War es früher also vor 30 oder 40 Jahren schwerer eine Ausbildung zu finden?

9 Antworten

Einerseits war es schwerer überhaupt was zu finden und andererseits, weil es so viele potentielle Azubis gab, war die Behandlung unter aller Sau. Wenn ich auf meine Ausbildung (Aufzugbau) zurückblicke, hab ich eigentlich das komplette Wissen aus der Berufsschule mitgenommen. Praktisch hiess es meist: Hol mal Bier, hol mal was zum essen, mach das sauber, weissel mal die Wohnung vom Chef, etc... Natürlich immer garniert mit Kraftausdrücken und Beleidigungen. Warum ich dann nach bestandener Prüfung auf einmal zur "Creme des Menschlichen Daseins" erhoben und fortan diverse sozialadaquate Standards eingehalten wurden, hat sich mir nie erschlossen.

Viel mucken gab es nicht, es stand ja schon der nächste in den Startlöchern um deinen Platz zu übernehmen.

Wenn ich dann Dachdecker und Elektriker beim Aufbau der Solaranlage jammern höre, von wegen es gibt keine Azubis mehr, denke ich mir einfach nur: Hättet ihr die Generation von Azubis vorher anständig behandelt, würde diese jetzt nicht ihre Kinder mit aller Gewalt auf die Unis schicken. Somit: Fachkräftemangel und Firmensterben selbstverschuldet und verdient.

Und falls der Sermon da oben die Frage immernoch nicht beantwortet hat: Ja, heute ist es leichter. Weil es nicht mehr so viele Azubis wie noch vor 20-30 Jahren gibt.

rabuo 
Fragesteller
 23.01.2020, 00:27

Gefallen lassen hätte ich mir das trotzdem nicht!

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Tanzistleben  23.01.2020, 04:35
@rabuo

Das sagt sich so leicht, wenn man die Zeit und die Arbeitsverhältnisse nicht miterlebt hat. Mein Cousin ist in einer Koch/Kellner-Lehre durch die Hölle gegangen...

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Öhm also ich stamme aus der DDR, bei uns war es sehr simpel eine Ausbildung zu finden, die Frage die sich stellte war eher ob es auch die war, die man gerne gehabt hätte

Kuestenflieger  23.01.2020, 07:44

vor 90 wurden 90% zugeteilt .

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kaguja371  23.01.2020, 07:46
@Kuestenflieger

das ist nicht ganz richtig. Es wurden erstmal die Personen genommen die die besten Qualifikationen hatten (leider oft unter dem Gesichtspunkt der Systemtreue) und wenn dann alle Planstellen besetzt waren und man keine andere Option mehr hatte wurde zugeteilt.

Bestes Bsp war z.B. der Beruf der Erzieherin bzw des Erziehers. Da gabs als Bsp pro Jahrgang nur 1000 Stellen aber locker 10.000 Bewerber.

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kaguja371  23.01.2020, 07:49
@Kuestenflieger

Qualifikation für Ausbildungen gab es in der DDR, wichtigste in dem Bereich war der Schulabschluss. Dann wurden noch Freizeitaktivitäten einbezogen

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Damals wie heute war es in bestimmten Berufen leicht und in anderen schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Also ich habe 1988 und 1989 Ausbildungen angefangen .. bei der ersten hab ich 3 Bewerbungen geschrieben .. bei der zweiten rief mich der Arbeitgeber an. ^^

Eigentlich denke ich, dass es heute schwerer ist was zu finden .. so mein Umfeld hat sich immer leicht damit damals.

Aber wenn ich das sehe, auf dem Gymnasium von meinem Kind war einer der brauchte trotz recht gutem Abi 2 Jahre bis er was fand .. und dann auch nur in einem Job, den er nicht wollte.

Nein das war genauso wie heute nur heute kommt man viel einfacher an Adressen ran wo man sich bewerben kann früher musste da die Zeitung das Branchenbuch oder das Handwerksbuch genutzt werden Oder Informationen von der Familie oder freunde!

Was heute eher alles online geht! Aber auch heute muss man sich auch normal bewerben!

In den 80er wurde langsam mit der Unsitte angefangen weniger oder gar nicht auszubilden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung