Waren die Nephilim böse?

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Nephilim (נְפִילִים - Plural von naphil) ist ein hebräisches Wort und bedeutet soviel wie 'Riesen'.

Sie werden eigentlich nur selten erwähnt. In 1Mo 6:4 gibt es göttliche, maskuline Wesen (Göttersöhne - בני הםלהים), welche Menschenfreuen schwängerten, sodass daraus, die Riesen entstanden sind. In 1:Mo 32 werden sie als 'Riesen' erwähnt und im nächsten Vers als Söhne Enaks.

Das ist der gesamte biblische Befund, und nirgends werden sie als 'böse' bezeichnet - zumindest wenn man den biblischen Text heranzieht und nicht eine krause Übersetzung einer noch krauseren Gruppe. Hier unter den Antworten behauptet ja auch jemand, dass Nephilim 'Fäller' bedeutet. Ein absoluter Unsinn und ich würde gerne mit dem Hebräischlehrer dieser Person sprechen.

Aber die 'hohe Zeit der Nephilim begann erst in den Apokryphen (Buch Henoch, Jubiläenbuch, Gigantenbuch). Die Göttersöhne lehren den Menschen als Gegenleistung für Sex verbotene Dinge und Himmelsgeheimnisse, ihre Nachkommen, die Nephilim, fressen alles (auch Menschen) und sind eine Bedrückung für die Erde.

Du kannst dir also aussuchen, ob die Nephilim böse sind. Wenn du der Bibel vertraust, sind sie es nicht. Vertraust du aber apokrypher Literatur, dann sind sie es.

Die Nephilim waren genauso gut/böse wie alle anderen Sagengestalten auch. Es kommt darauf an, welche Fassung man betrachtet und aus welchem Blickwinkel.

Du kannst biblische Figuren sowohl als gut als auch als böse bezeichnen, je nachdem was du unter gut/böse verstehst.

Ich beispielsweise verstehe im biblischen Gott JHWH ein böses Wesen, welches erst die Menschen geschaffen haben soll und ihnen dann sofort deren gegebenen Bedürfnisse und Neigungen unter Strafe stellte. Dann versuchte er ein Volk aufzubauen, aber er scheiterte kläglich, weil er nur Zuckerbrot und Peitsche kannte. Zudem ist der Bibelgott extrem parteiisch, intolerant und rachsüchtig.

Andere übersehen das aber, und denken, dieses Verhalten sei notwendig gewesen, weil der Mensch böse ist. Die Frage die ich dazu stelle lautet, warum Gott den Menschen denn dann so erschaffen hat?

Die Nephilim sollen gemäß Bibelgeschichte Engel gewesen sein, die sich im Himmel nicht wohl fühlten und die Menschenfrauen schön fanden. Deswegen sind sie zur Erde und nahmen sich einfach Frauen. Woher sollten sie wissen, dass das verboten war, denn Gott nahm sich ja auch was er wollte, bestrafte einfach jeden der nicht in sein Bild passte.

Aus meiner Sicht sind die Nephilim weder gut noch böse (weil es sowas für mich nicht gibt), sondern Opfer. Hätte Gott nicht alles in gut/böse eingeteilt was er geschaffen hatte, sondern direkt alles gut gemacht (wie die Bibel ja eigentlich auch von ihm behauptet), dann dürfte es gar nichts geben, was "Böse" ist.

Du siehst also, dass man alles aus verschiedenen Blickwinkeln sehen kann.

Ja.


NEPHILIM

(Nẹphilim) [Fäller; Die zu Fall Bringenden].

Eine Transkription des hebräischen Wortes nephilím, das an allen drei Stellen in der Bibel im Plural erscheint (1Mo 6:4; 4Mo 13:33 [zweimal]). Es leitet sich offensichtlich von der Kausativform des hebräischen Verbs naphál (fallen) her, wie sie beispielsweise in 2. Könige 3:19 und 19:7 vorkommt.

