War es im Mittelalter Pflicht in die Kirche zu gehen?
10 Antworten
Pflicht ist das falsche Wort.
Man wusste, wenn man nicht ging, dann würde das die Zeit im Fegefeuer verlängern. Deshalb lieber zur Kirche gehen. Fast alle Leute hatten Angst vor der Hölle.
Erst die Reformation brachte die Wende. Ausgelöst durch katholische Priester wie Luther, Zwingli und Calvin. Sie brachten die rettende Botschaft des Evangeliums in die Bevölkerung. Zuerst mit den Worten der Predigt, später auch mit der nun in deutscher Sprache lesbaren Bibel.
Die Kirche war für die meisten Bürger die einzige Informationsquelle die sie hatten. Von dieser Gemeinschaft ausgeschlossen zu werden, war eine schwere Strafe. Die Pfaffen hatten in der Gemeinde schon eine erhebliche Macht.
Im Prinzip ja. Wer nicht ging, stellte sich außerhalb der Gesellschaft und musste mit Verfolgung und Ächtung leben. Einige Leute, wie z.B. Henker, durften gar nicht in die Kirche.
Nein, aber der Sonntag war quasi der einzige freie Tag im Mittelalter (kirchliche Feiertage mal ausgeklammert) und für die Kirche reserviert. Man erwartete also klar das auch jeder kommt.
In der Regel keine gesetzliche, aber dafür eine starke soziale Verpflichtung: Wer am Sonntag nicht in der Kirche war, wurde zumindest schief angesehen, machte sich zum Aussenseiter.