War das schulniveau vor 40-50 Jahren schwerer?

13 Antworten

Ob sie schwerer ist, ist mit Sicherheit nicht genau zu sagen. Strenger, ja. Außerdem hatten sie ja auch noch kein Google und Wikipedia :D. Ich habe übrigens auch Englisch, Französisch und Latein (aber zum Glück kein altgriechisch...)

Ja, er hat Recht. Viellelicht war am Gymnasium das inhaltliche Anspruchsniveau z.B. in ded Naturwissenschaften manchmal niedriger (Themen, die man damals kurz vor dem Abitur behandelte, bespricht man heute oft schon in Klasse 10), ABER:

Die Note 1 existierte damals fast nicht, gab es nur für VÖLLIG fehlerlose Leistungen).

Bei fast jeder Klassenarbeit hatte ein Drittel der Schüler die Note 5 und 6.

In jedem Jahr blieben ca. 20% der Schüler einer Klasse sitzen. Nachprüfungen und Ausgleichsfächer gab es nicht.

Auch im Fach Deutsch waren die Noten 5 und 6 durchaus üblich.

Hatte man in einer Mathearbeit die gesamte Aufagbe richtig gemacht, aber EINEN einzigen Rechenfehler darin, so dass das Endergebnis falsch war , bedeutete das dasselbe wie "nicht gemacht": Null Punkte.

In Latein (viele mussten auch noch Altgriechisch lernen) hatte so gut wie niemand eine Note besser als 3. Etliche JAhre wurde in Arbeiten INS Lateinische übersetzt.

Bei (natürlich völlig unbekannten) Diktaten (Kommata wurden nicht mitdiktiert,; ein Satz wurde maximal 3mal vorgelesen, ca. 2 DIN A4- Seiten Länge ) galt die simple Regel:

Null Fehler:1 . 1-2 Fehler 2 . 3-4 Fehler : 3. 5-6 Fehler: 4 . Ab 8 Fehler: Note 6.

Zweimal beim Abgucken erwischt= Note 6 für die gesamte Arbeit.

Reicht das für den Vergleich?

Bswss  19.10.2014, 19:05

DH, Fraganti, gute Ergänzung:

JEDEN Samstag Unterricht, und zwar von 8.00 bis 11.45, und Hausaufgabenfrei gab es nur für Aufgaben von SAMSTAG auf MONTAG...

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Das stimmt mit Sicherheit. Wenn ich alleine schon an die Arbeitsblätter in der Grund- und Hauptschule denke......Früher mußte man alles mitschreiben, deshalb haben viele ältere Leute eine "Sauklaue" als Handschrift.

Auch mußte man sich mühsam durch Lexika und Atlanten arbeiten und konnte nicht in Sekundenschnelle Antworten übers Internet finden. Das ist wohl der größte Vorteil überhaupt zu früher.

Stonedman  19.10.2014, 18:11

Ohne Mitscheiben ist es viel effektiver, da kann man eine viel größere Stoffmenge in eine 1,3 stundigen vortrag packen, danach lade ich das Vortragsprotokoll online hoch und jeder kanns dann einfach geordnet nachlesen, das ist meiner Meinung nach der größte Vorteil, denn manche Sachen findet man nicht leicht im Internet, z.B.: die Bestimmungen des Marktamts im Bezug auf abfüllen bzw. konservieren von alkoholhaltigen Genussmitteln.

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Das kann man sehen wie man will, aber Abi ist einfach Abi. Ob heute oder vor 20,30, 40, oder 50 Jahren. Die Oberstufe ist so oft reformiert worden, dass es schon lächerlich ist, aber das Abi zu bekommen, war noch nie einfach. Ich habe mein Abi vor knapp 30 Jahren gemacht. Ich behaupte, das Abi-Niveau war ähnlich wie heute (z.B. lesen die heute noch genau dieselben Lektüren wie wir damals und die Aufgaben dazu sind auch noch die gleichen). Ich vermute aber, das es Anfang des 20. Jahrhunderts sicher schwerer war, weil auch die Lebensumstände ganz andere waren.

War das schulniveau vor 40-50 Jahren schwerer?

Ja. Vor 40-50 Jahren war Unterricht an den meisten Schulen auch nicht nur Montag-Freitag, sondern auch noch samstags von 8:30/9uhr bis bis 12:30/13uhr.

und das er mit 17 schon an der Uni war etc.

Nein. Dafür hätte er 2 Klassen überspringen müssen (damals Abi mit Ende Klasse 13) und dann hätte er auch nicht an die Uni gekonnt, sondern hätte erst mal seinen Wehrdienst, bzw. ersatzweise Zivildienst leisten müssen. Dienstdauer war vor 40 Jahren 18 Monate lang (sowohl in der BRD, als auch in der DDR). Zivildienst war in der DDR fast nicht existent und wer das trotzdem irgendwie schaffte, durfte anschließend nicht studieren. Nur West-Berliner hatten weder Militärdienst, noch Zivildienst und konnten direkt nach dem Abi (also mit Regelalter 19) direkt studieren.