In dem Bibelbericht, in dem Jehovas Mißfallen über die Menschen in den Tagen Noahs vor der Flut beschrieben wird, heißt es, daß sich „die Söhne des wahren Gottes“ Frauen von den attraktiven Töchtern der Menschen nahmen. Dann ist von der Existenz der „Nephilim“ die Rede, denn es wird berichtet: „Die Nephilim befanden sich in jenen Tagen auf der Erde und auch danach, als die Söhne des wahren Gottes weiterhin mit den Töchtern der Menschen Beziehungen hatten und sie ihnen Söhne gebaren; sie waren die Starken [hebr: haggibborím], die vor alters waren, die Männer von Ruhm“ (1Mo 6:1-4).

Identität. Über die Identität dieser Nephilim haben Bibelkommentatoren nach einer Betrachtung des Verses 4 verschiedene Vermutungen geäußert. Einige sind der Ansicht gewesen, der Ursprung des Namens deute darauf hin, daß die Nephilim aus dem Himmel gefallen seien, d. h., daß sie „gefallene Engel“ seien, die Frauen heirateten, um „die Starken, . . . die Männer von Ruhm“, hervorzubringen. Andere Gelehrte, die vor allem der Aussage „und auch danach“ (V. 4) Beachtung schenkten, haben behauptet, die Nephilim seien weder die „gefallenen Engel“ noch die „Starken“, denn die Nephilim hätten sich ‘in jenen Tagen auf der Erde befunden’, bevor die Söhne Gottes mit Frauen Beziehungen hatten. Diese zuletztgenannten Gelehrten vertreten die Ansicht, die Nephilim seien lediglich böse Männer gewesen wie Kain — Räuber, Schläger und Tyrannen —, die sich auf der Erde herumtrieben, bis sie durch die Sintflut umkamen. Noch andere, die den Kontext von Vers 4 in Betracht ziehen, kommen zu der Schlußfolgerung, daß die Nephilim keine Engel waren, sondern das Bastardgeschlecht, das aus den intimen Beziehungen, die die materialisierten Engel mit den Töchtern der Menschen hatten, hervorging.

Das gleiche wie „gibborím“. Gewisse Bibelübersetzungen stellen die Wendung „und auch danach“ unmittelbar hinter den Anfang des Verses 4 und setzen somit die Nephilim mit den „Starken“, den gibborím, gleich, die im letzten Teil des Verses erwähnt werden. Zum Beispiel: „Zu der Zeit und auch später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen [hebr.: hannephilím] auf Erden. Das sind die Helden [hebr.: haggibborím] der Vorzeit, die hochberühmten“ (1Mo 6:4, Lu; ZB; GN).

Die Septuaginta weist auch darauf hin, daß die „Nephilim“ und die „Starken“ identisch sind, indem sie beide Ausdrücke mit demselben Wort, gígantes (Riesen), übersetzt.

Wenn man sich den Bericht nochmals ansieht, stellt man fest, daß in den Versen 1 bis 3 von den ‘Söhnen des wahren Gottes’, die sich Frauen nahmen, die Rede ist und davon, daß Jehova sagte, seine Geduld mit den Menschen sei nach 120 Jahren zu Ende. Vers 4 spricht dann von den Nephilim, die sich „in jenen Tagen“ auf der Erde befanden, womit offensichtlich die Tage gemeint sind, als Jehova diese Äußerung machte. Danach wird gezeigt, daß diese Situation „auch danach, als die Söhne des wahren Gottes weiterhin mit den Töchtern der Menschen Beziehungen hatten“, fortdauerte, und die Folgen der Verbindung „der Söhne des wahren Gottes“ mit den Frauen werden noch eingehender beschrieben.

Fortsetzung ...

Ja, das waren sie. Kutzersalm hat das in seinem Kommentar auch begründet. Ausführlich über die Nephilim schrieb Sturmwolke, das spare ich mir jetzt.

Nach der Sintflut haben die Menschen aber nicht vergessen, wer diese Nephilim waren. In der griechischen Götterwelt findet man viele Pendants zu diesen untreuen Engeln und ihren Nachkommen, die sich mit Sicherheit zu Göttern über die Menschen aufgeschwungen hatten. Die Engel selbst waren nicht sterblich, aber ihre Nachkommen, genau wie die griechischen Götter und Halbgötter. Auch diese trieben in der Mythologie ihr Unwesen.

