.

Welches davon "besser" ist? Kommt darauf an, auf welcher Seite man steht. Für die Gemeinschaft macht es keinen Unterschied.

Hallo, ich gebe Dir da in gewisser Weise Recht. Ich denke Einschränkung muss man machen, aber was ich unverschämt finde, isst das man auf die selbe Stufe, wie ein Sozialhilfeempfänger gestellt wird. Ich meine es gibt viele Leute die unverschuldet Sozialhilfe in Anspruch nehmen müssen. Ich kenne einige Leute die ganz oben waren und jetzt halt ganz unten. Ich finde es muss ein Unterscheidung her, dass chronisch Kranke oder Behinderte nicht so behandelt werden wie Sozialhilfeempfänger. Es ist so wie Du sagst. Niemand kann etwas für seine Krankheit oder Behinderung. Da wird man schnell über einen Kamm geschert. Ich bin da in einer ähnlichen Situation. Ich stellte gerade die Frage ob ich ein Haus im Erbfall behalten darf wenn ich die Unkosten aufbringen könnte. Die Unkosten wären geringer als würde mir das Amt eine komplett neue Wohnung vor die Nase setzen. Aber eins musst Du bedenken. Einschnitte muss man in so einem Sozialsystem machen. Wenn es so wäre wie du das gerne hättest wäre es schlichtweg nicht finanzierbar. Schau ich bin gehbehindert und zu 80 Prozent behindert. Dafür erhalte ich z.B. eine Wertmarke die mir ermöglicht kostenfrei Bus und Bahn zu nutzen. Man kann sogar wählen ob man das oder die Kfz Steuer erniedrigt wird. Andere zahlen dafür ca. 70 Euro. Sozusagen Lohn für behinderte kann es nicht geben. Manche gehen arbeiten und kriegen trotzdem zu wenig zum Leben und werden vom Amt aufgestockt. Ich finde Menschen die arbeiten müssen davon Leben können. Da wird auch der Mindestlohn nichts dran ändern. Ich als chronisch Kranker bekomme ja auch weitere Vergütungen die andere zahlen müssen. Rezeptgebührbefreiung, einen Mehrbedarf von ca 70 €. Ich finde nur der Grad bis eine Behinderung oder Krankheit festgestellt wird ist manchmal eine Tortour. Da wird man schnell als Simulant abgestempelt. Sei mir nicht böse aber einen Lohn oder wie du es meinst kann es nicht geben. Dann würde unser System zusammenbrechen. Liebe Grüße Oli

Dass man keine Schuld hat, möchte ich einschränken. Wer Raucher ist, hat Schuld an Erkrankungen. Wer übergewichtig ist, ebenfalls.

Hallo,

weil die Menschen unterschiedlich abgesichert sind.

Es gibt in Deutschland verschiedene soziale Sicherungssysteme, die auch für chronisch Kranke greifen.

Arbeitslosen, Renten, Kranken und Pflegeversicherung. wenn es nicht genügt dann eben auch noch ALG II oder Sozialhilfe. Diese stellen aber keinen "Rundumschutz" dar.

Ich kenne auch chronisch Kranke, die mehr erhalten. Diese haben sich zusätzlich Privat abgesichert.

Schöne Grüße