Nimrod war der erste König nach der Sintflut und haßte Gott so sehr, weil Gott die Sintflut über die Erde gebracht hatte und wollten sich an IHM mit dem Turm zu Babel rächen! Er wolle, sagte er, sich an Gott rächen, falls er mit erneuter Flut die Erde bedränge, und er wolle einen Turm bauen, so hoch, dass die Wasserflut ihn nicht übersteigen könne. So werde er für den Untergang seiner Vorfahren Vergeltung üben. Von diesen Vorfahren müssen ihm sein Großvater Ham (ein Sohn Noahs) und Kusch, sein Vater, erzählt haben, denn die waren noch am Leben. Und sicher erzählten sie auch von den Nephilim, die er bestimmt bewunderte wegen ihrer Größe und Stärke und Brutalität; und deren Tod er deshalb betrauerte. Er war genau so grausam wie sie.

Nimrod war so böse, daß er seine eigene Mutter heiratete, die Semiramis hieß. Nach Nimrods frühem Tod verbreitete seine Mutter-Ehefrau die üble Lehre vom Überleben Nimrods als Geistwesen. Durch Semiramis' Intrigen wurden die Babylonier nach und nach dazu verleitet, sie als „Königin des Himmels” anzusehen, und Nimrod wurde unter verschiedenen Namen zum „Königlichen Sohn des Himmels”.

Du siehst, es ging nach der Sintflut gleich weiter. Der Semimaris haben wir das Weihnachtsfest zu verdanken, denn Nimrod hatte am 25.12. Geburtstag. Seine Mutter hatte nämlich behauptet, ein ausgewachsener immergrüner Baum sei über Nacht aus einem toten Baumstumpf gewachsen, was zeigte, daß der verstorbene Nimrod zu neuem Leben gekommen sei. Sie behauptete weiterhin, Nimrod würde den immergrünen Baum an jedem seiner Geburtstage besuchen und Geschenke daran hinterlassen.

Wenn du dich daran erinnerst, wie es überhaupt dazu kam, dass die Menschen böse wurden, weißt du auch, dass der schlimmste Verursacher des Bösen Satan der Teufel ist. Der verführte nicht nur die Menschen, sondern auch Engel Gottes. Er machte diese Engel vor der Sintflut zu Göttern, Mächtigen, Starken. Diese Engel Satans werden in der Bibel Dämonen genannt. Satans größtes Anliegen ist es, dass so viel Menschen wie möglich sich nicht an Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, halten und den Weg Gottes gehen, sondern seinen Weg. Das scheint ihm ja zu glücken! Jesus sprach von zwei Wegen, dem breiten und dem schmalen. Da der breite Weg leichter zu gehen ist, gepflastert mit vielen Vergnügungen, Materialismus, Unmoral, gehen die meisten darauf. Der schmalere ist naturgemäß etwas eingeengt und Jesus sagte weiter, dass es nur wenige sein werden, die ihn gehen werden. Trotzdem bat er uns, sein Joch auf uns zu legen, denn es ist leicht.

Wenn heute auch die Nephilim nicht mehr existieren, ihre Väter treiben noch ihr Unwesen hier auf der Erde in Gemeinschaft mit ihrem Boss, Satan dem Teufel. Die Zeit geht aber auch vorbei, denn die Zeit ist nahe, dass Gott das Ruder in die Hand nimmt und zuerst die Ruhestörer beseitigen wird. In Offenbarung 20:1-3 steht, dass das für 1000 Jahre der Fall sein wird. Was danach kommt, ist ein anderes Thema.

Ja — sie waren mit der Grund, warum Gott die Sintflut über die Menschen brachte.“4 Die Nẹphilim befanden sich in jenen Tagen auf der Erde und auch danach, als die Söhne des [wahren] Gottes weiterhin mit den Töchtern der Menschen Beziehungen hatten und sie ihnen Söhne gebaren; sie waren die Starken, die vor alters waren, die Männer von Ruhm. Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war.“ (1. Mose 6:4, 5)

LG ...